Volksfest City-Kirmes lockt gut 50.000 Besucher in die Herforder Innenstadt

Herford. Schausteller sind schnell dabei, wenn es darum geht, die Fahrgeschäfte nach einer Kirmes wieder abzubauen. Kaum ist der Rummel am Montagabend vorüber, sieht die Stadt am Dienstagmittag schon wieder aus, als wäre nichts gewesen. Tatsächlich war nach einem erfolgreichen City-Kirmes-Wochenende aber auch der Familientag am Montag mit Schnäppchenangeboten bis in den späten Abend sehr belebt. "Gut besucht an allen Tagen", fasst Michael Schäfer von der Pro Herford den Erfolg der City-Kirmes zusammen. Bei tollstem Herbstwetter an fast allen Tagen hat es die Menschen in die Innenstadt gezogen. Besucherzahlen zu nennen, das fällt allerdings auch dem erfahrenen Veranstaltungsorganisator schwer. "Man weiß ja nicht, wer in die Stadt gekommen ist, um am Sonntag einzukaufen, und wer nur über die Kirmes gehen wollte", sagt er. Dennoch wagt er die Schätzung, dass rund 50.000 Menschen die City-Kirmes besucht haben. Schausteller sind zufrieden mit dem Volksfest Bekanntlich hat die Polizei mit einem Großaufgebot aus heimischen Beamten insbesondere Freitag und Samstag für ein Gefühl der Sicherheit gesorgt. Immer wieder war es in vergangenen Jahren zu handgreiflichen Auseinandersetzungen meist unter jungen Männern auch von außerhalb gekommen. Daher war das Polizeiaufgebot eine präventive Maßnahme, sagt Sprecherin Simone Lah-Schnier. Tatsächlich kam es bei einem insgesamt ruhigen Fest am Freitagabend am Rand der City-Kirmes zu einer gefährlichen Körperverletzung. Sechs junge Männer waren laut Polizeibericht auf der Straße am Pulverturm von einer Gruppe aus etwa 20 Jugendlichen im Alter von rund 14 bis 18 Jahren mit Schlägen und Reizgas angegriffen und teils verletzt worden. Am Sonntag und Montag blieb es friedlich. Selbst der einsetzende Regen am Montagabend hat die Leute nicht abgeschreckt zur Kirmes zu gehen. "Wir haben gegen 20 Uhr die Kassen geschlossen, damit alle, die bezahlt hatten und in der Warteschlangen standen, noch ins Fahrgeschäft einsteigen konnten", berichtet Schäfer. "Besonders ereignisreich war natürlich bei schönem Wetter der Sonntag mit Flohmarkt, Herbstmarkt in der Radewig und verkaufsoffenem Sonntag." Die Schausteller seien alle gut zufrieden gewesen und würden beim nächsten Mal gerne wiederkommen. "Die Leute haben Bock" So wie Dirk Küchenmeister. Der Schausteller, der mit seiner Familie unter anderem den Autoscooter betrieben hat, ist froh über die Besucherresonanz in seiner Heimatstadt. "Die Leute haben Bock und wollen mal wieder was anderes erleben", sagt er. Auch die Familie selbst war vom Lockdown und den Einschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat, gebeutelt. Ob Gartenarbeiten, Haushaltsauflösungen oder als Dienstleister für ein regionales Küchenunternehmen: "Um uns über Wasser zu halten, haben wir überall gearbeitet", sagt der 53-Jährige, der froh ist, wieder auf Tour zu sein. "Das letzte Mal, dass ich so lange am Stück in Herford war, da war ich 16", sagt Küchenmeister, für den es mit seinen Fahrgeschäften von Herford direkt nahtlos nach Rheine geht. Auch die anderen Schausteller der City-Kirmes sind wieder auf den Volksfesten unterwegs, bevor die Weihnachtsmärkte eröffnet werden. Neues Riesenrad bietet Schutz vor Regen Für Ronny Cornelius und sein fast nagelneues Riesenrad geht es vom Alten Markt in Herford weiter nach in Warendorf. Der 33-jährige Schausteller aus dem Osnabrücker Land ist die erste Saison damit unterwegs. Es ist mit 38 Metern nicht ganz so hoch wie das andere, 50 Meter hohe Riesenrad der Familie, das die Herforder von der Osterkirmes kennen. Es wurde in den Niederlanden für rund 2,4 Millionen Euro gebaut und Anfang Mai ausgeliefert. Das neue Riesenrad ist auf einen sparsamen Energieverbrauch ausgerichtet. Es findet zusammengefaltet Platz auf drei Lkw-Aufliegern und verursacht weniger Fahrtkosten als andere Modelle, die vier oder fünf Lkw benötigen. Eine Besonderheit an dem neuen Riesenrad sind die rundum geschlossenen und barrierefreien Panorama-Kabinen. Sie bieten mehr Sicherheit und Wetterschutz. "Das haben wir Montag gemerkt. Der Regen hat die Leute nicht abgeschreckt", sagt Cornelius. Das neue Riesenrad sollte sich innerhalb von sechs bis acht Stunden abbauen lassen. Davon kann der Schausteller zur Zeit nur träumen. Da sich in der coranabedingten Zwangspause gute Leute beruflich anders orientiert haben, muss sich das neuen Team aus fünf Mitarbeitern erst noch einarbeiten.

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