Herford Herforder Restaurant "Osterfeuer" kehrt nach Pandemie-Pause zurück

Herford. Hans-Jörg Dunker ist begeisterter Vespa-Fahrer. Ein älteres Modell des italienischen Rollers hat er in Einzelteile zerlegt, grau lackiert und als Kunstwerk im Saal seines Restaurants "Am Osterfeuer" drapiert. Seine wahren Stärken will "Hansi" Dunker aber in der Küche ausspielen, für die er schon 16 Mal in Folge die Auszeichnung Bib Gourmand des Guide Michelin erhalten hat. Entscheidend, so die Inspektoren, sei das sehr gute Preis/Leistungsverhältnis seiner regionalen Gerichte mit mediterranem Einfluss.Bib Gourmand des Michelin Gastronomieführers In der aktuellen Ausgaben der Feinschmecker-Bibel fehlt das "Osterfeuer". Denn in der Pandemie wurde das Restaurant auf Sparflamme mit Catering und geschlossenen Veranstaltungen betrieben. Für einige Monate war zur Runderneuerung des Restaurants mit neuem Interieur sogar ganz geschlossen. Doch nun will der 55-Jährige wieder voll durchstarten. Zwei Wochen vor Ostern also wird das "Osterfeuer" ab Samstag, 2. April, wieder brennen. Dann sollte es auch mit dem Bib Gourmand wieder klappen. "Vorrangiges Ziel ist es aber, dass es den Gästen schmeckt und sie sich wohlfühlen", sagt Dunker. Neuer Service-Chef arbeitete schon im 3-Sterne-Restaurant Dunkers As im Ärmel im Service soll Lars Jonas Schmidt sein. Der 24-jährige gebürtige Herforder hat vor sieben Jahren als Abiturient hier gejobbt und kurzerhand seine Berufspläne über den Haufen geworfen. Aus dem zukünftigen Tierarzt wurde ein zukünftiger Hotelfachmann. Schmidt arbeitete damals noch ein halbes Jahr im Jägerkrug. Dann absolvierte er seine Ausbildung im Maritim-Hotel in Salzuflen, wo Hansi Dunker das professionelle Kochen gelernt hatte. 2019 gewann Schmidt die lippischen Jugendmeisterschaften seines Metiers und belegte in den deutschen Meisterschaften einen achtbaren Platz. Der junge Mann sammelte weitere Erfahrungen im 3-Sterne-Restaurant "Atelier" im Hotel Bayerischer Hof in München und im damaligen 2-Sterne-Restaurant "Les Deux" ebenfalls in München. Nun will er mit einem bis zu vierköpfigen Team auf diesem Niveau im Osterfeuer Gäste bedienen und "den Spaß, den Essen gehen machen kann, nach Ostwestfalen bringen". Weltumsegelung auf der Gorch Fock Wenn Hansi Dunker jetzt seine Speisekarte beschreibt, spricht er von "jahreszeitlich feiner Küche mit regionalen Einschlägen". Nach der Ausbildung schnupperte er den Duft der weiten Welt - zunächst als Bundeswehr-Matrose auf der ersten Weltumsegelung der Gorch Fock. Er arbeitete dann im Landhaus Stricker auf Sylt, im Stern-Restaurant "San Francisco" im Hilton Düsseldorf, im Marriott New York Marquis und im The Jefferson in Washington D.C. 1992 kehrte er zurück an den heimischen Herd und übernahm in vierter Generation das Restaurant, in dem er sich von Mutter und Großmutter die ersten Tricks abgeschaut hatte. Die räumliche Struktur des sanierten Restaurants ist geblieben. Zur Straße liegen das Kaminzimmer und die Gaststube mit jeweils 16 Plätzen, im früheren kleinen Saal gibt es 16 Plätze. Dieser Raum lässt sich durch neue Falttüren nach außen öffenen. Die Terrasse rechts vom Haus hat Dunker auf 32 Plätze erweitert. Eine Markise im Goldton ist bestellt. Der große Saal bietet bis zu 100 Sitzplätzen für Familienfeiern und andere Veranstaltungen.

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