Der Beginn von etwas Großem: Erster Spatenstich für Bora in Herford

Herford. Die Baugrube ist bereits ausgehoben. Wo einst das Sporthotel an der Ahmser Straße stand, kurven nun ein großer Bagger und Lkw auf einer großen leeren Fläche herum. Die Lkw bringen die ausgebaggerte Erde weg. Es staubt. Aber mit ein wenig Vorstellungsvermögen kann der Betrachter bereits erahnen, wo bald das außergewöhnliche Gebäude der Firma Bora stehen wird."Wir sind mit der höchsten Ecke des Baus so weit an die Umgehungsstraße heran gegangen, wie es möglich war", erklärt Bora-Bauingenieur Andreas Moser, der zum offiziellen ersten Spatenstich von Raubling in Oberbayern extra auf die Baustelle in Herford gekommen war. "Schließlich wollen wir hier mit unserem größten und einzigartigen Flagship-Store wirklich Flagge zeigen. Wir wollen also gesehen werden." Positive Resonanz von Gewerbetreibenden aus dem Umfeld und Vertretern aus der Küchenbranche12,5 Meter hoch wird die höchste Ecke des Gebäudes einmal sein - und somit gut zu sehen von allen Seiten. Im Vorfeld hatten Bauausschuss und Stadtrat bereits eine Hürde aus dem Weg geräumt, indem sie entscheiden hatten, dass an dem Standort künftig auch über fünf Meter hoch gebaut werden darf. "Städtebaulich könnte der Platz für so ein repräsentatives Gebäude kaum besser sein. Das ist eine tolle Werbung für den Wirtschaftsstandort Herford", hatte Bürgermeister Tim Kähler den Planern von Bora attestiert, als sie im Juni des vergangenen Jahres erstmals ihre Entwürfe vorgestellt hatten. Bislang habe er auch von Gewerbetreibenden aus dem direkten Umfeld sowie von Personen aus der Küchenbranche viel Zuspruch und Vorfreude vernommen darüber, dass Bora nach Herford komme, erzählte der Bürgermeister, der es sich ebenfalls nicht nehmen ließ, einen Spaten für den symbolischen ersten Stich in die Hand zu nehmen. Der Entwurf für das Bora-Hauptgebäude, der aus der Feder von Jean Bolivar vom ausführenden Büro Lorenz Ateliers aus Österreich stammt, ist bislang weitestgehend unverändert geblieben. "Nur der ursprünglich geplante Aluminiumschaum für die Fassade ließ sich in der Praxis nicht umsetzen", so Andreas Moser. Ursprünglich sollten sich in der auffälligen Gebäudehülle einzelne Platten aus Glas und dem Alu-Schaum abwechseln. "Das Material ist jetzt durch verzinktes, perforiertes Blech ersetzt worden." Außergewöhnliches Gebäude ist auch ein Beispiel in Sachen Energieeffizienz Der Bau an sich wird - wie geplant - auf einer filigranen Stahlkonstruktion in rund sieben Metern Höhe sozusagen über dem Boden schweben. Darunter wird es Parkplätze geben und rundherum viel Grün. "Außerdem ist das Gebäude ein Beispiel in Sachen Energieeffizienz", ergänzt Bauingenieur Stephan Pape vom Herforder Architekten-Büro Pape, die die Baustelle vor Ort betreuen. Solarthermie und Wärmerückgewinnung seien ebenso Teil des Entwurfes wie Photovoltaik-Module zur Stromerzeugung auf dem Dach. Von einer Attraktion hat sich Bora allerdings verabschiedet: Ein Kubus aus Glas, in dem bis zu 15 Personen zum Kochen und Essen Platz haben, sollte von einem Kran bis auf 50 Meter in die Höhe gezogen werden. Unter dem Titel "Bora in the Air" hatte es diese Marketingaktion bereits in anderen Städten gegeben. Damit wolle man zeigen, dass der Dunst, der beim Kochen entsteht, einfach durch die Kochfeldabzüge verschwindet und wirklich nirgends aus dem Kubus austritt, hatte Moser bei der Präsentation im vergangenen Sommer erklärt. Dass der Kubus nun nicht realisiert werde, habe sich in der Planung so ergeben, kommentiert Moser beim Pressetermin nun knapp. Ebenfalls "erst einmal nicht realisiert" wird ein kleines Hotel, das eigentlich im hinteren Bereich des Areals errichtet werden sollte. Ein Gastronom für das integrierte Restaurant wird noch gesucht Geblieben ist jedoch die Idee des "Gebäudes mit Strahlkraft", wie Bürgermeister Tim Kähler den Bora-Bau bezeichnet. Für die Ausgestaltung des Innenbereiches, in dem neben der Bora-Lüftungstechnik auch Partner aus dem Bereich Bauen, Wohnen und Einrichten gesucht werden, ist außerdem ein gehobenes Restaurant geplant. "Wir hoffen, dass wir einen Gastronomen finden, der hier ein gutes Konzept in einem einzigartigen Gebäude umsetzen möchte. Aktuell sind wir auf der Suche", so Moser. Die Fertigstellung plant Bora für den Sommer 2023. "In dem Jahr möchten wir nicht mehr als Gast an der Küchenmeile in Löhne teilnehmen, sondern hier in unseren eigenen Showroom in Herford einladen", so Moser. Zu sehen sein wird aber schon früher etwas am Standort Ahmser Straße: "Wir hoffen, dass im Herbst dieses Jahres bereits der Stahlrahmen gesetzt werden kann. Dann kann man die Ausmaße des Gebäudes bereits besser sehen." Nicht zuletzt hänge das aber auch von den Liefermöglichkeiten ab. Die Ukraine sei ein großer Stahlproduzent und durch den Krieg sei das Material, das zuvor schon schwer zu bekommen war, nicht ganz leicht auftreibbar.

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