Neue Marta-Ausstellung: Bekannter Autor steuert Texte bei

Herford. &bdquo;Oktopus“, &bdquo;Ein Fischer, der eine große Krake besiegt hat und jetzt in den Händen hält“ oder &bdquo;eine Magie, die aus der Hand kommt“ - das sind einige Dinge die Viertklässlern der Grundschule Herringhausen zu Yvonne Roebs Arbeit &bdquo;Housed“ eingefallen sind. Das ist eine von 30 Arbeiten von 16 internationalen Künstlern, die ab Sonntag, 6. März, in der neuen Marta-Ausstellung &bdquo;Marta Maps“ zu sehen sind. Alle Arbeiten stammen aus der inzwischen rund 500 Werke umfassenden Marta-Sammlung und waren teils im Zusammenhang anderer Ausstellungen zu sehen. Einige Arbeiten zeigt das Marta jetzt erstmals überhaupt in der Lippold-Galerie. Die Ausstellung &bdquo;Marta Maps. Neue Routen durch die Sammlung Marta“ macht die Sammlung selbst zum Thema. Wie unterschiedlich Kunst betrachtet werden kann Die Ausstellung wurde von den Kuratorinnen Franziska Brückmann und Tanja Korte konzipiert. Sie entwickelten drei Themenrouten, die jeweils acht Kunstwerke umfassen und zeigen, wie unterschiedlich Kunst betrachtet werden kann. Ein Rundgang heißt &bdquo;Von Werk zu Werk mit Kinderaugen“. Das ist die Einladung, sich im besten Sinne naiv auf die Arbeiten einzulassen. Die acht Texte der Grundschüler waren zuvor in einem Workshop entstanden, bei dem die Kinder die Gelegenheit hatten, sich mit &bdquo;ihren“ acht Kunstwerken zu beschäftigen. Autor Wladmir Kaminer steuert Texte bei &bdquo;Zwischen Bildern und Worten“ heißt der zweite Parcours. Für den steuerte der Autor Wladmir Kaminer acht Texthäppchen bei. &bdquo;Wir sind alle blinde Passagiere in diesem Zug nach nirgendwo“, schreibt er über Guillaume Bruères Arbeit &bdquo;Selfportrait as Hitler“. Die Grundschülerin Jette weiß wahrscheinlich noch nicht, wer Hitler war, schreibt aber &bdquo;Ich find der Mensch sieht grausam aus“ und widerlegt damit, den oft gegen die zeitgenössische Kunst erhobenen Vorwurf, dass diese nur von Experten oder Menschen, die mit komplexen Diskursen in der Kunst vertraut sind, erschlossen werden kann. Blick hinter die Kulissen des Museumsalltag Die dritte Route &bdquo;Was sonst verborgen bleibt“ wirft einen Blick hinter die Kulissen des Museumsalltags, behandelt anhand der ausgestellten Arbeiten Fragen wie die nach der Lagerung von Kunstwerken oder thematisiert, welche Überlegungen der Hängung im Museum vorausgehen. So wird eine Zeichnungsserie Nedko Solakaovs nicht in der üblichen Höhe, sondern in Augenhöhe von Kindern oder Menschen im Rollstuhl präsentiert.Das Marta verfügt über keinen Ankaufsetat für Kunst. Der Großteil der Ankäufe wird vom Marta-Freundeskreis ermöglicht. Die Werke der Sammlung sind übrigens nicht online zu sehen. Warum das so ist, gehört ebenfalls zu den Dingen, die &bdquo;sonst verborgen“ bleiben. Die Ausstellung &bdquo;Marta Maps“ wird am Sonntag, 6. März, um 11.30 Uhr eröffnet. Der Eintritt ist bis 18 Uhr frei. Begrüßung und einführende Worte der neuen Direktorin Kathleen Rahn und der Kuratorinnen gibt es nicht live, sondern ganztägig als Film im Marta Forum zu sehen. Rahn und Team sind ganztägig vor Ort. In der Ausstellung gilt die 2G-Regel, in der an diesem Tag geöffneten Gastronomie 2G+. Lesen Sie auch: Die neue Direktorin im Interview Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 29. Mai. Geöffnet ist sie täglich außer montags und Karfreitag von 11 bis 18 Uhr. Als Publikationen gibt es drei Gratis-Routenflyer und 16 Info-Karten zu den Werken in der Galerie. Literaturfreunde sollten sich schon einmal den 22. Mai vormerken, denn dann wird Kaminer zu einer Lesung im Marta erwartet.

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