In Erinnerung bleiben die Schneeberge: Wie das Wetter gewesen ist

Herford. Der Wintereinbruch im Februar 2021 mit ungewohnt großen Schneemengen und den damit verbundenen Problemen wird vielen Herfordern wohl über lange Jahre unvergessen bleiben. Der Herforder Wetterbeobachter Heinrich Wulff hat auch im vergangenen Jahr die Daten über das Wetter in seiner Heimatstadt erfasst und gesammelt - wenn auch seit 2007 nicht mehr im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes. Der 82-Jährige stellt seine meteorologischen Aufzeichnungen abermals der Öffentlichkeit zur Verfügung. In einer Zwischenbilanz im Juli hatte er noch erleichtert festgestellt, dass Herford von den verheerenden Unwettern im Süden des Landes verschont geblieben ist. Mit insgesamt 733 Millimeter Niederschlag findet er das Herforder Jahr aber "insgesamt zu trocken". "Es fehlten auch die starken Wärmetage über 30 Grad mit Badewetter", meint Wulff.Schneehöhen Zurück zum Winter mit teils chaotischen Verkehrsverhältnissen und Problemen für Dienstleister wie Müllabfuhr und Pflegediensten: Vom 7. bis zum 17. Februar hat es eine geschlossene Schneedecke von bis zu 31 Zentimetern Höhe gegeben. Das Maß für Wulff ist jeweils die Schneehöhe im eigenen Garten am Ortsieker Weg. Örtliche Abweichungen im Stadtgebiet auch durch Schneeverwehungen sind natürlich möglich. Bemerkenswerte Schneehöhen über 30 Zentimeter hat Wulff in den vergangenen Jahrzehnten an folgenden Tagen festgestellt: 9. Februar 2021 31 Zentimeter, 26. Dezember 2010 37 Zentimeter, 13. Januar 1987 36 Zentimeter und 18. Februar 1969 46 Zentimeter. Höchsttemperaturen Die höchste Temperatur hat Wulff im vergangenen Jahr am 17. Juni gemessen. Das Quecksilber kletterte auf 34,8 Grad. Der Vergleich zu den Vorjahren: Am 9. August 2020 war es 35,6 Grad heiß, am 25. Juli 2019 38,1 Grad und am 7. August 2018 36,8 Grad. "Die bisherige Rekordtemperatur vom 25. Juli 2019 wurde auch 2021 nicht erreicht. 38,1 Grad ist der höchste jemals in Herford seit 1891 gemessene Wert. Es war in ganz Deutschland ein Rekordtag", schreibt Wulff.Temperaturen über 30 Grad wurden an vier Tagen im Juni 2021 erreicht. 2020 war das an 16, 2019 an 22 und 2018 an 29 Tagen der Fall.Tiefsttemperaturen Die niedrigste Temperatur hat der Wetterbeobachter am 13. Februar 2021 mit -15,4 Grad gemessen. 2020 waren es am 30. März -4 Grad, 2019 am 24. Januar -8 Grad und 2018 am 28. Februar -11,4 Grad. Die tiefsten Temperaturen seit Beginn der offiziellen Messungen in Herford durch Wulffs Großvater im Jahr 1891 herrschten am 27. Januar 1942 mit - 27,8 Grad und am 16. Februar 1956 mit - 26,1 Grad.Jahresmittelwerte Temperatur Der Jahresmittelwert 2021 lag mit 11,0 Grad niedriger als der Wert von 2020 mit 12,2 Grad, dem bisher höchsten in Herford gemessenen Jahresmittelwert. 2019 betrug der Mittelwert 11,9 Grad, 2018 12,1 Grad. Der Jahresmittelwert ist in den vergangenen Jahren mit leichten Schwankungen stetig angestiegen. Seit den 1990er Jahren, so Wulff, ist er zweistellig. Wulff ist immer zurückhaltend, wenn es darum geht, aus den am Ortsieker Weg gemessenen Werten auf eine Klimaveränderung zu schließen. Dafür müssten größere Räume betrachtet werden.Niederschläge Insgesamt haben sich die Niederschläge von 225 Tagen im Jahr 2021 auf 733,3 Millimeter summiert. 2020 waren es 716,6 Millimeter an 214 Tagen, 2019 761,0 Millimeter an 200 Tagen und 2018 617,6 Millimeter an 175 Tagen.Der niederschlagsreichste Tag war 2021 der 6. Februar mit 23,4 Millimetern. Damit begann der Schneewinter mit seinen Problemen. 2020 war es der 13. August mit 34 Millimetern, 2019 der 20. Mai mit 37,7 Millimetern und 2018 der 21. Dezember mit 24,8 Millimetern. Der regenreichste Monat war 2021 der Mai mit 89,6 Millimetern, 2020 der Februar mit 146,7 Millimetern, 2018 der Dezember mit 120,2 Millimetern. Die bisher größte Niederschlagsmenge gab es 2007 mit insgesamt 1.164,1 Millimetern. Der regenärmste Monat war 2021 der April mit 33,8 Millimetern, 2020 der Mai mit 11,8 Millimetern, 2019 der Februar mit 26,8 Millimetern und 2028 der Februar mit 15,1 Millimetern.

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