Herford Angebote von 11 Interessenten für Firmen der insolventen Heinze-Gruppe

Herford. In das Insolvenzverfahren um die Herforder Heinze-Gruppe mit ihren 710 Mitarbeitern kommt Bewegung. Es gibt gleich mehrere Unternehmen, die Interesse an einer Übernahme der Herforder oder einzelner Firmen haben. Wie berichtet, war die Gruppe wegen der weltweiten Halbleiter-Krise, die auch die Heinze-Kunden aus dem Bereich der Automobilindustrie betraf, in die Schieflage geraten. Nach dem vorläufigen Insolvenzverfahren, das Ende September beantragt worden war, hat das Amtsgericht Bielefeld nun zum 1. Januar das Insolvenzverfahren über die zur Gruppe gehörenden Firmen in Herford, Hiddenhausen und Bad Salzuflen eröffnet. Verhandlungen ab März &bdquo;Der im Oktober 2021 mit Unterstützung der Firma Saxenhammer aus Berlin begonnene Prozess der Suche nach einem Käufer beziehungsweise Investor für die Firmen der Heinze Gruppe hat bis zum 30. Dezember 2021 dazu geführt, dass elf Interessenten Angebote abgegeben haben. Es ist nunmehr geplant, die Verhandlungen mit den Interessenten zu intensivieren und dann abzuschließen, um im März 2022 über den Verkauf und die damit einhergehende Rettung der Unternehmen zu entscheiden“, teilte Insolvenzverwalter Stephan Höltershinken aus Minden mit.Erste Anträge im September Die Firmen, die zu dem 85 Jahre alten Herforder Traditionsunternhemen gehören, hatten Ende September 2021 jeweils Insolvenzanträge gestellt. Das zum 1. Januar 2022 eröffnete Insolvenzverfahren bezieht sich, so der Mindener Rechtsanwalt, auf die Heinze Gruppe GmbH, Heinze Verwaltung GmbH, Heinze Gruppe Grundbesitz GmbH & Co. KG, Heinze-Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, HeRo Galvanotechnik GmbH, HeiForm GmbH und Krallmann Kunststoffverarbeitung GmbH in Herford, Hiddenhausen und Bad Salzuflen. Der Grund für die Schieflage Als Grund für die Insolvenz hatte das Unternehmen die weltweite Halbleiterkrise genannt. Es wurden weniger Autos hergestellt. Das wiederum schlug bis nach Herford durch, denn Heinze produziert Kunststoffteile für Branchengrößen wie Porsche oder Mercedes aber auch für die Lebensmittelindustrie. Während die Aufträge im Automobilbereich zurückgingen, blieben die Kosten aber bestehen, das Material musste bezahlt, Mitarbeiter entlohnt werden. Und vom Insolvenzverwalter gibt es Lob für die Mitarbeiter: &bdquo;Durch die hohe Motivation und gute Mitarbeit aller Beschäftigten im Antragsverfahren ist es nicht nur gelungen, dass alle Kunden dem Unternehmen die Treue bewiesen haben, es konnten auch neue Aufträge abgeschlossen werden. Für die Unternehmen wurden mit Unterstützung der Mentor AG aus Trier verschiedene Liquiditäts- und Ertragsberechnungen erarbeitet, die eine Fortführung der Geschäftsbetriebe bestätigen. Die Geschäftsbetriebe laufen auch nach Eröffnung der Insolvenzverfahren vollumfänglich weiter“, teilte die Kanzlei des Insolvenzverwalters weiter mit. Das habe dazu geführt, dass die elf Interessenten Angebote abgegeben hätten. Bereits im September hatte sich Insolvenzverwalter Höltershinken optimistisch gezeigt, was die Zukunft von Heinze angeht.

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