Poggenpohl präsentiert Klassiker im neuen Gewand

Herford. Natursteine aus Brasilien und dem Iran, ein Spiel mit Licht und Schatten, Elemente, die fast wie Skulpturen wirken: Die neue Ausstellung von Poggenpohl setzt auf Extravaganz. "Spotting new dimensions" ist das Thema der Präsentation. Dabei soll nicht nur die Küche als Produkt im Fokus stehen. Poggenpohl betrachtet den ganzen Raum, inklusive Inneneinrichtung. Nach einem aufreibenden Jahr mit Insolvenz, einer Übernahme durch einen chinesischen Investor, wechselnden Geschäftsführern und das alles mitten in der Pandemie, will der Luxusküchenhersteller zeigen, dass er zurück auf dem Markt ist. Dirk Lange ist seit dem 1. September neuer Geschäftsführer und will Poggenpohls unbekannte Facetten hervorbringen. Poggenpohl setzt auf runde Formen und will damit das Handwerk wertschätzen. Da ist ein runder Tisch in zwei Arbeitsplatten eingesetzt und trennt räumlich die Wasser- und Feuerstelle. Ecken kommen abgerundet daher, massive Kücheninseln sind oval ausgeschnitten und spielen damit mit der Leichtigkeit des Designs. "Es ging und geht bei Poggenpohl immer ums Handwerk. Das gehört zu unserer DNA", sagt Christina Knorr, die seit Dezember die Position Director Brand / Marketing ausfüllt. Sie ist eine von 30 neuen Gesichtern, die nach der erfolgreichen Übernahme durch die chinesische Jamoo-Group eingestellt worden sind. Einzelne Knäufe wirken fast wie Schmuckstücke Ralf Marohn ist im September 2020 als Interim-Geschäftsführer eingesetzt worden. Er ist kein Unbekannter in der Branche, leitet das Küchenunternehmen RWK-Kuhlmann in Löhne und hat Poggenpohl ein Jahr lang aus schwierigen Zeiten heraus begleitet. Laut dem Unternehmen, das 2022 sein 130. Bestehen feiert, war der Einsatz Marohns bewusst auf Zeit gewählt. Marohn hat ins Personal investiert, die Produktabteilung und das Marketing verstärkt. Gemeinsam als Team haben sie das Vertrauen der Kunden wieder zurückzugewinnen müssen. "Alle Händler haben sich für uns entschieden", sagte Marohn im Juni, als Poggenpohl einen ersten Einblick über die neuen Innovationen gab. Drei Monate später zeigt sich der Küchenhersteller mit einer neuen Wandelbarkeit. Diese drückt sich in Farben und Materialien aus. "Wir geben unsere Klassiker nicht auf. Wir schauen von außen aber neu drauf", sagt Knorr beim Rundgang und zeigt auf ein Küchenmöbel in kräftigem Terrakotta. Ein Eyecatcher in der sonst in verschiedenen Grautönen gestalteten Küche. Doch noch ein weiteres kleines Element zieht alle Blicke auf sich. Grifflos kommt die Küche daher, nur ein Knopf ist eingearbeitet. Es wirkt "wie ein Schmuckstück" und nimmt das Material (Terrazzo) der Wasserstelle auf. Asienexperte leitet seit drei Wochen die Marke Poggenpohl Vitrinenschränke, die auch in die Wand eingelassen werden können, spielen mit dem Licht und schaffen so wohnliche Elemente. Vitrinen als "show cases" will Poggenpohl in Zukunft auch für die Belebung der Schaufenster der Küchenstudios nutzen. Auch hier soll auf Wandelbarkeit gesetzt werden, der Endverbraucher soll so immer wieder eine ganz neue Perspektive auf die Welt der Küchen bekommen, sich von Farben, Formen, unterschiedlichen Accessoires und Materialien leiten lassen. Einen ersten Einblick, wohin das Unternehmen will, bekommen die nationalen und internationalen Kunden auf der Hausmesse. Poggenpohl zeigt sich zufrieden über die ersten Tage. Knorr: "Es übersteigt unsere Erwartungen. Wir blicken optimistisch in die Zukunft." Die gestaltet seit dem 1. September der neue Geschäftsführer Dirk Lange mit. Der 56-Jährige ist in Deutschland geboren, in Asien aufgewachsen und hat in den USA studiert. Er sieht die Zukunft der Marke Poggenpohl mitunter außerhalb von Europa: &bdquo;Vor allem im internationalen Marktgeschehen, USA und Asien, wächst unser Geschäft. Mit einer starken, eigenständigen Positionierung der Marke und dem intensiven Ausbau der Design- und Technologieexzellenz werden wir der Küchenarchitektur ein progressives Profil vermitteln."

Meistgelesen