Dieser Mann will weitere vier Jahre "etwas für die Region hinbekommen"

Kreis Herford/Bad Oeynhausen. Bereits drei Mal haben ihm die Wähler im Kreis Herford und in der Stadt Bad Oeynhausen ihr Vertrauen geschenkt. Zwölf Jahre sitzt Stefan Schwartze für die SPD im Bundestag. Nun bewirbt er sich um weitere vier. "Weil man wirklich etwas für die Menschen in der Region hinbekommen kann", sagt der 47-Jährige und sein Blick fällt auf die Bagger, die am Herforder Bildungscampus die Außenanlagen in Schuss bringen. "Hier sind mehr als drei Millionen Euro Bundesmittel hineingeflossen", ist er stolz. Geholfen habe er nicht nur dabei, die Fördergelder zu bekommen. Er habe sich auch dafür eingesetzt, dass das Projekt unter enormem Zeitdruck starten konnte. "Ich habe mit der damaligen Bundesumwelt- und Bauministerin gesprochen und wir haben hinbekommen, dass der Bau schon beginnen konnte, ohne dass es das offizielle Ok für die Fördermittel gab", erinnert er sich. Denn als mit der Fachhochschule für Finanzen ein Ankermieter gefunden worden war, sei das eine einmalige Gelegenheit für die Belebung der Kasernen gewesen. Doch es musste schnell saniert werden, damit der Unterricht losgehen konnte. "Es ist eine wunderbare Entwicklung, dass aus einem ehemaligen Militärgelände nun ein Ort der Bildung und Begegnungen wird", freut sich Schwartze. Der Bildungscampus sei ein Symbol für das, was entstehen kann, wenn Städte, Gemeinden und Abgeordnete - auch die SPD-Kollegen aus dem Landtag - an einem Strang ziehen. Klinkenputzen für den Wahlkreis Klinkenputzen in Berlin für die Interessen seines Wahlkreises - da kann der Vlothoer einige Projekte aufzählen. So warb er um Fördergelder für den Umbau der Herforder Markthalle und für das Archäologische Fenster, das am Herforder Rathaus entstehen soll. Auch für den Neubau des Bad Oeynhausener Sielbades engagierte er sich, sowie für die Ertüchtigung des Lehrschwimmbeckens Melbergen in Löhne. Und für das Herforder OWL-Forum. Ebenfalls ein Herforder Projekt, das aber weit über die Stadt hinaus strahlen und auch für das Umland von Nutzen sein soll. Als Konzertsaal für die Nordwestdeutsche Philharmonie, Raum fürs Theater, aber auch für Firmenveranstaltungen oder private Feiern. "Das macht die Region attraktiver, stärkt den Wirtschaftsstandort und sichert Arbeitsplätze", fasst Schwartze die Wirkung eines solchen Kulturtempels zusammen. Eine Frage der Finanzierung ist auch der Lärmschutz an der Bahntrasse in Bad Oeynhausen. Seit 2012 begleitet der Bundespolitiker das Projekt. Bis auf den Kernstadtbereich habe es bereits gut funktioniert. Ganz im Gegensatz zu den anderen Bahnplänen, die der SPD-Mann auch schon lange im Blick hat. "Die Überlegungen der Bahn zu einer Neubautrasse beschäftigen mich, seit ich im Bundestag bin", erzählt er. Ganz andere Planungen seien früher auf dem Tisch gewesen - so der Lückenschluss zwischen Minden und Hannover, wo die Bahn nur zweigleisig fährt. "Aus meiner Sicht wäre das die beste und kostengünstigste Variante." Umgesetzt worden sei sie nicht. Geplante ICE-Trasse "nicht hinnehmbar" Stattdessen holte der Bundesverkehrsminister im vergangenen Jahr überraschende Pläne aus der Schublade: den Neubau einer ICE-Trasse quer durch Herford und Vlotho. "Mit allen Auswirkungen, die das auf die Region hat", sagt Schwartze und macht klar: "Die sind in meinen Augen für die Bürgerinnen und Bürger und für die Umwelt nicht hinnehmbar." Anstatt dem Fernverkehr zuwinken zu können, sei es wichtig, dass die Bahn mehr in die Fläche geht. "Am besten mit einem eigenen S-Bahnnetz für OWL. Mit mehr Haltepunkten und besseren Taktzeiten. Ich will, dass unsere Region Gewinner der Mobilitätswende wird." Und der Energiewende. Dafür hat Stefan Schwartze noch ein dickes Ass im Ärmel. Auf seine Initiative hin, wird sich Bundesumweltministerin Svenja Schulze am Freitag, 17. September, in Kirchlengern über zwei Wasserstoffprojekte des lokalen Energiekonzerns Westfalen Weser informieren. Diese sollen Ostwestfalen-Lippe zu einer CO2-freien Modellregion für ganz Deutschland machen. Dabei gehe es darum, grünen Wasserstoff nicht nur zu produzieren, sondern auch zu speichern, umzuwandeln und wieder für die Verbraucher und die Industrie verfügbar zu machen. Mit bereits vorhandenen Strukturen. "Dringend die Infrastruktur rund um Familien verbessern" Bei all den Themen, die der 47-Jährige als Bundespolitiker begleitet, bleibt nicht viel Freizeit. "Früher hatte ich eine Dauerkarte von Arminia Bielefeld - Stehplatz", sagt er. Nun schaffe er es vielleicht ein oder zwei Mal in der Saison ins Stadion. So die Pandemie das nicht ganz verhinderte. In dieser Zeit machte er sich stattdessen Gedanken darum, wie schwer es insbesondere Familien zuletzt hatten. "Es hat meinen Blick dafür geschärft, wie schwierig es ist, Kinder und Beruf unter einen Hut zu bringen", meint Schwartze. "Wir müssen dringend die Infrastruktur rund um Familien verbessern, mit dem kostenlosen Ausbau von Kita, Ganztag und Schule." Und der Vlothoer brachte sich während der Lockdowns dazu, selbst digitaler zu werden. "Das war vorher nicht mein Steckenpferd", gibt er zu. Doch die moderne Technik hilft natürlich, sein Ziel zu erreichen: "Ich möchte weiterhin für die Region etwas bewirken können."

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