Jagdgegner greift Jägerin an und schlägt sie nieder

Kreis Herford. Das Verhältnis zwischen Jagdgegnern und Jägern ist nicht gerade spannungsfrei – im Kreis Herford gibt es nun einen Fall, der eine ganz neue Dimension erreicht. Die Polizei ermittelt erstmals nach einem direkten Angriff auf eine 37-jährige Jägerin im Bünder Ortsteil Spradow wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Täter ist offensichtlich ein Jagdgegner. Die junge Frau war am Freitagabend kurz nach 22 Uhr von dem noch unbekannten Täter angegriffen, beleidigt und dann niedergeschlagen worden. &bdquo;Es ist ein ungewöhnlicher Fall", so Polizeisprecher Uwe Maser. Auch Andreas Schneider, Sprecher des Landesjagdverbandes NRW in Dortmund spricht bei direkten Angriffen auf Jäger von "Einzelfällen, von denen jeder aber einer zu viel ist". Den Waidmännern und -frauen gehe es offensichtlich wie Vertretern anderer Organisationen auch, die in der Öffentlichkeit angefeindet und angegriffen würden. Gleichzeitig leisteten Jäger aber einen gesellschaftlich wichtigen Beitrag, etwa bei der Erhaltung von Wäldern oder bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Wie der Angriff ablief Nach dem bisherigen Stand wurde die Frau am Freitag gegen 22.15 Uhr auf einem Feldweg zwischen Bäderstraße und Dünnerstraße in Spradow von dem Täter angegriffen. Sie hatte zunächst auf einem Hochsitz auf Wild gewartet. Offensichtlich nach dem Sonnenuntergang verließ das spätere Opfer seinen Ansitz, um zu Fuß zum Auto zu gehen. &bdquo;Plötzlich nahm sie auf dem Weg zurück zu ihrem Auto, das sie an der Dünner Straße abgestellt hatte, eine Person hinter sich wahr. Als sie sich umdrehte, stand die unbekannte Person direkt hinter ihr und schlug völlig unvermittelt mit einem unbekannten Gegenstand auf die Frau ein", teilte die Kreispolizeibehörde mit. &bdquo;Nachdem sie am Kopf getroffen wurde, ging die Frau zu Boden und der unbekannte Täter flüchtete zu Fuß." Das Opfer alarmierte dann die Polizei. Die ermittelt nun. Die Beamten suchen Zeugen-Hinweise auf Personen, die nahe des Wagens und des Waldes beobachtet wurden. Weitere Taten Dass Jäger angegriffen und verletzt werden, ist die Ausnahme. In der Vergangenheit waren aber immer wieder sogenannte jagdliche Einrichtungen, also Hochsitze, Ziel von Brandanschlägen oder von Sachbeschädigungen. Die Leitern, die zu den Kanzeln führen, werden etwa so beschädigt, dass sie brechen, wenn ein Jäger auf den Hochsitz steigen will. 2016 waren in Bünde immer wieder Plakate aufgehängt worden, die sich gegen Jäger und die Jagd richteten und teils diffuse Aussagen beinhalteten. Die Spur nach einer ganzen Serie von ursprünglich 15 Taten von Hochsitz-Brandstiftungen in den Jahren 2017 und 2018 führte ebenfalls nach Bünde. Ein verdächtiger Mann war damals festgenommen worden. Er wurde jüngst in zwei Fällen in Zivilverfahren vor Amtsgerichten zu Schadenersatzzahlungen an die Revierinhaber verurteilt. Die Taten hat der Mann bisher immer wieder zurückgewiesen, das Strafverfahren gegen den Mann vor dem Amtsgericht Bünde steht noch aus. Sein Strafverteidiger Tobias Diedrich hat Rechtsmittel gegen die Zivil-Urteile aus Herford und Osnabrück eingelegt. Zuletzt war 2015 in Hiddenhausen eine gravierendere Tat bekannt geworden. Die Frontscheibe und eine Seitenscheibe des Suzuki eines Jägers auf einem Feldweg an der Löhner Straße waren eingeschlagen worden, einige Wochen zuvor war auch ein Hochsitz des Mannes zerstört worden. Die Polizei bittet Zeugen, die zu dem aktuellen Angriff in Bünde Angaben machen können, sich unter Tel. (05221) 8880 zu melden.

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