Erster Spatenstich für die Grünanlagen des Bildungscampus

Herford. Fast 4 Millionen Euro investiert die Stadt Herford mithilfe des Bundes in die Neugestaltung der Freiflächen des Bildungscampus. Grund genug, den Baubeginn auf dem Gelände der früheren Wentworth-Kaserne mit einem symbolischen ersten Spatenstich durch Bürgermeister Tim Kähler, seine Stellvertreter Werner Seeger und Andreas Rödel, den Bundestagsabgeordneten Stefan Schwartze, die Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEH) Norbert Landshut und Jan Miller sowie beteiligte Planer und Landschaftsbauer zu begehen. &bdquo;Das ist aber wenig", wunderte sich Tim Kähler. Der Bürgermeister bezog sein Erstaunen allerdings auf die Frage nach dem Pegelstand der geplanten 110 Quadratmeter Wasserflächen – und der wird nur ein Zentimeter sein. 8.738 Stauden werden gepflanzt Jan Miller konnte mit anderen Zahlen mehr beeindrucken: &bdquo;Die Fläche ist so groß wie zwei Fußballfelder." In den kommenden Monaten werden im ersten Bauabschnitt rund 14.000 Quadratmeter des früheren Kasernenhofes umgestaltet. Dabei, so Miller, entstehen rund 4.700 Quadratmeter Rasen- und Wiesenflächen und rund 1.500 Quadratmeter Beet- und Pflanzflächen. Wege und Plätze werden gepflastert. Es werden zu bestehenden Bäumen 17 neue Bäume, 8.738 Stauden und Gräser sowie 1.422 Ziergräsersetzlinge, 283 Blumenzwiebeln und 38 Meter Hecke gepflanzt. Bei der Auswahl der Pflanzen wurde auf bienen- und insektenfreundliche Arten geachtet. Zudem können insbesondere die Ziergräser als Nestbaumaterialien von Vögeln genutzt werden. Jan Miller hat das wohl gerade deshalb so detailliert herausgestellt, weil er darauf spekuliert, die ihm vom Bund Natur- und Umweltschutz (BUND) verliehene &bdquo;rostige Heckenschere" wieder abgeben zu dürfen, wenn die Umweltschützer erst das Ergebnis der Neugestaltung sehen würden. Der BUND hatte ihm den Schmähpreis verliehen, weil Miller eine unter Bürgerbeteiligung entstandene erste Grünplanung mit üppiger Baumbepflanzung zugunsten von Parkplätzen habe einschränken lassen wollen und sogar von einer &bdquo;grünen Hölle" gesprochen habe. &bdquo;Zu Unrecht" habe man ihm aber den Preis verliehen, beklagte Miller schon damals. &bdquo;Die Kasernen sind nie Teil der Stadt geworden" Der Bürgermeister jedenfalls nannte die Umgestaltung einen &bdquo;weiteren Meilenstein" in der Entwicklung eines abgeschotteten Kasernengeländes zu einem zukunftsweisenden öffentlichen Bereich, in dem Bildung und Kommunikation unter Menschen im Mittelpunkt stehe. &bdquo;Die Kasernen sind älter als die Wohnbebauung und nie Teil der Stadt geworden", meint Kähler. Das soll sich ändern. Kähler freute sich auch, dass die Aufträge für die Umwandlung der Stiftberger Kasernen in der Region vergeben wurden. Der Bürgermeister dankte Stefan Schwartze, der sich für Gelder des Bundes mehrfach eingesetzt habe. Der Bundestagsabgeordnete erinnerte sich, wie erschrocken man zunächst in Herford gewesen war, als die Briten verkündet hätten: &bdquo;Wir verlassen die Stadt". Der Start zur Umwandlung zum Bildungscampus sei dann aber mit der Ansiedlung der Fachhochschule für Finanzen so schnell gegangen, dass der erste Spatenstich jetzt erst erfolgt sei, nachdem schon neues Leben in die Kaserne eingezogen sei. 250 Studenten kehren zur Prüfung aus dem Homeoffice zurück Coronabedingt ist es allerdings derzeit nicht so lebendig auf dem Bildungscampus. Die Studenten sind im Homeoffice. Ab 2. Juni werden die ersten 250 zurückkehren, um vor Ort ihre Prüfung abzulegen. Das muss bei den Bauarbeiten berücksichtigt werden, die bereits auf der Fläche vor der Mensa, dem früheren Offizierscasino, begonnen haben. Der erste Bauabschnitt reicht bis zum Gebäude C, dem dritten der großen ehemaligen Mannschaftsgebäude. Zwischen den Gebäuden werden Höfe mit unterschiedlichen Charakteren entstehen: Aufenthaltsbereiche, die jeweils für Veranstaltungen, für Lerngruppen oder einfach nur für die Mittagspause und am Wochenende zum Spazierengehen einladen. Herzstück ist das sogenannte Campus-Forum zwischen Gebäude B und C, dem sich Gebäude F in seiner neuen Funktion als Anlaufstelle gegenüberstellt. In einem zweiten Bauabschnitt wird später der zentrale Mary-Somerville-Boulevard mit Schwerpunkt Fuß- und Radverkehr umgestaltet und durch eine Baumreihe ergänzt.

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