Mittwochrätsel

Auflösung: Als Herford unter Wasser stand

Bei der historischen Aufnahme, die beim vergangenen Mittwochrätsel gezeigt wurde, handelt es sich um die eine bekannte Straße in Herford. Doch wie kam es zu der Überflutung?

Ein verheerendes Hochwasser hatte die Stadt heimgesucht. Durch die Fluten fuhr ein Lkw. | © Archiv Ulrich Stille

03.02.2021 | 03.02.2021, 12:00

Herford. Viele Leser haben sich zum Rätselbild der vergangenen Woche gemeldet und die richtige Antwort gewusst.

So wie Ann-Kathrin Westers: Auf dem Bild ist die Radewiger Straße mit Blick auf die Brücke über die Aa zu sehen.

So sieht die Radewiger Straße mit Blick auf die Bäckerstraße heute aus. - © Ralf Bittner
So sieht die Radewiger Straße mit Blick auf die Bäckerstraße heute aus. | © Ralf Bittner

Rainer Decius: Auf der rechten Seite war, glaube ich, an der Ecke die Gaststätte der Mittelpunkt, links ist heute die Recyclingbörse. Das ganze war Anfang der 50er Jahre.

Michael Stachowski hat erkannt:Auf dem Rätselbild ist ein Lkw zu sehen, der noch auf der Radewiger Straße, kurz vor Einmündung der Mühlengasse fährt. Hinten kann man schon die Bäckerstraße sehen.

ehemalige Kneipe „Olle Use"

Joachim Vorndamme: Links im Hintergrund „Haus Bremen" noch mit dem alten Zugang über eine zentrale Treppe, rechts Ehemals Bollhöfer (wird zur Zeit restauriert) dann die ehemalige Kneipe „Olle Use".

Annette Schmidt weiß: Rechts von der Brücke, hinterm Wehr, Richtung Aa fanden früher die grausamen „Hexenproben" statt.

Hans-Walter Arning: Das Bild zeigt die Radewiger Straße und im Anschluss einen Teil der Bäckerstraße während des Jahrhunderthochwassers in der Nacht zum 10. Februar 1946. Es war die größte Naturkatastrophe in der Region. Aa und Werre traten über die Ufer. Die gesamte Innenstadt und weitere Randgebiete wie Sundern und Oetinghausen waren durch den übergelaufenen Rhein überflutet. Aber nicht nur Herford war von dem Hochwasser betroffen, auch die Städte in der Umgebung standen unter Wasser.

Rita Frentrup findet: Ein beeindruckendes Foto. Als gebürtige Nicht-Herforderin wusste ich gar nicht, dass es auch dort Hochwasser gegeben hat. Vorne links war die Gaststätte „Enge Weste" und das Haus, vor dem der Lkw steht, war das Tapetenfachgeschäft Hagemann, wo ich mir oft Spachtel gekauft habe.

Trümmer trugen ihren Teil bei

Klaus-Dieter Stork: Auf dem Foto ist die Radewiger Straße zu sehen mit Blick in Richtung Bäckerstraße. Es wurde vermutlich am 9. Februar 1946 aufgenommen. Durch den milden Winter und starke Regenfälle im Januar 1946 ließen die Werre vor der Eisenbahnbrücke am Jahnstadion bis zur Schienenoberkante ansteigen. Auch Trümmer, die sich von der zerbombten Brücke noch in der Werre befanden, trugen mit dazu bei, dass die aufgestauten Wassermassen den Damm brechen ließen.Die gesamte Innenstadt wurde bis zu anderthalb Metern über Straßenniveau überschwemmt. Auf dem Foto ist ein Lkw mit britischen Soldaten zu sehen, die bei den Aufräumungsarbeiten helfen. Am linken Bildrand sind zwei Frauen mit einem Kind in dem Eingang zum damaligen Tapeten- und Farben-Geschäft Ehlers & Wilke zu erkennen.

Heute hat dort die Recyclingbörse ein Kaufhaus für Secondhand-Ware. An dieser Stelle mündet von links kommend die Löhrstraße auf die Radewiger Straße. Am rechten Bildrand, nur teilweise zu sehen, befand sich das Lebensmittelgeschäft Gutberlet. Links daneben die spätere Eckkneipe „Enge Weste". Dort mündet die von der Bielefelder Straße kommende Mühlengasse auf die Radewiger Straße. Hinter dem Militär-Lkw ist das Gebäude mit dem damaligen Farben-Lacke-Geschäft Hagemeier, wo es auch schöne Bastelartikel gab, auszumachen. Auf der Radewiger Brücke über die Aa tummelt sich eine Kinderschar, die wohl die Überschwemmung in der Innenstadt sehr interessant fanden.

INFORMATION


Die Gewinner


Drei Mal gab es beim Rätselbild eine historische Zeitungsseite zu gewinnen. Den Gewinn senden wir in den nächsten Tagen per E-Mail zu. Die Gewinner sind Gabriele Rüffer, Kemal Kulu und Joachim Vorndamme. Herzlichen Glückwunsch!<