Musik-Kontor rechnet mit ersten Konzerten im Mai

Herford. Mit Videobotschaften samt Neujahrsgrüßen von Max Mutzke oder Weihnachtsgrüßen von Nils Landgren, der sich gern an "Herford und seine Hertha" erinnert, meldet sich der Verein Musik-Kontor Herford in diesen Tagen auf Facebook bei Mitgliedern und Fans. Sorgt Landgrens neuer Name "Hertha" für das Marta, wo er schon mehrmals auf der Bühne stand, noch für ein Schmunzeln, blickt der Vereinsvorsitzende Ralf Hammacher immer noch ernst in die nähere Zukunft. Immerhin denkt der Verein nach der langen Corona-Durststrecke überhaupt wieder über Konzerte nach. "Wolfgang Haffner, die Nighthawks oder Joo Kraus würden spielen wollen", sagt Hammacher. Stattfinden würden die Konzerte vermutlich erst ab Mai, da Hammacher nicht vor Ende März mit Klarheit über die Bedingungen rechnet, unter denen Konzerte möglich sind. Erst danach würden Termine festgezurrt und ein Vorverkauf starten. Begrenzte Zuschauerzahl und Bestuhlung Er rechnet damit, dass Konzerte wegen Corona weiter nur bestuhlt und mit einem begrenzten Zuschauerkontingent stattfinden können. "Erst wenn wir die genauen Bedingungen kennen, werden wir Termine fix machen und in den Vorverkauf gehen", sagt Hammacher. Denn eines sei klar: "Konzerte vor zehn oder 30 Zuschauern mit Online-Stream, wie wir sie im vergangenen Jahr gemacht haben, sind ein Zuschussgeschäft - und das können wir uns derzeit nicht leisten."Die ersten Konzerte plant der Verein im Lui-House des Architekten Karsten Monke an der Luisenstraße und nicht im Wohnzimmer, dem Nachfolger des früheren Stammdomizils Schiller. "Wir haben die Bühne und die Räume im Wohnzimmer noch nicht gesehen und wissen daher nicht, mit welchen Zuschauerzahlen wir dort – je nach Corona-Auflagen - kalkulieren könnten", sagt Hammacher. Dass Monke als Vereinsmitglied des Musik-Kontors dem Verein bei der Miete entgegengekommen sei, habe auch eine Rolle gespielt. "Käme auch noch Miete zu den Kosten wie Gage, Technik oder Unterbringung der Künstler dazu, würden die Konzerte so teuer, dass wir das den Fans nicht zumuten wollen", sagt Hammacher. Neben den finanziellen Konditionen sprächen auch moderne Technik, gute Akustik, hauseigene Gastronomie und eine angenehme Atmosphäre für das gerade erst eröffnete Lui-House. Zwei Shows an einem Tag sind denkbar Schwer einzuschätzen sei das Interesse an Live-Musik. Einerseits nehme er einen großen Hunger nach Kultur wahr, sagt Hammacher. Andererseits aber auch Ängste, sich mit vielen Leuten in einen Raum zu begeben. "Ich denke, Haffner oder Nighthawks würden ihr Publikum ziehen", sagt er. Perspektivisch seien auch Doppelshows - also zwei Konzerte eines Künstlers an einem Tag - denkbar. Denn "irgendwie müssen ja Musiker und Verein auf ihre Kosten kommen". Je nach den geltenden Auflagen seien im Sommer auch kleinere Open-Air-Konzerte denkbar.Nachgeholt werden sollen die Konzerte mit Maceo Parker Ende Oktober und mit Mario Biondi im Dezember. Für beide Konzerte waren bereits viele Tickets verkauft, und es wurden trotz der Verschiebungen wegen Corona kaum Tickets zurückgegeben. "Wenn es Corona zulässt, werden die Konzerte stattfinden. In welchem Rahmen werden wir sehen." Treu geblieben sind dem Verein nicht nur die Ticketbesitzer, sondern auch die rund 390 Mitglieder: "Solange wir als Verein keine Gegenleistung bieten können, ziehen wir allerdings auch keine Beiträge ein", sagt Hammacher. Er hofft für die im Herbst beginnenden Saison 2021/22, wieder ein abwechslungsreiches Programm mit viel Soul und Jazz präsentieren zu können. In die Saison fällt auch der 10. Geburtstag des Vereins: Am 26. Februar 2012 war das Musik-Kontor gegründet worden. Seitdem kredenzt es Herford und Ostwestfalen "einfach gute Musik". Infos auf www\.musik-kontor-herford\.de. in den schnellen Corona-Zeiten lohne sich auch ein Blick auf die Auftritte bei Facebook und Instagram, da die derzeit oft aktueller seien.

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