Glasfaser: Diese Schulen werden 2021 nachgerüstet

Herford. Damit die Kinder und Jugendlichen auch auf Distanz lernen können, wurden entweder durch die Schulen, die Stadt oder privat Tablets oder Laptops angeschafft. Doch digitale Unterrichtsformate sollen nicht nur den Distanzunterricht ermöglichen, sondern auch nach Ende des Lockdowns in den Präsenzunterricht Einzug halten. Damit das gut funktioniert, sollen alle Herforder Schulen mit einer Glasfaseranbindung ausgestattet werden. Von den 18 Schulen in 19 Gebäuden im Stadtgebiet sind bereits acht mit einer entsprechenden Verbindung ausgestattet. Somit sind alle weiterführenden Schulen, mit Ausnahme der Ernst-Barlach-Realschule, und die Grundschulen Stiftberg und Wilhelm-Oberaus abgedeckt. Alle anderen - allen voran Grundschulen -, werden via Richtfunk mit Internet versorgt. Doch das soll sich bereits in diesem Jahr ändern. Bund und Land fördern den Glasfaserausbau. Doch die Kriterien für eine Förderung sind unterschiedlich, so dass der Kreis Herford, der sich um die Ausschreibungen für derartige Projekte kümmert, einiges beachten musste. Denn: "Das Bundesförderprogramm setzt für die Förderfähigkeit bestimmte Aufgreifschwellen", beschreibt Birgit Rehberg von der Herforder Kreisverwaltung. Übersetzt heißt das: Damit der Bund einen Förderbedarf sieht, muss die Internetverbindung gleich oder weniger als 30 Mbits/s pro Schulklassenraum betragen. Ein Schulklassenraum entspricht dabei 23 Schülern. So bekommt man die Bundesförderung Konkret wird das an einem Rechenbeispiel: Die Grundschule Obering verfügt derzeit via Richtfunk über eine Internetleistung von 433 Mbit/s. Eine schnellere Internetanbindung hat keine andere Grundschule, die über Richtfunk versorgt wird. Um zu entscheiden, ob diese Schule nun durch das Bundesförderprogramm auch eine Glasfaseranbindung bekommen kann, werden die insgesamt 338 Schüler durch 23 dividiert, damit auf diese Weise die potenziellen Klassen, die eine Internetverbindung brauchen, errechnet werden können. Anhand dieser Rechnung entstehen aufgerundet 14,7 Klassen à 23 Schüler. Dieser Wert wird mit 30 Mbit/s multipliziert, da der Bund vorgibt, dass 23 Schülern diese Internetleistung mindestens zur Verfügung stehen sollte. Die wünschenswerte Internetleistung für die Grundschule Obering wäre demnach aufgerundet 440,9 Mbit/s. Tatsächlich verfügt die Schule allerdings nur über den Richtfunk über eine Leistung von 433 Mbit/s. Somit kann eine Bundesförderung beantragt werden. Durch diese Förderrichtlinie können insgesamt etwa 60 Schulen im Kreis Herford versorgt werden, weil sie im Sinne des Bundesförderprogrammes als unterversorgt gelten. Für die Stadt Herford sind es insgesamt drei Grundschulen, die von diesem Programm profitieren: die Grundschule Eickum, die Grundschule Elverdissen und die Grundschule Obering. Diese werden bis Ende 2023 von der Deutschen Glasfaser, die sich um den Breitbandausbau kümmert, entsprechend aufgerüstet. In Herford geht es allerdings etwas schneller: Da die Bundesförderung nach Angaben der Kreisverwaltung bereits bewilligt ist und der Kooperationsvertrag mit der Deutschen Glasfaser im Dezember 2020 unterzeichnet wurde, ist der Baubeginn noch für das Frühjahr 2021 geplant."Wir hoffen, dass der Lockdown irrelevant für den Baubeginn bleibt", sagt Birgit Rehberg von der Herforder Kreisverwaltung. Der grundsätzliche Vorteil sei, dass die Bauarbeiten draußen stattfinden würden, Abstimmungen zum Bau würden bereits online organisiert, um auf den direkten Kontakt zu verzichten. Was passiert mit den anderen Schulen? Alle anderen acht Herforder Schulgebäude, wie die Grundschule Altensenne, fallen an dieser Stelle durchs Raster. Obwohl die Grundschule Altensenne nur über einen Anschluss via Richtfunk von 214 Mbit/s verfügt und deutlich weniger Internetleistung als die Grundschule Obering zur Verfügung hat, kann sie durch das Bundesprogramm nicht gefördert werden, denn: Für die insgesamt 158 Schüler wäre nach der obigen Rechnung eine Verbindung von aufgerundet 206,1 Mbit/s vorgesehen, die Schule verfügt jedoch bereits über 214 Mbit/s. Doch auch für diese Schulen gibt es eine Alternative. Im Gegensatz zum Bundesförderprogamm gibt es beim Landesprogramm keine Hemmschwellen: Mittels der Landesschulrichtlinie kann beim Land Nordrhein-Westfalen ein Glasfaseranschluss beantragt werden. Nach Angaben der Kreisverwaltung hat der Kreis Herford bereits Ausschreibungen durchgeführt und erstellt für die Schulträger Anträge, die diese bei der Bezirksregierung einreichen. "Aufgrund des laufenden Verfahrens kann hier noch keine genaue Angabe erfolgen, wann der Bau beginnen kann", erläutert Birgit Rehberg von der Herforder Kreisverwaltung. Dennoch: Sobald dieses Programm abgeschlossen sei, seien alle Schulen im gesamten Kreisgebiet mit einer Glasfaseranbindung versorgt.

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