So läuft das Impfen gegen das Coronavirus ab

Kreis Herford. Montagabend, 18 Uhr: Auf dem Parkplatz des Wellmann-Geländes wird es langsam voller, die ersten Probanden des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) stehen für den Testdurchlauf bereit. Mit Abstand und FFP-2-Maske warten sie hintereinander an der Anmeldung vor dem Gebäude, der ersten Station des Impfzentrums. Von hier aus durchlaufen die Personen sieben Stationen, bis sie geimpft wieder nach Hause gehen dürfen - ein Überblick. Die Einlasskontrolle vor dem Gebäude ist vergleichbar mit dem Türsteher vor der Diskothek: Wer angemeldet ist und einen Impftermin hat, seinen Personalausweis vorzeigen kann und sich nicht krank fühlt, darf eintreten. Wer die Kriterien nicht erfüllt, muss direkt wieder gehen. Dann geht es weiter durch die Schiebetüren in einen Vorraum zur Anmeldung: Hände desinfizieren ist Pflicht. Der Weg in die Impfstraße Dann folgt die Registrierung. Die persönlichen Daten werden kontrolliert, ein Anamnesebogen wird mitgegeben sowie Informationen zum Impfvorgang verteilt. Zudem wird die entsprechende Impfstraße zugeteilt. Bevor es da aber hineingeht steht noch etwas Anderes auf dem Programm: Fiebermessen. Ist der Wert niedrig genug, geht es in einen der zwei Wartebereiche zu den Impfstraßen weiter. Insgesamt gibt es bislang vier Impfstraßen, der Betrieb begonnen wird mit einer. Auf dieser können täglich 250 Menschen geimpft werden, mit allen vier Straßen sind es sogar bis zu 1.700 Personen. "Die Räumlichkeiten bieten auch noch genügend Platz für weitere Impfstraßen und die vorhandenen sind theoretisch noch erweiterbar", erklärt Krisenstabsleiter Markus Altenhöner. Ob die vorhandenen Möglichkeiten zum Einsatz kämen, hänge von der vom Bund gelieferten Impfstoffmenge sowie der Impfbereitschaft der Bevölkerung ab. Das Wellmann-Gelände sei auf jeden Fall bis Sommer 2021 vom Kreis Herford angemietet, die Option auf Mietverlängerung bestehe. Derzeit stünden 2.700 Quadratmeter für das Impfzentrum zur Verfügung, aber auch hier könne noch erweitert werden. Diese Personen werden nicht geimpft Zurück im Wartebereich vor der Impfstraße: Hat man die Patienteninformationen gelesen und den Anamnesebogen ausgefüllt, wird man in die erste Kabine der Impfstraße geführt. Hier wird das Aufklärungsgespräch geführt. Ein Arzt steht den Patienten Rede und Antwort. Wichtig ist vor allem: Hat man bereits eine Corona-Infektion überstanden, wird man nicht im ersten Durchgang gegen das Coronavirus geimpft. Bei diesen Personen werde davon ausgegangen, dass sie Antikörper besäßen, erklärt der medizinische Leiter des Impfzentrums, Frank Walhöfer. Wer allerdings noch nicht erkrankt ist, wird in die nächste Kabine geführt. Dort wird die Impfung vollzogen. Der Patient darf sich aussuchen, ob er im Sitzen oder Liegen behandelt werden möchte. Der Arm wird desinfiziert und dann kann es auch schon losgehen. Nach wenigen Sekunden ist alles vorbei. 30 Minuten Wartezeit Die nächste Station ist der Check-Out. Hier werden alle ausgefüllten Formulare abgegeben und die Krankenkassenkarte eingelesen. Dennoch darf die geimpfte Person das Gebäude noch nicht verlassen. 30 Minuten lang werden die Patienten in einem Wartebereich beobachtet, ob es ihnen gut geht oder sie beispielsweise allergische Reaktionen zeigen. Der gesamte Durchlauf einer Impfung dauert deshalb knapp eine Stunde. Und drei Wochen später ist der zweite Termin: Denn nur nach der zweiten Impfung besteht der komplette Impfschutz. Start dauert noch Doch bis viele Menschen aus dem Kreis Herford auf diese Weise geimpft werden können, wird es noch dauern. Zwar bekommt auch der Kreis Herford am 27. Dezember, so der Plan, die ersten Impfdosen, doch die sind nicht für das Impfzentrum eingeplant: "Wir bekommen voraussichtlich 384 Impfdosen für den Kreis Herford. Diese werden jedoch mit mobilen Teams in die Alten- und Pflegeheime transportiert, um dort die ersten Impfberechtigten zu versorgen", erklärt Walhöfer. Erst wenn diese Personengruppen versorgt sind, startet der Betrieb in den Impfzentren. Dort sind die Impfungen zunächst für Menschen vorgesehen, die in kritischer Infrastruktur arbeiten. Beispielsweise Ärzte, Rettungskräfte und Pflegepersonal. Im Anschluss folgt die allgemeine Bevölkerung. Dennoch zeigt sich Krisenstabsleiter Altenhöner mit dem ersten Testdurchgang zufrieden: "Mir wurde rückgemeldet, dass wir die Übung gut vorbereitet haben und dass sich das Impfzentrum durchaus sehen lassen kann."

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