Im neuen Restaurant "Wohnzimmer" wird es jetzt wohnlich

Herford. Am 27. November sollte das neue Restaurant "Wohnzimmer" im Eckhaus Schillerstraße/Kurfürstenstraße eröffnet werden - eigentlich. Doch es kam der Lockdown für die Gastronomie, der nach heutigem Stand erst am 30. November beendet sein wird. "Dann dauert die Vorfreude eben ein paar Tage länger, sagt Investor und Betreiber Lars Uhlen. Er plant nun, am Dienstag, 1. Dezember, sein "Wohnzimmer" in Betrieb zu nehmen und hofft, dass das dann auch tatsächlich möglich sein wird. Eröffnung auf den 1. Dezember verschoben Im September wurde dem denkmalgeschützten Haus als Sahnehäubchen ein rekonstruiertes Turmdach - eine sogenannte Welsche Haube - in einer spektakulären Aktion aufgesetzt. Nun ist das Baugerüst um das Haus verschwunden und die wiederhergestellte Schönheit des Gebäudes mit weiß abgesetzten Stuckelemente ist unverstellt zu bewundern. "Es sieht mega aus", schwärmt Uhlen, der seine Idee von einer blühenden Fassade nach Gegenwind von Denkmalschutz und Politik mindestens vorübergehend auf Eis gelegt hat. Auch im Inneren des aus zwei historischen Gebäuden zusammengewachsenen Ensembles kommen die Handwerker gut voran. Der Blick vom Haupteingang fällt sofort auf die neue Bar. Wo die alte Bühne des Schiller war, die auf Initiative des Musik Kontors schon umjubelte Auftritte von weltbekannten Musikern erlebt hat, entsteht eine neue, größere Bühne mit modernster Technik. Sie kann von mehr Zuschauern eingesehen werden, als bisher. Am Eröffnungsabend wird es keinen großen Auftritt geben. Das Musik Kontor plant aber nach wie vor mit dem für Donnerstag, 10. Dezember, angekündigten Konzert von David Haynes im Wohnzimmer. "Klimaanlage tauscht alle 10 Minuten die Luft aus" Im eigentlichen Restaurantbereich mit Wintergarten ist durch Wandtäfelung und erste Möbel das zukünftige "Wohnzimmer" zu ahnen. Hier können auch unter Corona-Bedingungen, wie sie vor dem neuerlichen Lockdown galten, 230 Gäste sitzen, essen und trinken. "Die Fläche ist 800 Quadratmeter groß und die Klimaanlage tauscht die Raumluft alle zehn Minuten aus", verweist Uhlen auf den Stand der Technik auch in diesem Bereich. Auch die aus Edelstahl gebaute große Küche im Zentrum des Gebäudes ist mit einer Lüftungsanlage ausgestattet, in die sogenannte Hepa-Filter integriert sind, die Viren annähernd vollständig aus der Luft filtern können. Auf die große Stunde warten auch 21 großformatige Portraits in "zeitgenössischem Realismus", die die Wände schmücken sollen. Der von Lars Uhlen geschätzte Künstler Ralf Ohst aus Travemünde hat sie eigens für das Wohnzimmer in Öl gemalt. Überwiegend Bekannte und Freunde auch aus Herford sowie Lars Uhlen und sein Sohn Matthias selbst haben Ohst Modell gesessen. Die Bilder sind zum Teil schon auf der Homepage des Künstlers zu entdecken. "Good Morning Robinio" So etwa das Portrait des Physiotherapeuten Robin Gerdsmeier, der mit einer Gabel in der Faust vor einem Teller mit Pellkartoffeln und Quark sitzt. "Good Morning Robinio" heißt das Bild, aus dem Gerdsmeier seinen Betrachter mit intensivem Blick anschaut. "Die Kunst ist großartig", findet Gerdsmeier. Und auch mit seinem Bild ist er zufrieden. Für ihn dauerte die Sitzung beim Künstler nur eine Stunde. So lange dauerte es, bis die perfekte Position für das Portrait gefunden und fotografiert war. Das Ölgemälde entstand dann nach der Fotografie. Die Schillerbrücke, dessen Baustelle mit der des früheren "Schiller" eng verwoben war und ist, wird nach Einschätzung des städtischen Baudezernenten Peter Böhm vielleicht noch im alten Jahr, womöglich aber auch erst Anfang 2021 fertiggestellt werden. Genaueres will man Anfang Dezember wissen. Ein Teil der jetzt gepflasterten Steine auf der Schillerbrücke muss noch einmal hochgenommen und neu verlegt werden, weil die Höhe nicht passte. Dadurch sind, so Pressesprecherin Susanne Körner, wieder ein paar Tage Verzögerung entstanden. Anschließend muss der Anschluss an den Wilhelmsplatz gepflastert werden.

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