Herford

Karsten Buschmann: Vom Kind der Feuerwehr zum Chef in Herford

Wechsel: Der 47-jährige Karsten Buschmann kehrt als neuer Leiter der Herforder Brandbekämpfer zurück zu seinen Elverdisser Wurzeln

Wechsel: Karsten Buschmann ist zum neuen Leiter der Herforder Feuerwehr ernannt worden. Er folgt auf Michael Stiegelmeier, der sein Amt zum 1. November abgibt. | © Peter Steinert

Peter Steinert
08.10.2019 | 08.10.2019, 09:00

Herford. Wenn Blaulicht abfärben würde, dann hätte Karsten Buschmann wohl blaues Blut in seinen Adern. Als Kind ist er über dem Elverdisser Feuerwehrgerätehaus aufgewachsen. „Wenn Alarm war, hat man geguckt, wie die Kameraden angerast kamen", sagt der 47-Jährige, der zum 1. November die Nachfolge von Michael Stiegelmeier als ehrenamtlicher Leiter der Herforder Feuerwehr übernimmt.

Stiegelmeier gibt nach 14 Jahren sein Amt als Chef ab, bleibt der Feuerwehr aber die nächsten beiden Jahre als stellvertretender Wehr-Leiter erhalten. Für diesen Zeitraum bleibt er auch Leiter der Abteilung Feuerwehr bei der Stadtverwaltung und damit Chef der hauptamtlichen Feuerwache mit dem Feuer- und Rettungsdienst. „Michael Stiegelmeier macht den ganzen Tag Feuerwehr. An diesem normalen Tagesgeschäft habe ich keine Aktien", sagt Karsten Buschmann, der in der Straßenmeisterei Löhne Betriebsdienstleiter ist und deswegen quasi vorbelastet für seine Aufgabe bei den Brandbekämpfern war. „Ich kenne Verwaltung", sagt der Stadtbrandinspektor.

»Am normalen Tagesgeschäft habe ich keine Aktien«

In seinem neuen Amt steht ihm Axel Freitag zur Seite, der bestimmte Aufgaben übernimmt. Für Karsten Buschmann bleiben beispielsweise personelle Angelegenheiten, wie Beförderungen oder Ernennungen. Öffentliche Termine hat er ebenso wahrzunehmen. Zudem wird er für die Verwaltung der freiwilligen Feuerwehr als auch für die Haushaltsplanung zuständig sein. Ein Teil dieser Vorgaben hat Karsten Buschmann als bisheriger zweiter Mann an der Spitze der Wehr schon früher erledigt. „So viel wird sich für mich nicht ändern." Seit 30 Jahren kennt Karsten Buschmann die Feuerwehr, deren Abläufe sowie Befindlichkeiten. „Ich wollte immer Löschgruppenführer in Elverdissen werden", sagt der Mann in seinem dunkelblauen Dienst-Anzug. 2007 erreichte er dieses Ziel. Jetzt hat er die nächste Karrierestufe bei der Wehr erreicht. „Man muss schauen, wie es funktioniert", gibt sich Herfords erster Brandbekämpfer bescheiden.

„Ich bin in der Feuerwehr groß geworden", sagt Kasten Buschmann über sich selbst. Sein Vater Manfred ist seit über 60 Jahren aktiv. Onkel, Bruder, Cousins – sie alle sind in der Feuerwehr.

Vor der großen Sirene hatte er als Kind Angst

Als Sohn eines Feuerwehrmanns sei er mit dem Fahrrad den roten Fahrzeugen mit den zuckenden Blaulichtern hinterher gejagt, erzählt der Elverdisser, dem ganz früher als Kleinkind diese Entwicklung ganz und gar nicht zuzutrauen gewesen wäre. Karsten Buschmann: „Vor der großen Sirene habe ich immer fürchterliche Angst gehabt und mir deswegen ein Kissen über den Kopf gehalten."

Das geschah in der Wohnung über dem Elverdisser Gerätehaus, die längst seit Jahren leer steht. Künftig kehrt jedoch wieder Leben ein. Die Jugendfeuerwehr soll einen Teil der Räumlichkeiten nutzen. Eine Ecke zwackt sich Karsten Buschmann ab. Als Büro für den neuen ehrenamtlichen Leiter der Herforder Feuerwehr.