Polizei und Zoll starten Großkontrollen in Herforder Bars und Imbissen

Herford. Mit einer Großkontrolle haben in der Nacht zum Samstag Polizei, Zoll, Steuerfahndung und Mitarbeiter der Stadt Herford Shisha-Bars, Imbisse, Gaststätten und Spielhallen in der Innenstadt unter die Lupe genommen. Kontrolliert wurde unter anderem in der Radewig, in der Nähe des Herforder Bahnhofes, an der Berliner Straße und an der Bügelstraße. Auch die Steinstraße, wo es unlängst eine Massenschlägerei gab, wurde ins Visier genommen. Es sei um &bdquo;ordnungsrechtliche Kontrollen" gegangen, teilte die Polizei mit. Bisher gibt es nur ein erstes – aus Ermittler-Sicht positives – Ergebnis. Die Einsätze begannen am späten Freitagabend gegen 23 Uhr und endeten rund zwei Stunden später nach 1 Uhr am Samstag. Der Groß-Einsatz war über Wochen vorbereitet worden. So waren die Herforder Polizisten durch Kollegen der Bereitschaftspolizei aus Bielefeld verstärkt worden. Insgesamt waren mehr als 100 Beamte im Einsatz. Auch der Zoll – erkennbar an den grünen Uniformen – war mit massiven Kräften nach Herford gekommen. Mehr als 30 Experten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit sowie Drogenermittler waren im Einsatz. Daneben kontrollierten Spezialisten der Stadt aus den Bereichen Bauamt, Jugendamt, Gewerbeaufsichtsamt, Feuerwehr sowie dem Ausländeramt die Einhaltung von Vorschriften in und um die Gebäude. Zum Beginn des Einsatzes umstellten zeitgleich Beamte der Bereitschaftspolizei die Gaststätten. So sollte verhindert werden, dass sich Gäste oder Mitarbeiter der Kontrolle entziehen konnten. Dann betraten die Beamten von Polizei, Zoll und Stadt die Betriebe. Warum auch Lüftungen unter die Lupe genommen wurden Für die Ermittler des Zolls etwa stand dabei eine wichtige Frage im Vordergrund: Ist der Tabak für die Wasserpfeifen, der in den Gaststätten angeboten wird, verzollt? Der Einsatz des Zolls löste bei einem Mitarbeiter einer Bar in der Innenstadt offensichtlich Befürchtungen aus. Mit aufgeregter und lauter Stimme teilte er per Smartphone seinem Gesprächspartner mit: &bdquo; Ja, und der Zoll ist auch da. . ." Unklar ist, ob der Mann durch die Kontrollen tatsächlich etwas zu befürchten hatte. Insgesamt stieß die &bdquo;Großkontrolle zur Gefahrenabwehr" seitens der Betreiber der Gaststätten sicherlich auf wenig Gegenliebe: &bdquo;Dann kann mein Bruder die Bar ja gleich zumachen", echauffierte sich ein junger Mann aus einem der Betriebe gegenüber den Beamten. Er wollte keine Fotos, befürchtet offensichtlich Umsatzeinbußen. Die Behörden wollen aber einen Überblick über die Betriebe und das Umfeld verschaffen. Bei entsprechenden gleich gelagerten Kontrollen im Ruhrgebiet hatte sich etwa gezeigt, dass dort größere Mengen des Wasserpfeiffen-Tabaks unverzollt und damit illegal verkauft worden waren. Daneben ging es für den Zoll auch um die Frage möglicher Schwarzarbeit. Die Experten der Stadt prüften die Gebäude auf die Einhaltung von Arbeits- und Brandschutz- sowie lebensmittelrechtlichen aber auch emissionsschutzrechtliche Vorschriften. So müssen etwa Shisha-Bars spezielle Lüftungssysteme besitzen. Worum es der Herforder Polizei in erster Linie ging Für die Herforder Polizei wiederum ging es um die Frage, ob etwa Dealer das Umfeld der Gaststätten nutzen und getarnt als Gäste ihren Geschäften nachgehen. Dafür war unter anderem ein Drogenhund im Einsatz. In der Vergangenheit hatte es darüber hinaus auch Probleme in der Innenstadt, unter anderem im Umfeld rund um die kontrollierten Orte und am Bahnhof gegeben – etwa Schlägereien, die dann mit einem Großaufgebot von Polizisten beendet werden mussten. Auch andere gravierendere Straftaten, waren teils von Personen begangen worden, die dem Umfeld zuvor als Gäste zugeordnet worden waren. Nach dem Einsatz gab die Herforder Polizei eine erste Bilanz bekannt: &bdquo;Neben zollrechtlichen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, die zur Anzeige gebracht werden, sind mehr als 50 Personenüberprüfungen erfolgt. Zudem sind Identitätsfeststellungen aus Gefahren abwehrenden Gründen erfolgt und drei Platzverweise ausgesprochen worden. Es haben Personen versucht die polizeilichen Maßnahmen zu stören und diese sind daher von den Kontrollorten verwiesen worden. Ausländerrechtliche Verstöße sind ebenso festgestellt worden", teilte die Behörde mit. Die ordnungsrechtlichen Kontrollen der Fachämter sei durch die polizeiliche Begleitung geschützt worden und sei damit in entsprechend großem Umfang ermöglicht worden. Die detaillierte Auswertung der Erkenntnisse des Gesamteinsatzes werde in den nächsten Tagen durch die entsprechenden Dienststellen erfolgen, heißt es abschließend.

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