Warstein/Herford

Nach Fernsehbeitrag erntet Warsteiner "Undercover-Boss" Lob aus Herford

TV-Einsatz: 3,3 Millionen Zuschauer verfolgten Montagabend die Sendung auf RTL. Darunter auch Christian Gieselmann. Er ist der Geschäftsführer der Warsteiner-Gruppe, zu der seit 2007 auch die Herforder Brauerei gehört

Eingespieltes Team: Inhaberin Catharina Cramer, die die Warsteiner Gruppe bereits in der neunten Generation führt, im Gespräch mit dem verkleideten Geschäftsführer Christian Gieselmann. | © Foto: RTL

Peter Steinert
23.01.2019 | 23.01.2019, 19:02

Warstein/Herford. 3,3 Millionen Menschen wollten Montagabend ab 20.15 Uhr sehen, wie sich Christian Gieselmann als sogenannter "Undercover-Boss" im Fernsehen schlägt. Normalerweise sitzt der Geschäftsführer der Warsteiner-Gruppe, zu der seit 2007 auch die Herforder Brauerei zählt, am Schreibtisch und beschäftigt sich mit Finanzen, Vertrieb und Marketing.

Für den TV-Sender RTL tauschte der 47-jährige gebürtige Herforder Anzug gegen Blaumann und transportierte Fässer, zapfte Bier und erntete Hopfen. Zur Tarnung bekam er einen Fatsuit, der ihn 20 Kilo dicker erscheinen ließ, blond gefärbte Haare, einen Bart und ein legeres Outfit. Am Tag nach der Ausstrahlung zog Christian Gieselmann im Gespräch mit der NW Bilanz über seine Fernsehkarriere - die trotz allseitigen Lobs eine kurze gewesen sein wird.

»Ich muss mir das alles noch einmal in Ruhe anschauen«

Die Sendung hatte sich Gieselmann zusammen mit 200 seiner Kollegen live in Warstein angeschaut. Die Stimmung soll prächtig gewesen sein. "Teilweise waren so viele Lacher und Kommentare, dass ich mir das alles noch einmal in Ruhe in einer aufgezeichneten Version anschauen muss, weil alle ihren Riesenspaß hatten", sagt der Undercover-Boss, der entsprechende Rückmeldungen auch aus seiner Herforder Heimat erhielt.

"Freunde und Familie haben mir Bilder geschickt, wie sie vor dem Fernseher sitzen. Ich freue mich riesig über die positive Resonanz. Neulich war ich in Herford am Standort und bin ins Taxi eingestiegen. Die Taxifahrerin hatte davon gelesen, mich sofort erkannt und wir haben uns nett unterhalten."

Natürlich, so Christian Gieselmann, sei er über die Abläufe in der Warsteiner-Gruppe im Bilde. Als Undercover-Boss sei er aber näher ans Geschehen gerückt. "Am wenigsten bekannt war mir die Tätigkeit auf dem Hopfenhof", sagt der Brauerei-Geschäftsführer, dessen Familie mit der früheren Schokoladenfabrik Gieselmann & Wille an der Waltgeristraße in Verbindung zu bringen ist.

»Zum ,Herforder' äußere ich mich bei anderer Gelegenheit«

Gieselmann & Wille war 1989 vom Zwiebackhersteller Brandt übernommen worden, die Produktion wurde allerdings 1991 eingestellt. Danach hatte das benachbarte Traditionsunternehmen Eratex das Areal der Schokoladenfabrik als Reservefläche erworben.

Trotz positiver Resonanz, weitere TV-Engagements kann sich Christian Gieselmann nicht vorstellen. "Wenn es darum geht, unser Unternehmen und unsere Marken zu präsentieren, dann bin ich zu allem bereit, was in irgend einer Art und Weise hilft. Aber ich habe nicht vor, eine Fernsehkarriere zu starten."

Auch nicht, wenn die Sendung "Brauer sucht Frau" heißen würde? "Nein. Ich bin glücklich verheiratet", so Christian Gieselmann, der sich auch beim Thema "Partnersuche" in Bezug auf die Herforder Brauerei nicht locken lässt.

Vor einem Jahr war bekannt geworden, dass die Warsteiner-Guppe für den Standort Herford einen Partner sucht. Dazu wolle er sich "gerne bei anderer Gelegenheit" äußern, sagte Gieselmann.