Herford

So arbeitet die Stadtmarketingagentur Pro-Herford

Haupt- und Finanzausschuss: Pro-Herford-Geschäftsführer Frank Hölscher stellt die Aufgaben der Stadtmarketingagentur vor, Zahlen zu Personalstärke und Finanzierung sollen nachgearbeitet werden

Vielfältig: Stadtmarketing ist mehr, als das Organisieren von Hoekerfest (Bild), Orgelsommer oder City-Kirmes. Die Aufgaben von Pro Herford beschrieb jetzt deren Geschäftsführer Frank Hölscher den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses – die waren nicht mit allen Ausführungen zufrieden. | © Frank-Michael Kiel-Steinkamp

Peter Steinert
11.10.2018 | 11.10.2018, 05:00

Herford. Was macht eigentlich die städtische Marketingagentur Pro Herford? Die Antwort darauf gab deren Geschäftsführer Frank Hölscher Dienstagabend im Haupt- und Finanzausschuss. Dessen Mitglieder erfuhren, wie umfangreich die Aufgaben sind und dass Pro Herford weit mehr macht, als das Organisieren von Hoekerfest, Orgelsommer oder der City-Kirmes, bei der das jetzt anstehende „Frühstück im Riesenrad" innerhalb von zwei Tagen fast ausverkauft war.

Soziale Medien werden bespielt, der Tourismus weiter entwickelt, die Markthalle gesteuert, der Stadtentwicklungsprozess begleitet und ein Baustellenmarketing betrieben, bei dem mit der Figur „Paul Pömpel" ein Sympathieträger gegen Umleitungen, Einschränkungen, Schmutz und Lärm antritt. Thomas Helmerking (CDU): „Das ist ein Überblick über das, was die Stadt lebenswerter macht."

Chef des Stadtmarketings: Frank Hölscher von Pro Herford. - © Eike J. Horstmann
Chef des Stadtmarketings: Frank Hölscher von Pro Herford. | © Eike J. Horstmann

Nur bei den Zahlen zu Personalstärke und Finanzierung dieser städtischen Tochter vermochte Hölscher in seiner Power-Point-Präsentation nicht alle Ausschuss-Mitglieder zu überzeugen. Heinz-Günther Scheffer (Liste 2004) wollte wissen, ob Pro Herford Freiberufler zur Bewältigung der Aufgaben brauche. Seine – unbeantwortete – Grundsatzfrage: „Wie viele Leute haben wir heute?"

„Wir wollen die Zahlen vor der Sitzung haben" 

Stylisch: Der Herforder Uli Funke hatte am alten Güterbahnhof Modefotos für „Klingenthal" inszeniert. - © ulifunkefotografie.de
Stylisch: Der Herforder Uli Funke hatte am alten Güterbahnhof Modefotos für „Klingenthal" inszeniert. | © ulifunkefotografie.de

Angela Schmalhorst (Grüne) schien nicht das einzige Ausschussmitglied zu sein, das vor den Zahlenreihen mit „Soll", „Ist" und „Abweichungen" kapitulierte. „Wir wollen die Zahlen vor der Sitzung haben", sagte Schmalhorst, die sich eingehender mit den Bilanzen beschäftigen wollte.

Schmalhorst und Scheffer mussten sich mit einer Erklärung des Stadtkämmerers abfinden. Mathias Möllers: „Wir werden das in der nächsten Sitzung des HVV (Herforder Versorgungs- und Verkehrs-Beteiligungs-GmbH, zu der die Pro Herford zählt) aufarbeiten."

Die Ziele des Stadtmarketings waren von Hölscher indes deutlich benannt worden: „Stärkung der Stadt als Einkaufsstandort, Stärkung der Stadt als Tourismus-Destination, Steigerung der Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt, Steigerung der Lebensqualität und daraus resultierend Standortbindung sowie die Stärkung des Wirtschaftsstandortes."

Güterbahnhof als gefragter Veranstaltungsort

Bei den Veranstaltungsstätten hob Frank Hölscher den Güterbahnhof hervor, in dem es vergangenes Jahr 13 verschiedene Veranstaltungen und Messen sowie zehn gewerbliche und 70 private Fotoshootings gegeben habe. „Wir können das Objekt auch zunehmend für Hochzeitsfeiern vermitteln, wobei der Güterbahnhof eine ganz charmante Location ist", sagte der Geschäftsführer von Pro Herford.

In jüngster Vergangenheit musste sich Hölscher allerdings verstärkt um die Markthalle kümmern. Die Beschicker hätten sich mit dem zeitweiligen Umzug zum Gänsemarkt anfreunden können, weil dort „eine positive Grundstimmung" geherrscht habe, zudem sei der für die Dauer des derzeitigen Markthallen-Umbaus eingerichtete Außenmarkt auf dem Rathausplatz gut angekommen.

„Einige Marktbeschicker haben sich sehr gut mit der Übergangslösung arrangiert. Sie sind aber zögerlich geworden, als es um den anstehenden Wechsel in die Markthalle ging. Damit tun wir uns ein bisschen schwer", sagte Hölscher, dem diese Diskussion in der heutigen Ratssitzung erhalten bleibt. Angenehmer ist für den Marketing-Chef das Thema Tourismus. Hier habe sich herausgestellt, dass die Gäste vornehmlich ein bis zwei Tage in Herford bleiben, die Anzahl der Privatübernachtungen aber steige.

„Pro Herford bedient folgerichtig bis dato schwerpunktmäßig den Bereich Tagestourismus", sagte Hölscher, der gleichzeitig einen „intensiven Anstieg" beim Geschäftstourismus registrierte: „Das ist ein lohnendes Feld."