Bielefeld/Herford Bielefelder Polizist wegen Vergewaltigung verurteilt

Herford/Bielefeld. Wegen Vergewaltigung hat das Herforder Schöffengericht am Freitag einen Polizisten (44) des Polizeipräsidiums Bielefeld zu einer Haftstrafe von acht Monaten auf Bewährung verurteilt. Voraus gegangen war dem Verfahren - in dem sowohl das Opfer als auch der Beamte unter Ausschluss der Öffentlichkeit aussagten - ein Rechtsgespräch. In ihm war ausgelotet worden, wie das Schöffengericht die Anklagevorwürfe bewertet und welche Strafe sich ergeben könnte. Dabei war von der Berufsrichterin und ihren beiden Schöffen ein Strafrahmen zwischen acht und zehn Monaten bei einem Geständnis avisiert worden - ein Chance, die der Angeklagte nutzte. Der verheiratete Beamte ging zu massiven Annäherungsversuchen über Zu dem Übergriff war es laut Anklage am 26. März 2017 in einem Ort im Kreis Minden-Lübbecke gekommen - da das Schöffengericht auch für diesen Bereich zuständig ist, wurde in Herford verhandelt. Der verheirateten Beamte und seine Frau hatten eine gemeinsame Freundin, deren Mann gerade nicht daheim war, zum Grillen eingeladen. Als die Frau nach Hause wollte, bot sich der angetrunkene Mann an, sie zu begleiten. In der Wohnung der Frau kam es dann zu massiven Annäherungsversuchen und unter anderem zum einem sexuellen Berühren der Frau im Intimbereich und Eindringen in den Körper, heißt es in der Anklage der Staatsanwaltschaft Bielefeld. Weiteres Verfahren nach Beamtenrecht Neben dem Gerichtsverfahren erwartet den Mann nun auch ein Disziplinarverfahren. Zwei Ermittler der Bielefelder Polizei saßen bereits im Gerichtssaal und protokollierten seine Aussagen während des Prozesses. Die Konsequenzen können dabei erheblich sein. Bei einer Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr hätte der Polizist als Konsequenz seinen Beamtenstatus sofort verloren. Aufgrund der Verurteilung zu acht Monaten auf Bewährung wird im Rahmen des Disziplinarverfahrens nun über eine Strafe entschieden.