
Herford. Das weibliche Empfangskomitee macht einen perfekten Eindruck. Eben gerade sind die luftigen Sommerkleider der vier Damen gebügelt worden. Wenn es keine künstlichen Figuren wären, würden sie sich auf den Start von C & A am heutigen Donnerstag um 11 Uhr freuen. Mit der angrenzenden und bereits um 8.30 Uhr öffnenden Filiale von Rossmann verwandelt sich die lange leer stehende Kaufhof-Ruine endgültig zum neuen Altstadt-Center.
Vor den gläsernen Flügeltüren wird schwer geschuftet. Statt schickem Pflaster mühen sich Arbeiter, um mit Sand und Splitt immerhin einen ebenen Zugang zu den Geschäften zu schaffen. Größtenteils sieht der Augustiner-Platz aber noch wie eine Baustelle aus.
Letzte Kartons sind entleert
Davon kann bei C & A keine Rede mehr sein. Letzte Leer-Kartons wurden entsorgt, Kleiderstände und Regale gefüllt. Filialleiterin Jutta Menke und Distrikt-Managerin Aurelia Witting haben mit dem 20-köpfigen Team dafür gesorgt, dass diese Mode für die Dame und den Herrn, als auch für den Nachwuchs auf 1.900 Quadratmetern und zwei Etagen ankommt. „Wir haben 70.000 Artikel und freies W-Lan", sagt Aurelia Witting.

Ein Teil des Personals war schon vorher im Kids-Store von C & A am Linnenbauerplatz aktiv. Die zusätzlichen Mitarbeiter konnten problemlos gefunden werden. „Wir hatten 80 Bewerbungen, allerdings durchweg nur Frauen. Deswegen sind wir beim Personal in Herford herrenlos", lacht Jutta Menke.
Dieses Personal kann sich nach der Eröffnung durch Bürgermeister Tim Kähler auf einen Ansturm der Kunden freuen. Schließlich locken zum Start eigens Sonderangebote.
720 Quadratmeter für Rossmann
Auch Rossmann möchte mit seinem Angebot die ganze Familie ansprechen. Durch den Umzug von der Bäckerstraße vergrößert sich die Ladenfläche. Gudrun Overhage, stellvertretende Filialleiterin: „Bislang standen uns 500 Quadratmeter zur Verfügung, künftig werden es 720 sein." Das spiegele sich im Sortiment wieder, das in den vergangenen zwei Wochen vom 15-köpfigen Personal an von der Zentrale vorgegebenen Regalplätzen eingeräumt wurde. „Neu sind bei uns Schulbedarf, Nähzubehör und Zeitschriften. Und vor allem die Spielwaren. Das fehlte bislang in Herford", sagt Gudrun Overhage, die seit 18 Jahren zum Rossmann-Team gehört.
Genau so lange hält Brunhilde Schnieder ihrem Arbeitgeber die Treue. Auch sie profitiert als Filialleiterin vom Umzug: Die Gänge sind breiter, das Gedränge an den Kassen mit den jetzt längeren Laufbändern soll der Vergangenheit angehören. „Seit unseren Anfangsjahren hat sich das Angebot mindestens verdoppelt", sagt Brunhilde Schnieder.
Weiterer Händler Ende April
Dazu zählt etwa der sogenannte Apothekenmeter, auf dem Magentabletten oder Wärmeumschläge zu finden sind. Dazu gehört aber auch das übliche Repertoire vom Shampoo bis zur Fußsalbe. Dabei wird es Zufall sein, dass die Packung Anti-Age-Creme für die reife Dame und die Instant-Spachtelmasse für den handwerkenden Herrn akkurat den selben Preis von 2,99 Euro tragen.
Ende April zieht mit dem CCC-Store ein weiterer Händler im Altstadt-Center in, der Schuhe und Taschen im Angebot hat. Ein Café am Zugang zum Linnenbauerplatz soll folgen.
- Nur provisorisch ist der Augustiner-Platz befestigt worden. Denn schnell sollte es jetzt gehen zur Eröffnung der ersten Geschäfte.
- Die Stadt hat mit den Mehrkosten, die durch das Provisorium entstehen, jedoch nichts zu tun, wie Baudezernent Peter Maria Böhm sagt.
- Sie habe die Arbeiten für den Platz im August 2017 als Auftrag herausgegeben und werde am Ende prüfen, ob geleistet wurde, was sie bestellt hat.
- Die Zwischenlösungen gingen auf Gespräche zwischen dem Projektentwickler HLG und der Firma zurück, die mit den provisorischen Pflasterarbeiten betraut seien. (cla)