
Kreis Herford. Ab Frühjahr 2018 können Bürger ein neues Carsharing-Angebot im Kreis Herford in Anspruch nehmen. Das haben Landrat Jürgen Müller und Marc Möller, Leiter des Vertriebsaußendienstes der Deutschen Bahn Connect und Stephan Nahrath, Geschäftsführer der Westfalen Weser Energie (WWE), gestern vertraglich besiegelt. Bürger können sich ab April über das Carsharing-Netzwerk "Flinkster" der Deutschen Bahn Autos mieten und nutzen. Die Fahrzeuge können spontan für kurze Strecken und Termine verwendet werden.
"Das Carsharing-Angebot ist in dieser Form bisher einmalig in NRW und ich bin mir sicher, dass wir nicht lange alleine sind, denn das Modell spricht für sich", freut sich Landrat Jürgen Müller über das Projekt.
Der Fuhrpark soll 18 Fahrzeuge, davon acht Kleinwagen, fünf Kombis und fünf Elektrofahrzeuge umfassen. Die Autos können an zwei Standorten, sowohl im Innenhof des Kreishauses, als auch am Technischen Rathaus genutzt werden. Im Innenhof werden sich auch die Ladestationen für die E-Autos befinden.
Anmeldung erfolgt über eine App
Anmeldung, Buchung und Abrechnung erfolgt über das Carsharing-Portal www.flinkster.de oder die Flinkster-App.
Carsharing-Nutzer seien bei Unfällen über den Anbieter vollkommen abgesichert, versichert Möller. Außerdem können Fahrer mit einer Tankkarte das ausgeliehene Auto bei Bedarf kostenlos auftanken. E-Fahrzeuge können notfalls zu Hause an eine herkömmliche Steckdose angeschlossen und aufgeladen werden. Die Dauer der Fahrzeugnutzung ist nicht begrenzt.
"Wir können uns im Kreis wirtschaftlich kein ausgedehntes ÖPNV-Netz leisten. Daher muss man Alternativen finden", sagt Ralf Stölting, Personalamtsleiter beim Kreis Herford. Neben den Bürgern können auch die Mitarbeiter der Kreisverwaltung den Fuhrpark nutzen.
Ein nachhaltiges und innovatives Konzept für alle Bürger
"Corporate Carsharing wird für Fuhrparkbetreiber immer wichtiger. Die Deutsche Bahn Connect bietet Kommunen hierfür individuelle Lösungen für umweltfreundliche und kostensparende Mobilität", sagt Marc Möller. "Der Kreis Herford ist damit ein echter Vorreiter in der Region", ergänzt er.
Die Mitarbeiter des Kreises müssen sich dabei ebenso für Fahrzeuge anmelden und diese buchen wie auch die Bürger. "Rund 13.000 Kilometer legen unsere Mitarbeiter mit unseren Dienstfahrzeugen pro Jahr zurück", erklärt Stölting.Mit den emissionsarmen Carsharing-Fahrzeugen soll der Schadstoffausstoß und die Fahrtkosten der Kreismitarbeiter gesenkt werden.
Neben der Deutschen Bahn konnte der Kreis Herford auch die WWE als Projektpartner gewinnen. "Wir unterstützen den Kreis Herford sehr gerne bei seinem E-Mobilitätsprojekt. Es passt zu unserem Ansatz, bis Ende 2018, 100 Stromtankstellen im gesamten Netzgebiet aufzustellen", sagt Stephan Nahrath. Davon sollen zwölf Ladestationen im Kreis Herford installiert werden.
"Beim Carsharing ist der Kunde flexibler als bei einem Mietwagen. Dazu ist die Nutzung günstiger als ein Taxi", sagt Nahrath. Solle sich herausstellen, dass der Bedarf an Fahrzeugen höher ausfällt, könnte die Deutsche Bahn Connect den Fahrzeugpool anpassen, erklärte Müller.
Bei den Mobilitätstagen am 17. und 18. April sollen die Fahrzeuge dann offiziell vorgestellt werden.