Personalchefs geben Tipps für die Bewerbung

Durch ihre Hände gehen jedes Jahr die Bewerbungen vieler junger Menschen. Darum geben Ausbilder und Personalchefs unterschiedlicher Unternehmen aus dem Kreis Herford Tipps, wie Bewerbungen bei ihnen besonders gut ankommen. Dabei legen die verschiedenen Branchen jeweils andere Schwerpunkte: Von besonders kreativen Anschreiben über erste Erfahrungen durch Praktika bis hin zu Bescheinigungen über ehrenamtliche Tätigkeiten. Eines aber ist allen gemein: Die Bewerbung sollte sorgfältig vorbereitet und nicht auf den ersten Blick als &bdquo;Fließbandbewerbung" zu erkennen sein.Und: Soziale Fähigkeiten werden immer wichtiger. Darum sollten Bewerber im Lebenslauf auch auf Projekte oder ehrenamtliche Aufgaben hinweisen, die genau diese Fähigkeiten unterstreichen. Grundsätzlich gilt außerdem die Wahrheitspflicht. Wer flunkert, kann später fristlos gekündigt werden. Damit nach der Bewerbung die Einladung zum Vorstellungsgespräch klappt, hat NW-Redakteurin Katharina Georgi sich umgehört: Dirk Bartz Ausbildungsleiter bei Hettich aus Kirchlengern Ausbildungsberufe: Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, Fachkraft für Lager- logistik, Industriekauffrau, Elektroniker, Industriemechaniker, Maschinen- und Anlagenführer u.v.m. Vollständige UnterlagenReichen Sie vollständige Bewerbungsunterlagen online ein. Folgende Dokumente benötigen wir: Anschreiben, Lebenslauf, die beiden letzten Schulzeugnisse, Bescheinigungen über Praktika, Arbeitszeugnisse. Auch Bescheinigungen über ehrenamtliche Tätigkeiten gehören dazu. Bitte achten Sie bei der Online-Bewerbung darauf, dass Ihrem Postfach ausreichend Speicherkapazität zur Verfügung steht und kontrollieren Sie Ihren E-Mail-Posteingang regelmäßig. Ein aussagekräftiges AnschreibenEs ist Ihre Eintrittskarte in die Ausbildung. Bewerben heißt, für sich werben. Wir legen Wert auf eine individuelle Bewerbung. So hat man die Möglichkeit, sich mit schlagkräftigen Argumenten zu empfehlen. Es muss deutlich werden, warum genau Sie der richtige Bewerber sind und wir Sie kennenlernen müssen. Welches Erlebnis hat zu Ihrer Berufswahl geführt?Egal ob es ein Praktikum, der Technik-Unterricht, ein Hobby oder die Eltern, die einem das technische Interesse mit in die Wiege gelegt haben, waren – schreiben Sie überzeugend, warum Sie in Ihrem Wunschberuf ausgebildet werden wollen. Denise Hofmann Personalmanagement bei Nolte Küchen aus Löhne Ausbildungsberufe: Holzmechaniker, Elektroniker, Industriekaufmann, Fachinformatiker Anwendungsentwicklung Online und korrektBewerben Sie sich mit vollständigen und aussagekräftigen Unterlagen. Informieren Sie sich im Vorfeld über die gewünschte Bewerbungsform des Unternehmens. Oftmals sind ausschließlich Online-Bewerbungen möglich. Achten Sie darauf, Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen in einem PDF zusammenzufassen, dies erleichtert die Sichtung Ihrer Unterlagen. Achten Sie auf Ihre Rechtschreibung – vor allem bei Online-Bewerbungen fallen uns häufig Flüchtigkeitsfehler auf, die mit etwas Sorgfalt einfach zu vermeiden sind Machen Sie ein PraktikumNutzen Sie die Chance des Schülerpraktikums, um erste Einblicke in die Berufswelt zu erhalten. Nur so können Sie feststellen, was Sie nach der Schule einmal machen möchten. Sie haben bereits ein Praktikum absolviert und sind total begeistert? Prima! Durch Ihre Tätigkeit als Schülerpraktikant sind Sie dem Arbeitgeber bereits bekannt und haben somit im Bewerbungsverfahren einen entscheidenden Vorteil! Im VorstellungsgesprächGlückwunsch! Sie haben es geschafft und wurden zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Denken Sie daran, den Termin für das Gespräch telefonisch oder schriftlich zu bestätigen. Eine gute Vorbereitung ist das A und O. Überlegen Sie sich im Vorfeld, was Sie von Ihrem neuen Arbeitgeber erfahren möchten und nutzen Sie das Gespräch dazu, Fragen zu stellen und Unklarheiten anzusprechen. Heinz-Dieter Fischer Leiter der Personalabteilung beim Klinikum Herford Ausbildungsberufe: Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger Beschäftigen Sie sich mit dem UnternehmenDas ist am besten über einen Besuch auf der Webseite möglich. Auf der Internetseite des Klinikum Herford erfährt der Bewerber Näheres zu den jeweiligen Kliniken, Zentren und Abteilungen. Auch ist auf unserer Webseite zu erfahren, welche Bewerbungsunterlagen gewünscht sind und an wen die Bewerbung zu richten ist. Sofern ein konkretes Stellenprofil definiert ist, sollte die Bewerbung auf die gestellten Anforderungen eingehen und entsprechende Qualifikationsnachweise beigefügt sein. Die eigene Motivation herausstellenEs ist wichtig, sich seiner eigenen Motivation bewusst zu sein. Zu wissen und auch in einer Bewerbung und insbesondere im Vorstellungsgespräch beschreiben zu können, warum man einen Beruf ergreifen möchte oder sich das Klinikum als künftigen Arbeitgeber wünscht. Besonders im Gesundheitswesen sind Offenheit, Freude am Kontakt und in der Kommunikation mit anderen Menschen, Teamarbeit oder Interesse an medizinischen Themen wichtige Beweggründe, die auch aus der Bewerbung hervorgehen sollten. Nutzen Sie PraktikaWenn man sich gezielt für einen Ausbildungsplatz in der Gesundheits- und Krankenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege im Klinikum Herford bewirbt, ist es empfehlenswert, Vorerfahrungen wie zum Beispiel Praktika im pflegerischen Bereich anzugeben. Während eines zwei- bis dreiwöchigen &bdquo;Schnupperpraktikums" können erste Eindrücke gesammelt werden. Diese Praktika können auch im Klinikum Herford absolviert werden. Bianca Kuhlmann Ausbildungsleiterin für den Kreis Herford Ausbildungsberufe: Bachelor of Laws (duales Studium), Verwaltungsfachangestellter, Verwaltungswirt, Vermessungstechniker, Geomatiker, Fachinformatiker Fachrichtung Systemintegration, Notfallsanitäter/in, Fachkraft für Abwassertechnik, Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft Überzeugen Sie von Ihrer AusbildungsmotivationInformieren Sie sich im Vorfeld ausführlich über Ausbildungsberuf und -betrieb. Nutzen Sie Praktika oder Berufsmessen dazu, um mit den Personalverantwortlichen und Auszubildenden ins Gespräch zu kommen und Informationen aus erster Hand zu erhalten. Diese Infos sollten Sie dann bei der Gestaltung Ihres Bewerbungsschreibens und auch in Vorstellungsgesprächen gewinnbringend für sich einsetzen. Versetzen Sie sich in die Lage der AusbildungsbetriebeWürden Sie sich für eine Person entscheiden, die in der Bewerbung den Namen eines Konkurrenzunternehmens nennt, die durch eine hohe Anzahl an Rechtschreibfehlern im Bewerbungsschreiben hervorsticht, deren Lebenslauf nur lückenhafte Angaben enthält und die die gewünschten Zeugniskopien gar nicht oder erst nach mehrmaliger Erinnerung vorlegt? Vermutlich eher nicht. Ihre Bewerbung ist in der Regel der erste Eindruck, den ein Ausbildungsbetrieb von Ihnen erhält. Ob dieser positiv oder negativ ausfällt, haben Sie selbst in der Hand. Seien Sie fair zu anderen BewerbernWenn Sie sich in der glücklichen Lage befinden, zwischen mehreren Ausbildungsstellen wählen zu können, treffen Sie Ihre Entscheidung möglichst schnell und informieren die betroffenen Ausbildungsbetriebe zeitnah von Ihrer Absage. Dann besteht die Möglichkeit, die Ausbildungsstellen anderen Bewerbern anbieten zu können. Marcel Tiemann Tischlermeister bei Willy Tiemann Möbelwerkstätte aus Spenge Ausbildungsberuf: Tischler Die Bewerbung persönlich abgebenIch finde es gut bzw. auch einige Kollegen von mir, wenn sich der Bewerber persönlich vorstellt und eine Bewerbung abgibt. Wenn der Ansprechpartner nicht vor Ort ist, dann die Bewerbung wieder mitnehmen und einen Tag später erneut probieren. Das macht einen guten Eindruck. Aussagekräftige BewerbungDas heißt, der Bewerber sollte im Vorfeld schon Informationen über den Betrieb sammeln. Also: Presseartikel, Anzeigen in Zeitschriften, auf Internetseiten oder in der Tageszeitung, zum Beispiel in der NW. Probearbeitstag anbietenDer Bewerber sollte, bevor er die Ausbildung startet, zur Probe arbeiten. Meistens sehen dann die Ausbilder, ob jemand für das Berufsfeld geeignet ist und Interesse zeigt. Durch die Probearbeit von zwei bis vier Tagen wird dann schon meistens entschieden, wer geeignet ist und wer nicht.

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