
Von
Peter Steinert
18.01.2017 | 18.01.2017, 14:00
Herford
Öffentlicher Personennahverkehr: Friedrich Korte hofft auf Unterstützung im Kreishaus und trifft Landrat Jürgen Müller und Kreisdirektor Ralf Heemeier
Herford. Wo fährt welcher Bus ab? In welche Richtung? Und zu welcher Uhrzeit? Friedrich Korte sieht als beharrlicher Verfechter des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) deutliche Verbesserungsmöglichkeiten in Herford. Oftmals stießen seine Optimierungsvorschläge auf taube Ohren. Gestern unternahm der rüstige Rentner den nächsten Schritt und traf im Kreishaus Landrat Siegfried Müller und Kreisdirektor Ralf Heemeier.
Friedrich Korte will das Rad nicht neu erfinden. Er möchte auch nicht den kompletten Busverkehr umkrempeln. Kleine Vorschläge sind es, die das Gesamtpaket attraktiver machen sollen. "Dazu gehört etwa, dass die Fahrgäste den Fahrplan besser entschlüsseln können", sagt Korte und zieht einen Übersichtsplan mit dem Herforder Busliniennetz im DIN-A3-Format aus seinem Stoffbeutel. "Das ist viel zu klein, in anderen Städten sind solche Pläne DIN-A0 groß", ereifert sich der ÖPNV-Kämpfer.
Doch selbst das kleinere Fahrplanformat sei in Herford selten und wenn, dann nur schwer zu finden. "Diese Übersichtspläne sollten am Alten Markt und am Bahnhof hängen. Gerade am Bahnhof wäre doch Platz, da gibt es mehrere Vitrinen, die noch leer sind", sagt Friedrich Korte, dem es grundsätzlich darum geht, dass die örtlichen Bushaltestellen aufgewertet werden.
Als Beispiel führt Korte die Fahrpläne selbst an, die an heimischen Haltestellen sämtliche Linien enthalten: "Diese Fahrplanstruktur entspricht nicht dem ÖPNV-Gesetz. Zu jeder Buslinie gehört ein separater Fahrplan. Sonst guckt ein normaler Busnutzer gar nicht durch."
Der Herforder verfolgt die weitere Entwicklung beim ÖPNV mit Aufmerksamkeit. So soll in naher Zukunft - wie berichtet - der Alte Markt als zentraler Busknotenpunkt abgelöst werden. Die Busse könnten, so die Vorstellungen von Bürgermeister Tim Kähler, durch die Tribenstraße fahren und einen Bogen um den Alten Markt machen.
Für einen Bogen ist Friedrich Korte auch, seiner fällt aber weiter aus: Die Routen der Busse sollten über den Innenstadtring führen. Korte hätte sich denken können, dass in diesem Punkt der Landrat die Hände hebt und abwinkt. "Die Verkehrsplanung am Alten Markt fällt in die Zuständigkeit der Stadt Herford und die dortige Stadtplanung", sagte Müller.
Das akzeptierte Friedrich Korte. "Ich habe dem Kreisdirektor und dem Landrat meine gesamten Unterlagen gezeigt, weil der Kreis beim Öffentlichen Personennahverkehr die Kommunalsaufsicht ist." Bei der Bezirksregierung Detmold sei der Herforder schon zuvor abgeblitzt. "Die meinten, dass sie nicht zuständig sind."
Friedrich Kortes Hoffnung ist nun, dass sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen. Der Kreishausbesucher: "Dann werden wir mit Sach- und Ortskenntnissen Vorschläge unterbreiten, um Korrekturen und Verbesserungen bei der Fortschreibung des hiesigen Busverkehrs zu erreichen. Das alles muss mit geringen Kosten möglich sein."
Landrat Jürgen Müller und Kreisdirektor Ralf Heemeier bedankten sich für die Verbesserungsvorschläge. "Wir freuen uns darüber, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet engagieren."
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