
Von
Peter Steinert
19.09.2015 | 19.09.2015, 13:51
Herford
Hansa-Hotel legt nach
Herford. Früher war das "Café Krömker" ein fester Begriff in der Werrestadt. 1963 wurde es zum Hansa-Hotel ausgebaut, das Henrik Krömker inzwischen in dritter Generation führt. Und das unter seiner Regie jetzt um 15 Zimmer erweitert wird. Krömker hält an seinen Vorstellungen fest, obwohl die Steigenberger Gruppe gegenüber vom Marta-Museum ein Vier-Sterne-Haus baut.
Erst diese Woche waren die Entwürfe für das "InterCityHotel" an der Goebenstraße vorgestellt worden. 135 Zimmer auf fünf Etagen, inklusive Konferenzbereich und Restaurant. "Mutig" nennt Krömker diese Pläne und erklärt: "Die offizielle Auslastung der Hotelbetten in der Stadt Herford beträgt laut Statistik des Landes NRW von Januar bis Juli 2015 durchschnittlich 23,2 Prozent. Im Kreis Herford sieht es ein wenig besser aus. Insgesamt jedoch deutet nichts auf einen Mangel hin."
"Noch in diesem Jahr" will Krömker dennoch mit seinem und vom Architekten Ralf Cziesla betreuten Projekt starten. Dazu ist im Sommer vergangenen Jahres die Nachbar-Immobilie gekauft worden, in dem zuvor viele Jahre das "Modehaus Fetzer" für Qualität bürgte. Das stand seit geraumer Zeit leer. "Für uns war das eine Chance", sagt Henrik Krömker, der bislang 19 Zimmer mit 32 Betten im Drei-Sterne-Mittelklasse-Standard vorhält. Und der ein wenig mit der Eingangssituation des Hansa-Hotels hadert. Denn repräsentativ ist diese Rezeption nicht.
Das soll sie aber werden, wenn erst einmal der Neubau steht. "Dann werden wir im Erdgeschoss die beiden Gebäude miteinander verbinden und die Rezeption neu ausrichten", sagt der 41-Jährige, dem vor der am Marta-Museum wachsenden Konkurrenz nicht bange ist. "Wir stellen uns dem Wettbewerb, haben aber die ruhigere und zentralere Lage", sagt Henrik Krömker.
Der City-Hotelier sieht sich mit den 15 zusätzlichen Doppelzimmern mitsamt großzügigen Bädern am Schnittpunkt von Brüderstraße und Gehrenberg gewappnet. "Die Ansprüche der Kunden sind in den vergangenen Jahren gestiegen", weiß er. "Mit dem Neubau können wir dem leichter gerecht werden. Wir wollen auch dazu beitragen, die Attraktivität der Stadt zu erhöhen."
Krömker räumt allerdings ein, dass die Größe des Mitbewerbers auch Vorteile habe. "Wenn bislang etwa eine einheimische Firma kurzfristig 20 bis 30 Zimmer brauchte, dann war das spontan nicht möglich. Das wird dann anders sein."
Die Skepsis in Bezug des Marta-Museums aber bleibt: "Früher, als es noch Jan Hoet gab, da haben wir das Museum gemerkt und viele Gäste aus Holland oder Belgien begrüßt. Inzwischen spielt Marta für uns so gut wie keine Rolle mehr."
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