Kreis Herford

Küchenhersteller Störmer hat Sitz von Enger nach Rödinghausen verlegt

Umzug in vollem Gange

Eschebach, Störmer oder was: An der Industriestraße in Bruchmühlen auf dem früheren Brinkmeier-Gelände gibt es diesen Hinweis auf die Küchenmarke Eschebach, die als „eine Marke der Störmer-Gruppe“ bezeichnet wird. Jetzt hat auch Störmer-Küchen hier seinen offiziellen Firmensitz. | © Corinna Schwanhold

Hartmut Braun
25.07.2015 | 27.07.2015, 10:38

Kreis Herford. 65 Jahre lang war Störmer ein Küchenmöbelhersteller aus Enger. Doch seit einigen Tagen ist die Industriestraße in Rödinghausen die postalische Adresse und der offizielle Firmensitz des Unternehmens mit 120 Mitarbeitern und 25 Millionen Euro Jahresumsatz. Der Umzug ist in vollem Gange.

Rödinghausen hat jetzt neben Häcker und Ballerina wieder eine dritte Küchenmöbelfirma am Ort, Enger verliert (nach Ebke und Jörding) noch einen Möbelhersteller. Allerdings nicht ganz: Ein Teil der Produktionsanlagen von Störmer bleibt in den Fabrikräumen in Enger.

Ganz unerwartet kommt die Verlagerung nicht: Seit Ende 2013 lässt der neue Störmer-Inhaber Christoph Fughe bereits Arbeitsplatten in Rödinghausen in der früheren Brinkmeier-Fabrik in Bruchmühlen nicht weit von der A 30 gleich neben der Bahnlinie herstellen. Anfang 2015 wurden weitere Fertigungs-Segmente, unter anderem von Korpussen, von der Widukindstadt nach Bruchmühlen gebracht.

Damals hatte Geschäftsführer Stefan Hofemeier allerdings noch mitgeteilt, dass Störmer seinen Mittelpunkt immer in Enger haben werde. Diese Aussage gilt offenkundig nicht mehr. Auch die Störmer-Verwaltung zieht in diesen Tagen nach Bruchmühlen um. Und wenn Störmer-Küchen seine Händler im September zur Hausmesse auf der A 30-Küchenmeile einlädt, führt deren Weg erstmals nicht mehr nach Enger, sondern nach Bruchmühlen aufs dortige Firmengelände - ins Erdgeschoss des "Forum 26". Dort wird auf 700 Quadratmetern gerade die Hausausstellung aufgebaut, im gleichen Gebäude, in dem sich auch die im vergangenen Jahr entstandene "Designwerkstatt" Forum 26 mit mehr als 20 Möbelzulieferern befindet.

Ein Hauptgrund für die Störmer-Verlagerung dürften die Eigentumsverhältnisse sein: Die Fabrik in Enger gehört noch der Familie Störmer, die sie an die Produktions-GmbH verpachtet hat. Die Gebäude in Rödinghausen sind dagegen im Eigentum einer Eschebach GmbH, die den aktuellen Störmer-Akteuren Christoph Fughe, Stefan Hofemeier und Michael Otto gehört. Eschebach wird als "Marke der Störmer-Gruppe" geführt und vor allem im Export eingesetzt.