Hannover/Herford

Wenn die bösen Daten kommen

Auf der CeBit stellt der Herforder IT-Dienstleister DTS seine Sicherheitslösungen vor

Sicherheit ist ihr Geschäft: Geschäftsführer Kai Mallmann mit Mitarbeiterin Diana Winter in der Klimazentrale des Herforder DTS-Rechenzentrums. Auch die enegieeffiziente Kühlung des riesigen Datenspeichers ist ein Beitrag zur Sicherung der hier aufbewahrten Daten. | © FOTO: KIEL-STEINKAMP

Hartmut Braun
14.03.2015 | 14.03.2015, 00:00

Hannover/Herford. Wie wichtig die Sicherheit ihrer Daten für ungefähr jede Firma ist, muss Kai Mallmann niemandem mehr erklären. Jeder kennt Geschichten von Netz-Spionage, Datenklau und Hacker-Attacken. Spätestens seit der NSA-Debatte ist Daten-Sicherheit ein Megathema - und der Wachstumstreiber Nr. 1 für Herfords größten IT-Dienstleister.

Kai Mallmann ist Geschäftsführer der Firma DTS-Systeme an der Schrewestraße und gerade bereitet er sich mit seinen Leuten auf die für sie wichtigste Veranstaltung des Jahres vor - die Fachmesse CeBit, die ab Montag für fünf Tage Hannover zum Weltmittelpunkt der IT-Welt macht.

Dem Thema Datensicherheit haben die CeBit-Macher eine ganze Halle gewidmet. Und dort suchen Kai Mallmann und seine Mitarbeiter auf einem 100 Quadratmeter großen Stand - gemeinsam mit Unterausstellern wie Palo Alto Network und Hewlett Packard - das Gespräch mit dem CeBit-Publikum.

"Ich weiß schon jetzt, dass diese Messe für uns ein Erfolg wird", sagt der IT-Unternehmer. 350 Gesprächskontakte haben seine Mitarbeiter schon im Vorfeld vereinbart. Mallmann wundert das nicht: "Unser Thema brennt allen auf den Nägeln."

Information

DTS IT AG und DTS-Systeme

  • Die DTS IT AG als Holding führt die DTS-Systeme GmbH, die eld Datentechnik (beide Herford) und die ITC (Münster). Sie beschäftigt an sechs Standorten 150 Mitarbeiter, darunter 100 im Hauptsitz Herford an der Schrewestraße.
  • Weitere Standorte sind Hamburg, Hannover, Berlin, Münster, Bochum und Bremen; vorbereitet wird eine Internationalisierung.
  • Die GmbH ist in drei Geschäftsfeldern unterwegs: Als klassisches Systemhaus, als Betreiber von drei riesigen Rechenzentren – in Herford, Münster und Hamburg – sowie als Anbieter von Sicherheitslösungen. 
  • Die DTS-Systeme hat kürzlich den zuvor angemieteten Firmensitz an der Schrewestraße gekauft. Derzeit werden durch Umbauten acht zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.
  • Der Umsatz der Holding wird bei 20 Prozent Exportanteil für 2014 mit 36 Millionen Euro angegeben und soll 2015 die 40-Millionen-Euro-Grenze überschreiten.

Die DTS-Sicherheitsberatung beginnt damit, "dass wir unseren Kunden erläutern, was in ihrem Netzwerk passiert und welche bösen Daten da ein- und ausgehen." (Mallmann). Die Spezialisten analysieren die Systeme, zeigen Sicherheitslücken auf und sagen, mit welchen Mitteln die gefährlichen Daten und damit die sie einsetzenden Wirtschaftskriminellen abgewehrt werden können.

IT-Akteure sind in der Regel multinational und polyglott aufgestellte Leute. Doch beim Thema Sicherheit argumentieren sie strikt national: "Der Security-Focus wird immer deutscher", stellt Kai Mallmann fest.

Viele Mittelständler wollen ihre Daten nicht in fernen Rechenzentren in USA oder Indien abgelegt wissen - sondern möglichst in der Nähe. Entsprechend werben DTS und die Münsteraner Schwesterfirma ITC damit, dass ihre drei Rechenzentren - ein viertes soll im nächsten Jahr dazu kommen - ihren Sitz in Deutschland haben und damit der strengen deutschen Rechtssprechung unterworfen sind.

DTS ist zweistellige Wachstumsraten gewohnt, 2015 soll die 40-Millionen-Euro-Umsatzgrenze überschritten werden.

Bislang ist der Mittelstand die Hauptzielgruppe. "Wir können aber auch die Großen kriegen", sagt Kai Mallmann. "Die nächsten drei Jahre", sagt er voraus, "werden für das Thema Datensicherheit entscheidend sein. Der Cloud-Markt geht jetzt erst richtig los. Das ist unsere Chance."