14.05.2016 | 14.05.2016, 14:00
Enger
Drittklässler der Grundschule Oldinghausen-Pödinghausen besuchen Eberhard Hellinge in seinem Atelier
Zu Besuch: Uta Schock (hinten, r.) betreut die Drittklässler der Grundschule Oldinghausen-Pödinghausen bei ihrem Kunstprojekt zur Königin Mathilde. In seinem Atelier zeigte Bildhauer Eberhard Hellinge den Schülern seine Statue der Königin – zukünftig soll sie den Mathildenplatz in Enger zieren. FOTO: KAI-SÖREN KERKHOFF | © Kai-Sören Kerkhoff
Enger. Auf dem Barmeierplatz in Enger steht sein Abbild – in Bronze gegossen: Auf der Spitze des Widukind-Brunnens thront der Sachsenherzog hoch zu Pferde. Am Fuße des Denkmals trafen sich jetzt Drittklässler der Grundschule Oldinghausen-Pödinghausen. Fächerübergreifend beschäftigen sie sich derzeit mit Widukind und seiner Nachfahrin, Königin Mathilde.
Vor 22 Jahren wurde der mehr als fünf Meter hohe und eine Tonne schwere Brunnen eingeweiht. Gestaltet hat ihn Eberhard Hellinge. Während eines Kunstprojekts besuchten die Schüler den Bildhauer in seinem Atelier unweit des Barmeierplatzes.
Über das Denkmal wussten die Kinder gut Bescheid. So erklärten sie, dass der dargestellte Widukind gerade zu seiner Taufe in die französische Stadt Attigny reitet. Und: „Die vier Säulen des Brunnens stellen eine Knospen-Krone dar und soll an Königin Mathilde erinnern“, wussten die Kinder zu berichten.
Doch wer war eigentlich Mathilde, die dem zentralen Platz in Enger seinen Namen gibt? Die Grundschüler antworteten im Chor: „Sie war die Ur-Ur-Ur-Enkelin von Widukind. Drei Urs.“
Auch Zahlen und Fakten zu der in Enger geborenen Königin beherrschten sie aus dem Effeff: „Mathilde wurde 865 geboren und starb 948“, wusste der neunjährige Marlon. Eine Mitschülerin fügte hinzu: „Sie hat die Armen gespeist und Klöster gebaut.“ So gründete sie auch die örtliche Stiftskirche.
In der Schule fertigten die Kleinen vier Wochen lang Tonfiguren der Königin an. Auch Hellinge arbeitet derzeit an einem Modell von Mathilde. Seit nunmehr zweieinhalb Jahren ist er dabei.
In seinem Atelier erzählte Hellinge den Kinder von der Arbeit eines Bildhauers. Zunächst fertigt er ein Gipsmodell an, erklärte er. Sobald es fertig ist, entsteht daraus ein Abdruck aus Gips. In seine Einzelteile zerlegt, werden die Gipsmodelle schließlich mit Bronze aufgegossen.
„Die Skulptur drückt alle Eigenschaften von Mathilde aus“, sagte Hellinge. Eine Krone, ein langer Mantel und ihre kerzengerade Haltung stehen als Symbol für eine Königin. Ihr elegant geschwungener Schoß drückt aus, dass sie Mutter ist – unter ihren Kindern: Otto der Erste.
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