Um fast 3 Millionen Euro: Warum die Kosten für die Innenstadtsanierung in Enger gestiegen sind

Enger. Die Innenstadtsanierung der Widukindstadt wird umfangreicher als geplant und auch deshalb voraussichtlich 2,7 Millionen Euro mehr kosten als anfangs erwartet. Diese Zahlen stellt Oliver Engelhardt von der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) Bielefeld, der das Projekt begleitet, im Ausschuss für Stadtplanung und Infrastruktur vor. Wie diese Kostensteigerung zustande kommt. In ihrem ersten Förderantrag für das Projekt im Jahr 2023 war die Verwaltung von knapp 5,8 Millionen Euro für die vierschrittige Umgestaltung der Innenstadt ausgegangen. Nun wird von knapp 9,6 Millionen Euro ausgegangen. Gefördert wird die Sanierung durch Mittel von Bund und Land im Rahmen des sogenannten integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK). Angesichts der schlechten Finanzsituation der Stadt wäre die Umgestaltung ohne Fördermittel nicht stemmbar. Wenn ein solches Projekt der tatsächlichen Umsetzung näher kommt, werden die Zahlen &bdquo;natürlich immer präziser“, sagt Clemens Hoffstätter, Fachbereichsleiter bei der Stadt Enger. Grundsätzlich seien Abweichungen von der sogenannten &bdquo;vorvertraglichen Kostenschätzung“, den ursprünglichen Schätzungen, um bis zu 40 Prozent normal. Denn viele Faktoren, die den Preis beeinflussen können, zeigen sich erst in der praktischen Umsetzung. Wesentlich mitverantwortlich für die Kostensteigerungen seien zum Beispiel die gestiegenen Bau- und Energiepreise, sagt Oliver Engelhardt. Lesen Sie dazu auch: Die wichtigsten neuen Infos zur Innenstadtsanierung in Enger im Überblick Mehr als eine halbe Million Euro eingespart Zudem sind die Pläne zum Umbau des Barmeierplatzes mittlerweile deutlich weiter als zum Zeitpunkt des ersten Förderantrags. Wie berichtet, soll der Zugang zur Tiefgarage geschlossen und eine neue Zufahrt über die Bahnhofstraße geschaffen werden. Zudem soll an der Böschung oberhalb der Bruchsteinmauer ein Podest entstehen, welches &bdquo;mit Liegen bestückt werden kann“, heißt es in den Unterlagen zur Sitzung. Für Kinder soll am Widukindbrunnen ein &bdquo;Fontänenfeld“ geschaffen werden. Die größte bauliche Veränderung könnte aber ein neuer Treppenweg zur Stiftskirche hinauf darstellen. Die fortgeschrittene Planung für das Podest, die neue Treppe und die Tiefgarage seien weitere wesentliche Gründe für die gestiegenen Kosten, erklärt Engelhardt. Gerade das Schließen der Garage und die Treppe seien &bdquo;zwei außergewöhnliche Gelegenheiten, die neu in die Planungen aufgenommen wurden“, sagt Hoffstätter. Lesen Sie dazu auch: Innenstadtkern-Sanierung: So soll Enger zukunftsfähig gemacht werden Eine positive Überraschung für die Verwaltung sind Einsparungen bei den Bauarbeiten in der Renteistraße, dem ersten Bauabschnitt der Innenstadtsanierung. Dort wurden mehr als 621.000 Euro eingespart. Grund dafür sei das &bdquo;sehr gute Ausschreibungsergebnis“, sagt Engelhardt. Soll heißen: Der Stadt wurde ein sehr gutes und kostengünstiges Angebot gemacht. Wie auch immer die finalen Kosten letzten Endes aussehen werden: 70 Prozent davon sollen im Rahmen des ISEK von Bund und Land gefördert werden. Ein Drittel übernimmt die Stadt Enger selbst. Rat muss zustimmen Im Ausschuss selbst geht es nach der Präsentation der Zahlen konkret darum, dass ein Folgeantrag für diese Förderung gestellt werden kann. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Norbert Busch kritisiert dort die &bdquo;Förderitis“, dass Kommunen die Mittel für solche Projekte nicht haben, sondern auf Förderungen angewiesen sind, sieht die Stadt Enger aber generell &bdquo;auf dem richtigen Weg“. Die Zustimmung, den Förderantrag zu stellen, fällt parteiübergreifend einstimmig aus. Nun muss nur noch der Stadtrat am Donnerstag, 9. Oktober zustimmen. Das dürfte aber so gut wie sicher sein. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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