Mit Garten oder Balkon: Wie Sie Wildtieren bei Hitze und Dürre helfen können

Enger. In den vergangenen Tagen hat es glücklicherweise wieder etwas mehr geregnet. Ein Segen für alle wilden Pflanzen und Tiere. Aber so richtig viel war es nicht. Und die nächste Trockenperiode kommt sicher. Wie kann man Vögeln, Insekten und Kleinsäugern unter die Arme greifen, wenn der Regen mal wieder für längere Zeit ausbleibt? Friedhelm Diebrok, Kreisverbandsvorsitzender des NABU, gibt ein paar Tipps. Eines gleich vorweg: Die klassische Trinkschale mit einem Stein als Rettungsinsel ist nicht so das Ding des Friedhelm Diebrok. In seinem wirklich großen naturnahen Garten im Grenzgebiet zwischen Bünde und Enger hat er viele andere Möglichkeiten, durstigen Tieren zu helfen. Ein großer Garten sei dafür aber gar nicht unbedingt notwendig. &bdquo;Ein Balkon reicht manchmal schon völlig aus“, beteuert Diebrok. Lesen Sie auch: Behörden gefordert: Waschbären bringen Parasiten und Chaos nach Herford Wofür ein Gartenteich alles gut ist Diebrok zeigt auf ein paar Stauden. &bdquo;Das sind Wilde Karden“, sagt er. Die seien sommers wie winters schön anzusehen. Aber nicht nur das: Ihre Samen seien in der kalten Jahreszeit wertvolle Energiequellen für Vögel. Und: &bdquo;Nach einem Regenguss sammelt sich in den Trichtern der Stängelblätter das Wasser, das Vögel oder Insekten trinken können.“ Oder auch durstige Wanderer. Eine kleine Recherche im Internet ergibt: Der botanische Name &bdquo;Dipsacus“ kommt aus dem griechischen &bdquo;dipsa“ für Durst. Wenn es nicht regnet, könne man die &bdquo;Tüten“, wie Gärtner Diebrok sie nennt, auch mit der Gießkanne auffüllen. Die Karde ist nicht die einzige Pflanze, die Tieren auf diese Weise etwas Wasser bietet. Manchmal sind aber auch größere Mengen vonnöten. Nicht unbedingt nur zum Durstlöschen. &bdquo;Viele Vögel baden ja auch gerne. Sie kühlen sich dadurch ab oder befreien sich von lästigen Parasiten“, erklärt Diebroks Frau Freyja. Die Diebroks haben für solche Kandidaten einen großen Gartenteich, indem sich auch Frösche und diverse Lurche en masse tummeln. Der Wasserspiegel ist zurzeit ziemlich niedrig, ein eindeutiges Zeichen für zu wenig Regen. &bdquo;Der Teich ist im Moment heiß begehrt“, hat Diebrok beobachtet. Bei Vögeln, Kleinsäugern (Mäusen, Igeln, Wieseln etc.) und Insekten gleichermaßen, zum Trinken und zum Baden. Auch interessant: Kinder nehmen Rehkitz von Wiese in Bünde mit: Warum das für ein Tier fatal enden kann Warum es notfalls auch ein Balkon tut &bdquo;Aber auch da geht es natürlich eine Nummer kleiner“, sagt Diebrok. Ein &bdquo;Mini-Teich“ in Form einer Wanne oder eines Kübels, bestückt mit ein paar geeigneten Pflanzen und Steinen und ausgestattet mit einer Flachwasserzone passe eigentlich auf jede Terrasse oder in jeden kleinen Vorgarten. &bdquo;Und lockt manchmal sogar Libellen und Frösche an“, sagt Diebrok, der als Naturschützer natürlich immer das große Ganze im Blick hat. Tatsächlich hat in einem der künstlichen Wasserlöcher im Diebrok-Garten auch ein Frosch sein Revier. Und wenn Leute – sei es aus Platzmangel oder aus &bdquo;Angst“ vor Fröschen und ihrem Quaken – nun doch zur guten alten Trinkwasserschale zurückgreifen möchten? &bdquo;Dann sollte sie täglich gesäubert und mit frischem Wasser aufgefüllt werden. Vor allem im Sommer. Damit sich keine Bakterien darin vermehren können und sich die Vögel nicht gegenseitig mit irgendwelchen Krankheiten anstecken“, erklärt Diebrok. Und in die Mitte der Schale gehöre tatsächlich ein großer Stein als &bdquo;Rettungsinsel“ für Insekten. Auch eine solche Installation gibt es bei ihm: &bdquo;Für die Hühner. Das sind manchmal auch ziemlich wilde Tiere“, sagt Diebrok und lacht. &bdquo;Man kann auch Glasmurmeln nehmen, das sieht etwas dekorativer aus“, regt der NABU-Mann an und nimmt den Stein aus der gelben Schale. So dekorativ wie der naturnahe Garten von Friedhelm und Freyja Diebrok kann natürlich die schönste Schale nicht sein.

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