Starkregen in Enger: Hochwasser-App zeigt Risiken für jedes Zuhause

Enger. Starkregen ist in den vergangenen Jahren in Enger zu einem ernstzunehmenden Problem geworden. Im Sommer 2024 musste die Feuerwehr in der Widukindstadt innerhalb von knapp drei Wochen zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, weil Anwohner gegen die Wassermassen nicht mehr ankamen. Nun hat die Landesregierung die neue &bdquo;Hochwasser-App“ herausgebracht, die Betroffenen helfen soll. Mark Luckas von den Wirtschaftsbetrieben der Stadt Enger erklärt, was die App kann, wo sie noch Schwächen hat und was Anwohner tun können, wenn ihnen die App eine &bdquo;Hohe Gefahr“ für ihr Grundstück anzeigt. Bürgerinnen und Bürger könnten mit der App &bdquo;besser klarkommen als mit den üblichen Gefahrenkarten der Länder“, lobt Luckas. Die Bedienung sei einfach handzuhaben. Entweder am Handy oder am PC im Browser werden die Nutzer gebeten, ihre Adresse einzugeben. Dann müssen sie anhand einer Karte bestätigen, dass es sich auch tatsächlich um ihr Haus handelt. Und schon sehen sie, ob ihr Haus bei Starkregen oder Hochwasser gefährdet ist. Grundlage für die App ist die aktuellste Starkregenhinweiskarte des Landes NRW. Wenn dem eigenen Haus eine Überflutung droht, wird das durch entsprechend blaue Wasserfelder dargestellt. Unter der Karte gibt es dann eine Einschätzung von &bdquo;Geringe Gefahr“ bis &bdquo;Hohe Gefahr“. Luckas lobt, dass das Gefahrenpotenzial so direkt ersichtlich ist. Aber er hat auch eine Einschränkung: &bdquo;Die App stellt viele Situationen verschärft da“, sagt Luckas. Noch nicht alle Kommunen im Kreis Herford machen mit Das bedeutet: Es kann an einigen Häusern in der App deutlich mehr &bdquo;Blau“ als in echt geben. So beachte die der App zugrunde liegende Karte keine Durchlässe, an denen Wasser abfließt, wie es sie zum Beispiel unter Brücken gibt, erklärt Luckas. &bdquo;Auch die Treppe vor der Tür wird nicht berücksichtigt.“ Soll heißen: Die App erkennt Höhenunterschiede am Gebäude nicht. Die Einschränkungen sind jedoch kein Grund, sich zurückzulehnen. Selbst wenn einem die App nur kniehohes Wasser vor der Tür anzeige, sollte man aktiv werden, rät Luckas. Lesen Sie auch: Das Leben mit der Angst: Wenn das Wasser ständig im Keller steht Dazu sind in der App schon die Kontaktdaten der zuständigen Ansprechperson in der jeweiligen Kommune hinterlegt. Allerdings noch nicht bei allen Kommunen. Die App befindet sich teilweise noch im Aufbau. In der App finden sich im Kreis Herford schon die Kontaktdaten für Enger, Bünde und Kirchlengern. In den anderen Kommunen muss man sich noch ergoogeln, an wen man sich in der Verwaltung wenden muss. In Enger würden die Nutzerinnen und Nutzer direkt bei Mark Luckas landen. Bei einem Termin vor Ort würde er mit den Eigentümern mögliche Gefahrenstellen identifizieren, erklärt er. Und dann müssten sich die Hausbesitzer vorbereiten. Laut Bundesgesetz sind Hauseigentümer nämlich &bdquo;im Rahmen des ihnen Möglichen und Zumutbaren verpflichtet, geeignete Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor nachteiligen Hochwasserfolgen und zur Schadensminderung zu treffen.“ Das hilft im Ernstfall Es geht darum, ein Eindringen des Wassers in das Haus möglichst zu verhindern. In einigen Fällen lasse sich der Fließweg des Wassers bereits über das Grundstück umlenken, erklärt Luckas. Zum Beispiel durch &bdquo;einen Wall ums Grundstück oder die klassische kleine Mauer vor dem Garten.“ Auch Mulden, in denen sich das Wasser sammeln kann, können hilfreich sein. Wenn das Wasser allerdings das Haus doch erreicht, müsste auf mobile oder feste Schutzelemente zurückgegriffen werden, sagt Luckas. &bdquo;Ein klassischer Punkt sind Lichtschächte“, erklärt der Experte. Die müssten abgesichert werden. So könne zum Beispiel schon eine Glasscheibe hilfreich sein, die schräg über dem Schacht an die Hauswand gelehnt ist und verhindert, dass es direkt in den Schacht regnet. Luckas empfiehlt auch wasserdichte Kellerfenster und Türen. &bdquo;Die müssen vom Fachmann eingebaut werden“, sagt er. Ein Kellerabgang sollte überdacht werden und die Bodenschwellen am oberen Ende der Treppe sollten so erhöht sein, dass Wasser nicht einfach die Treppe herunterlaufen kann, sagt Luckas. Auch mobile Elemente wie Sandsäcke oder ein ausklappbares Schott, zum Beispiel für eine Tiefgarageneinfahrt, können hilfreich sein. &bdquo;Es gibt nicht die eine perfekte Lösung“, betont Luckas. Rückstausicherung an der richtigen Stelle Wenn das eigene Heim regelmäßig von Starkregen bedroht ist, rät Luckas auch, sich eine entsprechende Warn-App wie die NINA-Warn-App des Bundes anzuschaffen. Im Zweifel sollte man bei einer entsprechenden Unwetter-Warnung seine mobilen Schutzelemente bereits aufstellen. Schließlich empfiehlt Luckas auf jeden Fall noch &bdquo;eine geeignete Rückstausicherung an der richtigen Stelle“, damit das Wasser im Zweifel auch nicht aus den eigenen Leitungen ins Haus hochkommt. Wer eine solche Sicherung schon hat, der sollte sie auch regelmäßig warten und sich die Wartung dokumentieren lassen. Denn im Zweifel ist das wichtig &bdquo;für die Versicherung“, sagt Luckas. Wer mehr erfahren oder sich beraten lassen möchte, kann sich bei den Wirtschaftsbetrieben der Stadt Enger bei Mark Luckas unter Tel. 05224 9800872 oder M.Luckas@enger.de melden. Weitere Informationen stellt die Stadt Enger auch unter www.enger.de/Rathaus/Dienststellen/Wirtschaftsbetriebe-Stadt-Enger/Schutz-gegen-Starkregen/ zur Verfügung. Die neue Hochwasser-App lässt sich entweder im App-Store herunterladen oder kann auf www.hochwasser-app.nrw benutzt werden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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