„Jeder Schreibtisch wird digital“: Wie Spenge und Enger ihre Verwaltungen fit machen

Enger/Spenge. Die Stadt Spenge hat bereits im Jahr 2020 die Weichen für die Digitalisierung der Verwaltung gestellt. Wie Britta Jenniches, allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters, erklärt, habe man Anfang 2021 eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus verschiedenen Abteilungen gebildet. &bdquo;Wir haben an Schulungen teilgenommen zu Projektarbeit und Digitalisierung, damit wir alle den gleichen Stand haben.“ Der Relaunch der städtischen Webseite sei im Sommer 2022 erfolgt, 2023 folgte die Einführung der Online-Terminvergabe und des Bürgerserviceportals. Besonders wichtig sei hier die Barrierefreiheit gewesen. &bdquo;Auf unserer Webseite ist bereits der Eye-Able Assistant integriert“, sagt Jenniches. Dieses Tool ermöglicht es Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, die Darstellung der Seite an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen, etwa durch größere Schrift oder höhere Kontraste. IT-Experte Marek Wittenbrock betont, dass die Digitalisierung in kleinen Schritten vorangetrieben werde. &bdquo;Wir haben erst mit ein paar Sachen angefangen, dann immer erweitert.“ Besonders beliebt sei das SEPA-Lastschriftverfahren, da es die Zahlung von Abgaben erleichtere. &bdquo;Sperrmüll kann man auch online bezahlen, das wird viel genutzt.“ Auch die digitale Anmeldung und Abmeldung von Hunden werde zunehmend in Anspruch genommen. &bdquo;Die Leute finden immer mehr der Aktionen“, stellt er fest. Enger verfolgt eine langfristige Strategie Ein weiteres digitales Angebot sei die Online-Beantragung von insektenfreundlichen Gehölzen, was große Resonanz erfahren habe. Auch eine Online-Statusabfrage für Personalausweise werde bald eingeführt. Herausforderung bleibe jedoch die Auffindbarkeit bestimmter Dienste auf der Website. &bdquo;Einige Dienste werden schwer gefunden – das wollen wir verbessern.“ In der Stadt Enger erfolgt die Digitalisierung nach einem strategischen Plan, wie Kerstin Ebert, Vertreterin des Bürgermeisters, erläutert. &bdquo;Bei uns steckt System dahinter.“ Man arbeite mit der OWL-IT zusammen und habe eine Digitalisierungsstrategie entwickelt, um sicherzustellen, dass in einem bestimmten Zeitraum alle Bereiche erfasst werden. &bdquo;Ziel ist: Jeder Schreibtisch ist irgendwann digital.“ Sabrina Jürgensmeier, zuständig für Organisation und Wahlen, hebt hervor, dass die Strategie bis 2031 angelegt sei. &bdquo;Da man nicht alles gleichzeitig anfangen kann, muss man sich einen Fahrplan überlegen, um digital gut aufgestellt zu sein.“ Die Stadt habe Digitalexperten aus jedem Fachbereich als Digitallotsen ausgebildet. &bdquo;Wir haben ein strategisches Papier auf den Weg gebracht.“ Zum Thema: Studie: Digitalisierung kommt nur noch langsam voran Unterschiede bei Barrierefreiheit und Online-Diensten Auch die Ratsarbeit sei digitalisiert worden. &bdquo;Bürgerdienste online zeigen bereits, was alles digital geht“, so Ebert. Dennoch gebe es Herausforderungen. &bdquo;Es gibt Kommunen, die schon weiter sind, aber teilweise zurückrudern mussten, weil große Strukturen nicht immer praktikabel sind“, erklärt Jürgensmeier. Daher setze die Stadt Enger auf eine langfristige Digitalisierungsstrategie. Ein markanter Unterschied zwischen den beiden Städten zeigt sich bei der Barrierefreiheit und der Umsetzung von Online-Diensten: Während Spenge bereits einen vollständigen Relaunch der Webseite umgesetzt hat, steht dieser in Enger noch aus. &bdquo;Unsere neue Website wird barrierefrei sein. Der Relaunch ist für das erste Jahresquartal angesetzt. Danach werden Online-Dienste geordneter auffindbar sein“, so Ebert. Auch die Nutzung der Bund-ID unterscheidet sich: Wittenbrock erklärt, dass sie in Spenge bereits aktiv beworben werde und für verschlüsselte Kommunikation nutzbar sei. In Enger hingegen werde sie bislang wenig genutzt. &bdquo;Man kann die Bund-ID nutzen, aber es wird noch nicht so stark beworben und propagiert“, sagt Jürgensmeier. Lesen Sie auch: Digitalisierung in Espelkamp: Bürger profitieren von neuen Online-Verwaltungswegen Bürgerbeteiligung und Zukunftspläne Beide Städte betonen die Bedeutung der Bürgerbeteiligung. &bdquo;Wir bieten das immer noch an, dass man auch hierhin kommen kann“, so Jenniches. Wittenbrock ergänzt, dass auch Flyer-Werbung genutzt werde, um alle Bevölkerungsgruppen zu erreichen. In Enger werde aktuell ein Bewerberportal eingerichtet. &bdquo;Was auch kommen wird, ist im Bereich Bürgerbüro: Ab Mai wird das Passbild dann digital direkt zur Verfügung stehen“, sagt Ebert. Dennoch würden Online-Dienste in Zukunft stetig ausgebaut. Beide Städte sehen sich auf einem guten Weg. &bdquo;Die Digitalisierung bringt viele Vorteile, erfordert aber Zeit und Anpassungen“, resümiert Jenniches. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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