Im Orientalischen Tanz: Engeranerin holt ersten Platz bei Deutscher Meisterschaft

Enger. Eins gleich vorweg: Das Wort &bdquo;Bauchtanz“ hört Ella Warkentin nicht so gerne. &bdquo;Da haben die Leute schnell gewisse Bilder und Vorurteile im Kopf“, sagt sie. &bdquo;Männer anmachen und so.“ Die 46-Jährige bevorzugt die Bezeichnung &bdquo;Orientalischer Tanz“. Seit 15 Jahren ist diese Tanzkunst ihr Hobby. Vor einigen Wochen konnte sie ihren bislang größten Erfolg feiern: Bei den Deutschen Meisterschaften in Baunatal belegte sie in der Kategorie Show den ersten Platz. &bdquo;Als unsere Kinder etwas größer waren, wollte ich noch mal was für mich machen“, beginnt sie ihre Geschichte. &bdquo;Getanzt habe ich immer gerne. Als Kind wollte ich immer Ballett machen – da ist nichts draus geworden.“ Später habe sie dann mal beim Standardtanz und beim Hip-Hop reingeschnuppert. War aber nicht so das Richtige. &bdquo;Und dann habe ich 2009 den Orientalischen Tanz für mich entdeckt“, erzählt die Frau, die als Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) in der Sonnen-Apotheke arbeitet. Anmut und Vielfältigkeit hätten es ihr gleichermaßen angetan. &bdquo;Da fließen unglaublich viele Facetten ein“, sagt sie. Zunächst besuchte sie eine Schule in Löhne. Als diese vier Jahre später schloss, hatte Ella Warkentin bereits so viel gelernt, dass sie in Enger eine eigene Gruppe ins Leben rief und von der Schülerin zur Lehrerin wurde. &bdquo;Was natürlich nicht heißt, dass ich nichts mehr dazulernen wollte“, betont sie. &bdquo;Im Gegenteil: Ich lerne bis heute dazu.“ 2020: Ein Festival in Moskau Erste Auftritte auf dem hiesigen Kirschblütenfest ließen nicht lange auf sich warten. Zur ersten Gruppe &bdquo;Jumana“ (deutsch: &bdquo;die Perle“) hat sich mittlerweile eine zweite gesellt. Parallel dazu hat Ella Warkentin aber auch immer wieder Solo-Auftritte. Anfang 2020, kurz vor Ausbruch der Pandemie, nahm sie in Moskau zum ersten Mal an einem großen Festival mit Wettbewerb teil. &bdquo;Eine russische Freundin hatte mich dazu ermuntert“, erzählt sie. Die Engeranerin belegte dort prompt den zweiten Platz. Der Erfolg brachte ihr eine Einladung zu einem weiteren Wettbewerb in Griechenland ein, der sich wegen Corona leider auf das Jahr 2022 verschob, erzählt Warkentin. Als es dann so weit war, belegte sie dort wieder einen zweiten Platz. Dass sie sich kontinuierlich verbessert, wurde spätestens deutlich, als sie in diesem Jahr ein weiteres Mal in Griechenland antrat: Dreimal Platz eins stand am Ende zu Buche, in den Kategorien Folklore, Show und Klassik. Der bislang größte Erfolg sollte da aber noch kommen: Ende September stand die Deutsche Meisterschaft im hessischen Baunatal an. Insgesamt 600 Teilnehmerinnen zeigten in der Rundsporthalle ihr Können. Warkentin schwärmt vor allem von der dortigen Atmosphäre: &bdquo;Es ist mehr ein Miteinander als ein Gegeneinander, man hilft sich gegenseitig und alle sind sehr nett zueinander“, erzählt sie. Allein das geringe Zuschauerinteresse sei ein bisschen bedauerlich. &bdquo;Es sitzen eigentlich nur die Angehörigen auf den Tribünen“, sagt sie. Bei 600 Tänzerinnen seien das allerdings schon ziemlich viele Menschen gewesen. Platz Zwei für &bdquo;Jumana“ Für sie persönlich wird diese Deutsche Meisterschaft für immer und ewig mit ihrem Titel in der Kategorie &bdquo;Show“ verbunden bleiben. &bdquo;Das ist natürlich großartig“, sagt sie. Großartig sei der Wettbewerb aber auch für ihre Gruppe &bdquo;Jumana“ gewesen, die mit zwölf Tänzerinnen ebenfalls teilgenommen und in der Kategorie Show einen sehr achtbaren zweiten Platz erreicht hat. &bdquo;Und da waren viele Gruppen dabei, die in ihrer Zusammensetzung deutlich jünger waren“, betont die Engeranerin. Die gute Platzierung ihrer Gruppe, so sagt sie, habe sie fast mehr gefreut als ihr Titel in der Einzelwertung. Kategorie Show – was genau bedeutet das eigentlich? &bdquo;Man arbeitet mit einem Schleier, mit Kerzen oder auch mit anderen Requisiten“, erklärt Ella Warkentin. &bdquo;Die Kostüme sind wichtig. Die Choreografie. Und in der Gruppe natürlich auch die Synchronität.“ Eine sehr vielfältige Tanzkunst – die Deutsche Meisterin sagte es ja bereits eingangs. Für den Laien nicht ganz einfach. Kundinnen und Kunden der Sonnen-Apotheke, die Ella Warkentin nun gratulieren möchten, sollten sich vor allem eins merken: Orientalischer Tanz, nicht Bauchtanz.

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