In Enger und Spenge gibt es kaum noch Anmeldungen bei Schwimmkursen

Enger/Spenge. &bdquo;Sonst hat immer schon das Telefon geklingelt, bevor das Freibad überhaupt auf war“, sagt Rainer Baumeier, Badleiter des Werburger Waldbads. Für die fünf Schwimmkurse, die das Freibad in diesem Jahr anbietet, hat es bisher nur acht Anmeldungen gegeben. Das Bad ist nicht das einzige, das Probleme hat, Schwimmkurse zu füllen. Im vergangenen Jahr hätten seine Mitarbeiter rund 900 Familien von der Warteliste abtelefoniert, sagt Marc Hecker, Inhaber der Schwimmschule Hecker. Doch statt der geplanten drei Schwimmkurse seien so nur zwei Schwimmkurse mit etwas unter 20 Schülerinnen und Schülern in den Sommerferien zusammengekommen. Die Schwimmschule Hecker betreibt den Schwimmunterricht im Gartenhallenbad Enger. Rainer Baumeier kann sich den plötzlich fehlenden Andrang bei den Schwimmkursen nicht erklären. &bdquo;Ich denke darüber nach: Woran kann es liegen?“, fragt er. Etwa daran, dass es heutzutage mehr Möglichkeiten der Freizeitgestaltung gibt? Seit 1989 arbeitet Baumeier im Bäderbetrieb und seit 2004 im Waldbad in Spenge. In dieser Zeit habe er eine so fehlende Nachfrage wie aktuell noch nicht erlebt, sagt er. Ferienkurse lohnen &bdquo;sich nicht“ Die Schwimmschule Hecker ist schon einen Schritt weiter. Sie bietet in diesem Jahr gar keine Schwimmkurse in den Sommerferien oder auch anderen Ferien mehr an. &bdquo;Das lohnt sich nicht“, sagt Marc Hecker. Den Grund dafür sieht er in Veränderungen beim Lebensstil der Eltern. Soll heißen: Wenn Kurse in den Ferien frühe Beginnzeiten haben, seien die Eltern häufig noch beim Arbeiten. Die Schwimmschule Hecker ist dazu übergegangen, Schwimmkurse nur noch außerhalb der Ferien anzubieten - und vor allem nachmittags in den Zeiten von 15.30 bis 17.30 Uhr. &bdquo;Wenn die Zeiten davor oder danach abweichen, ist es vielfach schwierig“, sagt Hecker. Und das trotz eines &bdquo;wahnsinnig hohen Bedarfs an Schwimmkursen“, den Hecker nach wie vor sehe. Die Kurse im Werburger Waldbad dauern zwei Wochen. Der erste findet im Juni statt, der letzte im August. Dass die Kurse vor den Ferien besser ausgelastet seien als die in den Sommerferien, kann Rainer Baumeier nicht bestätigen. &bdquo;Es ist in allen Kursen mal einer“, sagt er. Karteileichen auf den Wartelisten Etwas anders ist der Eindruck bei der DLRG Enger-Spenge. Diese bietet im Werburger Waldbad in den Ferien drei zusätzliche Schwimmkurse an. Von den 30 Plätzen seien bisher schon 25 besetzt, sagt Klaus Kerkmann, Leiter für die Anfängerschwimmkurse bei der DLRG Ortsgruppe. Eine kurze Warteliste gebe es für die Kurse auch schon. Kerkmann sieht bei den Zahlen aber auch &bdquo;eine Tendenz, die leicht rückläufig ist“. Worin sich Hecker und Baumeier einig sind: Sie erleben zunehmend, dass Eltern ihre Kinder bei mehreren Schwimmkursen im Kreis Herford anmelden, um einen Platz zu bekommen. &bdquo;Die Eltern melden sich gleichzeitig bei mehreren Einrichtungen an“, sagt Baumeier. &bdquo;Statistisch gesehen sind über 50 Prozent [auf der Warteliste] Karteileichen“, sagt Hecker. Wenn die Eltern dann woanders einen Platz bekämen, würden sie sich häufig nicht abmelden. Und wenn dann trotzdem ein Kurs zustande käme, würden sich Eltern häufig eine Woche vor Beginn melden - entweder weil das Kind krank sei oder es doch eine spontane Änderung der Urlaubspläne gebe, so Hecker. Generell habe sich der organisatorische Aufwand für seine Schwimmschule seit 2018 verdreifacht, sagt Hecker. Neben den Schwimmkursen in Enger bietet er auch Schwimmkurse in Verl und Schloss Neuhaus an. Verkompliziert werde die gesamte Situation noch dadurch, dass es immer schwieriger werde, passendes Personal für die Schwimmkurse zu finden. Im Werburger Waldbad werden noch weiterhin Teilnehmer für die Schwimmkurse gesucht. Immerhin, ein paar mehr Anmeldungen gab es in den vergangenen Tagen.

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