Nach Diskussion um Engeraner Spielplätze: Stadt stellt neue Ideen vor

Enger. Wie geht es mit den Kinderspielplätzen in Enger weiter? Das Thema hatte Anfang des Jahres hohe Wellen geschlagen: Damals hatte die SPD vorgeschlagen, rund zehn Spielplätze auf den Prüfstand zu stellen, sie wegen mangelnder Frequentierung aufzugeben oder teils in einen Bolzplatz umzuwandeln. Ziel sei es, durch eine Reduzierung der Spielplätze eine Verbesserung für die verbleibenden Plätze zu erreichen, hieß es zur Begründung von der SPD. Der Antrag stieß bei allen Fraktionen auf offene Ohren: Einstimmig sprachen sich die Parteien dafür aus, dass die Verwaltung den Vorschlag prüfen soll. In den vergangenen Monaten hat die Stadt Enger nun "weitere konzeptionelle Überlegungen angestellt" - und ihre Ideen für die Kinderspielplätze nun der Politik vorgestellt. Das Konzept der Verwaltung sieht unter anderem vor, zentrale "Ortsteilspielplätze" einzurichten. Jeweils ein größerer Spielplatz in jedem Engeraner Stadtteil soll demnach in den kommenden Jahren in einen solchen umgestaltet werden. Hier sollen nicht nur Kinder, sondern alle Generationen zusammenkommen. Darum soll es auf den zentralen Ortsteilspielplätzen auch nicht nur Spielgeräte geben. Die Stadt kann sich zum Beispiel auch eine Boule-Anlage, Sitzgelegenheiten und weiteres vorstellen, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Man wolle "Begegnungsmöglichkeiten" schaffen, betonte Bürgermeister Thomas Meyer in der Ausschusssitzung. Hier könnten Ortsteilspielplätze entstehen Die Verwaltung schlägt vor, die Spielplätze Adlerstraße in Westerenger, Große Breede in Pödinghausen, Pfauenweg in Besenkamp, Herringhauser Straße in Herringhausen und Gartenstraße in Dreyen in entsprechende Ortsteilspielplätze umzuwandeln. Umgesetzt werden soll das ab 2024. Pro Jahr solle dann ein Ortsteilspielplatz entstehen. Ergänzend dazu stünden weitere Spielmöglichkeiten an den Grundschulen in den Ortsteilen sowie an den weiterführenden Schulen (Widukind-Gymnasium und Realschule) in Enger-Mitte zur Verfügung. Die seien in ihrer Ausstattung zwar an den schulischen Bedarf angepasst, könnten aber von allen genutzt werden. Außerdem schlägt die Verwaltung vor, neben den Ortsteilspielplätzen nach und nach auch "Nachbarschaftsspielplätze" einzurichten. Der zuständige städtische Fachbereichsleiter Jens Stellbrink erklärt im Gespräch mit der NW, was es damit auf sich hat: Manche Spielplätze lägen fußläufig nah beieinander, sagt er. Da müsse man schauen, ob alle entsprechend genutzt würden, ob man die Flächen eventuell miteinander verknüpfen könne oder ob man sich "auf eine konzentrieren" sollte. "Bei dieser Umgestaltung sollen Nutzende und Anwohner beteiligt werden", betont die Verwaltung ausdrücklich. Es gehe nicht darum, "Spielplätze abzuräumen", sondern sie "schrittweise zu entwickeln", sagte auch Thomas Meyer und unterstrich: Nutzer und Anwohner sollten eingebunden werden. "Uns ist wichtig, ins Gespräch zu kommen." Aus welchen Spielplätzen Blumenwiesen werden könnten Gegebenenfalls könnten einzelne Spielplätze, die sehr schlecht frequentiert würden, laut Verwaltung auch temporär zum Beispiel in eine Streuobst- oder Blumenwiese umgewandelt werden. Sie sollen bei Bedarf aber reaktiviert werden können - wenn zum Beispiel wieder mehr Kinder in einer Siedlung lebten, sagt Stellbrink. In Blumenwiesen könnten nach Vorschlag der Verwaltung zum Beispiel die Spielplätze "Grünstraße" und "Blumenstraße" umgewandelt werden, der Spielplatz "Bodelschwinghstraße" in eine Streuobstwiese. In unmittelbarer Umgebung gebe es "weitere attraktivere Kinderspielplätze" beziehungsweise könnten solche durch eine Aufwertung entstehen. Weiter heißt es: "Auch der Kinderspielplatz Reitstiegel ist in diese Überlegungen miteinzubeziehen." Er hatte auch auf der Liste jener zehn Spielplätze gestanden, die nach Ansicht der SPD auf den Prüfstand gestellt werden sollten. Anlieger hatten daran deutliche Kritik geübt. Im Gespräch mit der NW hatten sie im Februar betont, der Spielplatz werde sehr wohl frequentiert. Sie wollten den Spielplatz "Im Reitstiegel" daher erhalten wissen. Auch hier gelte es nun, weiter zu überlegen, wie mit dem Platz zu verfahren sei, sagte Stellbrink. Denn das sei völlig offen - eine Aufwertung sei genauso möglich wie die Umwandlung etwa in eine Blühwiese. So hat die Politik abgestimmt Der Spielplatz "Käthe-Kollwitz-Weg" soll nach Vorschlag der Verwaltung als solcher erhalten bleiben. Er werde auch vom Kindergarten "Emmaus" mitgenutzt. Auch dieser Platz hatte auf der Liste der SPD gestanden. Der Spielplatz Rüwenhorst soll nach dem Vorschlag der Verwaltung ebenfalls erhalten bleiben. Denn hier ist in unmitelbarer Nachbarschaft das Neubaugebiet "Vorsteherweg" im Gespräch. Dass, was die Stadt nun vorgeschlagen hat, kam an in der Politik. Einstimmig votierte der Ausschuss dafür, dass das vorgestellte Konzept schrittweise in den kommenden Jahren umgesetzt wird. Anwohner und Nutzer sollen einbezogen werden. Im Haushalt stehen jährliche Mittel in Höhe von 40.000 Euro für die Anschaffung und den Aufbau von Spielgeräten und Parkmobiliar zur Verfügung. Durch das erarbeitete Konzept solle auf "mittlere Sicht" die Attraktivität gesteigert werden. Außerdem sei eine Kostenreduzierung möglich, da sich "der Wartungs- und Bewirtschaftungsaufwand durch die Neugestaltung bestenfalls verringern lässt", teilt die Verwaltung weiter mit.

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