Dieses beliebte Ausflugslokal in Enger ist dieses Jahr geschlossen

Enger. Vor ziemlich genau einem Jahr haben Kaja Krone und ihr Partner Lars Wiese das Café in der alten Deele des Hagenhofs an der Hiddenhauser Straße neu eröffnet. Idyllisch gelegen an der alten Kleinbahntrasse ist es ein beliebtes Ausflugsziel in der Sommersaison. Jeden Sonntag zwischen Juli und September servierten die beiden dort im vergangenen Jahr selbst gemachte Kuchen und Torten - und knüpften damit an den Erfolg ihrer Vorgänger an. "Das erste Jahr ist gut gelaufen", sagt Kaja Krone, die für die Café-Sonntage immer rund 30 Torten selbst gebacken hat. Sie hätten viel positives Feedback bekommen und auch bereits erste Stammgäste gehabt. Allerdings: Dieses Jahr haben die beiden neuen Besitzer des Hagenhofs das Café nicht geöffnet - und werden es auch für den Rest der Saison nicht mehr tun. Im Gespräch mit der NW berichtet Kaja Krone, was der Grund dafür ist. Das Café in der großen Deele ist derzeit leer geräumt, Tische und Stühle verschwunden. Der schlauchförmige Nebenraum im rechten Flügel ist komplett entkernt, das Mauerwerk freigelegt. Dort ist derzeit Baustelle. Ursprünglich hätten sie eigentlich nur die sanitären Anlagen erneuern wollen, sagt die 31-Jährige. Dann jedoch hätten sie feststellen müssen, dass der rechte Flügel des historischen Gebäudes stark in Mitleidenschaft gezogen sei. "Wir hatten 100 Prozent Feuchtigkeit in den Wänden." Sie hätten den kompletten Flügel daher entkernen müssen. "Und da war die Küche drin - das war das Problem." Ein Cafébetrieb sei daher nicht möglich gewesen. Weitere Großbaustellen Und es haben sich noch weitere Großbaustellen auf dem Hof aufgetan: An der Front des historischen Fachwerkgebäudes, in dem auch das Café ist, sei das Balkenwerk morsch: Ein Pilz zersetze das Holz. "Da werden wir die ganze Front abstützen müssen", sagt Kaja Krone. Das Balkenwerk werde nun bis auf eine Höhe von zwei Metern freigelegt und wieder aufbereitet. Auch am Stallgebäude gebe es einiges zu tun: "Da brechen die Fundamente zum Teil weg." Die Außenfläche vor der Deele hätten sie ebenfalls angehen müssen. Sie sei bereits neu gepflastert worden. "Der Boden war unterspült und weggebrochen", sagt Kaja Krone und ergänzt: "Es sind einige Themen dazugekommen, mit denen wir nicht gerechnet hatten." Und die einen Betrieb des Cafés in diesem Jahr unmöglich gemacht hätten. Das, was sie an Arbeiten selbst übernehmen könnten, würden sie in Eigenregie machen. Das Entkernen und das Abschleifen der Balken zum Beispiel. Aber das Fachwerk abstützen und aufbereiten - damit hätten sie Fachfirmen beauftragt. Ebenso mit allen Arbeiten, die die Statik, den Brandschutz oder die Tragkraft beträfen. Bis wann sich die Arbeiten an den historischen Hagenhof-Gebäuden hinziehen - die Deele zum Beispiel stammt aus dem Jahr 1834 - kann Kaja Krone noch nicht absehen. "Es ist ein größeres Steinchen, was jetzt im Weg liegt, aber kein Fels." Wie geht es weiter mit dem Café? Für alle Hagenhof-Gäste hat Kaja Krone aber auch eine gute Nachricht: "Wir werden das Café und die Feierdeele auf jeden Fall weiterführen." Das Café sei "ein Herzenswunsch" und der ausschlaggebende Grund gewesen, warum sie den Hagenhof im Dezember 2021 übernommen hätten. "Daran halten wir fest." Es seien im vergangenen Jahr "drei sehr tolle Monate" gewesen, als sie ihr Café geöffnet hatten. "Daran wollen wir anknüpfen." Wann die Gäste das erste Mal wieder Krones selbst gebackene Torten essen können, ist allerdings noch unklar: "Wir haben aber die Hoffnung, das Café zum nächsten Frühjahr wieder öffnen zu können", sagt die 31-Jährige. Sie und ihr Partner hätten viel tolle und tatkräftige Unterstützung bei den anstehenden Arbeiten. Für die nahe Zukunft planen die beiden Eigentümer außerdem noch einiges Neues auf dem Hagenhof: "Wir möchten hier einen kleinen regionalen Hofladen haben", berichtet Krone. Angeboten werden sollten dort Produkte, die sie selbst auf dem Hof herstellen: Marmeladen und Apfelsaft zum Beispiel - aber auch Produkte aus Lama- oder Alpakawolle. Alpakas und Lamas gehören zum Hof Denn zum Hagenhof gehören auch vier Alpakas und sechs Lamas. Mit denen möchte Kaja Krone künftig auch Wanderungen oder Parcours anbieten. Allerdings seien einige der Tiere derzeit krank und könnten nicht entsprechend dafür trainiert werden. Ein Blickfang und Anziehungspunkt für Radler, Spaziergänger und Ausflügler, die am Hagenhof vorbeikommen, sind die Alpakas und Lamas aber auch jetzt schon: "Wir haben sehr viele Zaungäste", sagt Kaja Krone lachend. Sie und ihr Partner wollen außerdem ein "Mehrgenerationen-Wohnen" auf ihrem Hof möglich machen. Dafür wollen sie fünf neue Wohnungen schaffen. Die Bauvoranfrage für die Wohneinheiten aber auch für die Arbeiten an der Deele sei positiv ausgefallen, sagt die 31-Jährige. Eine Baugenehmigung stehe allerdings noch aus. Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping"

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