Rückblick: Zehn Jahre Rauchverbot in Gaststätten, Kneipen und Co. in Enger und Spenge

Enger/Spenge. Die Aufregung war groß: Vor zehn Jahren wurden Raucherinnen und Raucher vor die Türen geschickt. Seit dem 1. Mai 2013 gilt in Nordrhein-Westfalen ein Rauchverbot in allen gastronomischen Betrieben wie etwa Restaurants, Gaststätten, Diskotheken und Bars. Auch bei Brauchtumsveranstaltungen wie beispielsweise Schützenfesten besteht seitdem Rauchverbot – selbst wenn sie nur in Festzelten stattfinden. Viele Betriebe, Restaurants und Vereine wehrten sich damals – jedoch erfolglos. Viele befürchteten Umsatzeinbußen, Verlust von Stammgästen oder leere Schützenfestzelte. Das Gesetz kam und wurde von vielen eher zähneknirschend umgesetzt. Doch wie hat sich die Situation seit damals entwickelt? &bdquo;Das wird sich nicht sehr positiv auswirken“, sagte Hans-Hermann Ebmeyer, erster Vorsitzender und Oberst der Schützengesellschaft von 1889 Enger, vor zehn Jahren im NW-Gespräch. Das klingt nun ganz anders: &bdquo;Heute ist dieser Punkt überhaupt kein Tema mehr,“ sagt Ebmeyer. Es seien mittlerweile auch kritische Stimmen ins Positive umgeschlagen: &bdquo;Jeder hat schnell gemerkt, wie angenehm die Luft in einem Raum ist, wenn dort nicht geraucht wird“, fasst es der Schützen-Vorsitzende zusammen. Für die Raucher habe man vor dem Schützenheim eine überdachte Möglichkeit geschaffen, wo sie rauchen können, und auch beim Schützenfest wurde dafür gesorgt, dass es vor dem Zelt eine Möglichkeit gibt, wo geraucht werden kann. Stehtische mit Schirmen draußen Ähnliche Erfahrungen machten auch andere Vereine: &bdquo;Das Rauchverbot in Festzelten hat sich nicht wie befürchtet nachteilig ausgewirkt. Unsere Besucherzahlen auf unserem Schützenfest in Besenkamp haben sich nicht reduziert. Das Thema hat uns erfreulicherweise nicht intensiv beschäftigt“, stellt Bernd Götting, Vorsitzender im Schützenverein Nordengerland in Besenkamp, fest. Vor zehn Jahren berichtete die Neue Westfälische noch, wie sich beim Schützenfest über das &bdquo;schwachsinnige Rauchverbot in Zelten“ beschwert wurde. Und heutzutage? &bdquo;Zu unserem Festkonzept gehört heute selbstverständlich dazu, im Außenbereich Stehtische mit Schirmen aufzustellen, um das Rauchen unter freiem Himmel und selbst bei Regen angenehmer zu machen“, ergänzt Götting. Für viele Gastronomiebetrieben bedeutete das neue Gesetz einige Änderungen: Das Gesundheitsministerium NRW hatte sich zum Ziel gesetzt, den Gesundheitsschutz von Nichtrauchern zu verbessern sowie einheitliche Regelungen einzuführen. Die Einrichtung von bis zu dem Zeitpunkt gesetzlich erlaubten Raucherräumen in Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen wurde zum Beispiel auch ausgeschlossen. Volker Ziegenbruch, Eigentümer von &bdquo;Ziegenbruch’s Gastronomie“ in Spenge blickt zurück: &bdquo;Es war eine große Umstellung am Anfang, weil wir sehr viele Gäste hatten und haben, die rauchen. Die Gemütlichkeit war weg.“ Mittlerweile hätten sich die Gäste jedoch dran gewöhnt: &bdquo;Viele finden es sogar besser, auch weil die Luft viel angenehmer ist. Gerade in Restaurants ist das positiv.“ "Schützt auch die Mitarbeiter" Trotzdem sieht er Möglichkeit, nachzujustieren: &bdquo;In Kneipen verstehe ich es weiterhin nicht. Da sitzt man gerne zusammen. Ich fand die Lösung mit den verschiedenen Bereichen damals gut. Da könnte man durch Altersbeschränkungen einiges machen.“ Der Wirt hat jedoch auch Verständnis: &bdquo;Es schützt ja auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Von daher ist das aus meiner Sicht insgesamt schon eine gute Lösung.“

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