Was soll mit diesen Engeraner Spielplätzen passieren?

Enger. In den vergangenen Wochen wurde viel und kontrovers über die Spielplätze in Enger diskutiert. Nachdem die SPD in einem Antrag vorschlug, zehn Spielplätze in der Widukindstadt teils aufzugeben oder in einen Bolzplatz umzuwandeln, um die verbleibenden 30 zu verbessern, gab es teils starke Gegenrede. So protestierten die Anwohner von zwei Spielplätzen, die auf der Liste stehen. Doch um welche zehn Spielplätze geht es eigentlich genau? In welchem Zustand sind sie? Und wie stark werden sie genutzt? Die NW hat sich vor Ort selbst ein Bild gemacht. Dabei fiel als erstes auf, dass nur auf zwei der zehn Spielplätze tatsächlich Kinder anzutreffen waren: Am Frühlingsweg kommen direkt drei Mütter mit ihren Kindern auf die NW zu, als sie sie vor Ort bemerken. &bdquo;Das kann doch nicht deren Ernst sein“, sagt Alina Hoffmann. Die Geräte am Frühlingsweg seien erst vor einigen Jahren erneuert worden. Der 12-jährige Tobias erzählt, dass die Kinder der Nachbarschaft im Winter auf dem Spielplatz auch immer Schlitten fahren können. Denn es gibt dort einen kleinen Hügel. Der Spielplatz sei &bdquo;eigentlich gut besucht“, sagt Hoffmann. Eine weitere Anwohnerin berichtet, dass zudem regelmäßig die Kinder aus der nahe gelegenen Kita &bdquo;Steinbeck an der Lukaskirche“ den Spielplatz mitnutzen würden. So stellt sich die Situation auf anderen Plätzen dar Der einzige andere Spielplatz, auf dem die NW während ihres Besuchs tatsächlich Kinder antrifft, ist am Käthe-Kollwitz-Weg – oder genauer gesagt: Dort trifft die NW eine Mutter mit einem Kind an. Sie würden dort manchmal auf dem Weg vom Kindergarten entlang gehen, sagt S. Gül. &bdquo;Es ist einfach toll hier“, betont sie. So würden im Sandkasten immer Spielzeuge bereit liegen, die wohl die Anwohner dort zurücklassen würden. Gül sagt aber auch: &bdquo;Es ist fast immer niemand da.“ Auf den anderen acht Spielplätzen trifft die NW niemanden an – auch nicht auf den Spielplätzen Rüwenhorst und &bdquo;Im Reitstiegel“. Bei beiden Spielplätzen hatte es Proteste von Anwohnern gegeben. Beim Spielplatz Rüwenhorst steht derzeit noch in der Diskussion, ob der Platz nicht ohnehin von der Liste gestrichen werden sollte, weil in der Nähe ein größeres neues Wohnbaugebiet geplant ist. Eine Momentaufnahme Der Transparenz halber sei gesagt, dass sich die NW die Spielplätze aufgeteilt auf zwei Nachmittage der vergangenen Woche angeguckt hat. Zwar geschah das nach Schulschluss, doch mit dem einen Besuch unterhalb der Woche ist natürlich nicht gesagt, dass die Spielplätze nicht zu anderen Zeiten, am Wochenende oder im Sommer besser besucht sind. Es ist also nur eine Momentaufnahme. Nach eigenen Angaben der SPD hat die Partei &bdquo;über Wochen und Monate“ eigene Beobachtungen an den Spielplätzen gemacht. In einigen Fällen schlägt die Partei auch vor, die Flächen in Bolzplätze umzuwandeln. Auch eine erneute zukünftige Nutzung als Spielplatz schließt die Partei nicht aus. Mit dem Rückbau der Spielplätze solle es ermöglicht werden, die verbliebenen rund 30 Spielplätze in Enger sukzessive aufzuwerten. Die Stadtverwaltung soll den Vorschlag der SPD nun prüfen – dafür haben sich alle Ratsparteien einstimmig ausgesprochen. Kritische Stimmen Doch auch auf einem Spielplatz, der gerade nicht bespielt wird, gibt es kritische Stimmen zu den Plänen: An der ehemaligen Fleming School findet ein Anwohner (41) die Pläne &bdquo;katastrophal“. Zwar gebe es nur wenige hundert Meter weiter einen zweiten Spielplatz, doch in der Nachbarschaft gebe es auch &bdquo;152 Parteien“, sagt der Anwohner. Bedarf an Spielplätzen sei also da. Besonders im Sommer sei der neben dem Spielplatz liegende Basketballkorb bei den Jungs aus der Nachbarschaft sehr beliebt. Zudem werde der Spielplatz auch von den Kindern der angrenzenden DRK-Kita mit genutzt. Direkt daneben liegt auch noch die Musikschule Enger-Spenge. Zwei Frauen, die dort auf ihre Kinder warten, bemängeln zwar, dass es auf dem Spielplatz Fleming School wenig Geräte gebe, es &bdquo;ist aber trotzdem ein Anziehungspunkt“. Eine von ihnen hat dort auch schon einmal sechs bis sieben Kinder auf einmal gesehen. So steht es um die Ausstattung Bei anderen Plätzen auf der Liste wird schon auf den ersten Blick klar, warum die SPD sie ausgewählt hat. Der Spielplatz Blumenstraße besteht zum Beispiel nur aus einer Federwippe, einer Bank und einem Mülleimer. Ein darin entsorgter Café-Becher weist zumindest darauf hin, dass dort vor nicht all zu langer Zeit jemand gewesen ist. Generell ergibt sich bei der Ausstattung ein sehr unterschiedliches Bild. Während auf einem Großteil der Spielplätze die Spielgeräte erkennbar neu sind, gibt es auch Geräte, denen man das Alter ansieht. So sind ein paar Federwippen und Sandkästen zum Teil schon grün angelaufen. Andere Spielplätze wirken aufgrund der weit verstreuten Spielgeräte sehr leer. Ist das Grund genug, sie aufzugeben? Ihre Meinung ist gefragt Das möchte die NW gerne von Ihnen wissen. Sind Sie einer der Anwohner der Spielplätze? Haben Sie eine Meinung dazu? Sollen sie alle aufgegeben werden oder alle erhalten bleiben? Oder liegt die Lösung irgendwo dazwischen? Schreiben Sie uns an enger@nw.de. Die Redaktion ist gespannt auf Ihre Reaktionen.

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