Ein Blitzer im Kreis Herford hatte 2022 besonders viel zu tun

Enger/Kreis Herford. Für Autofahrer, die mit Geschwindigkeitsbeschränkungen eher locker umgehen, kann es richtig teuer werden. Das schreckt offenbar aber viele Raser nicht ab. Die Zahl der Temposünder hat im vergangenen Jahr im Kreis Herford stark zugenommen. Auffallend: Ein Blitzer in Enger hatte 2022 besonders viel zu tun. Im Kreis Herford gibt es insgesamt 19 stationäre Messstellen. Im vergangenen Jahr lösten die Blitzer rund 25.000 Mal aus. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2021 mit nur rund 14.200 Verstößen. Zur Erklärung: In den Corona-Jahren 2020 und 2021 war aufgrund verstärkter Homeoffice-Tätigkeit und allgemein geringerer Mobilität die Zahl der Temposünder deutlich gesunken. Nun nähert sich die Zahl der Verstöße wieder den Werten vor der Corona-Zeit mit damals rund 26.000 Fällen an. Bemerkenswert ist aber die Steigerung der Verstöße an einer Stelle in der Stadt Enger. Auf dem Westfalenring in Höhe der Einmündung der Bielefelder Straße löste der Starenkasten im vergangenen Jahr 7.030 Mal aus. Im Jahr zuvor schoss der Blitzer lediglich 579 Fotos von Temposündern. Tempo auf dem Westfalenring reduziert "Der deutliche Anstieg erklärt sich durch eine Absenkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit an dieser Stelle", sagt Kreis-Pressesprecher Patrick Albrecht. Es handele sich um eine Unfallhäufungsstelle in Enger. Dort hab es in den vergangenen Jahren immer wieder teils schwere Verkehrsunfälle gegeben. Insbesondere das Abbiegen vom Westfalenring auf die Bielefelder Straße sei problematisch gewesen. "Als Sofortmaßnahme wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit vor der Unfallhäufungsstelle aus Fahrtrichtung Bünde von 70 auf 50 reduziert", erklärt Albrecht. Offenbar haben viele Verkehrsteilnehmer sich nicht an die Temporeduzierung auf dem Westfalenring gehalten und mussten dies mit einem teuren Foto bezahlen. Der Blitzer am Westfalenring war im vergangenen Jahr aber nicht der am häufigsten Ausgelöste im Kreis Herford. Noch mehr Temposünder wurden an der Messstelle an der Umgehungsstraße B61 in Herford erwischt (7.900). Bußgeld, Punkte und Fahrverbot Den unrühmlichen "Spitzenplatz" belegt ein Raser, der an der B61 mit 196 km/h geblitzt wurde. Erlaubt sind an dieser Stelle 70 km/h. Das Bußgeld lag in diesem Fall laut Kreis bei 700 Euro. Obendrauf gab es zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot. Die Verwarn- und Bußgelder wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen spülen reichlich Geld in die Kasse des Kreises Herford. Unter dem Strich waren das bisher rund 2,7 Millionen Euro (2021: 2 Millionen Euro). "Einige Verfahren sind noch nicht abgeschlossen", erklärt Albrecht. Die Rolle der Unfallkommission Der Kreis Herford ist in seinem Gebiet für alle stationären Blitzer zuständig. Er entscheidet jedoch nicht eigenständig, wo eine Messanlage installiert wird. "Eine entscheidene Rolle spielt hierbei die Unfallkommission", berichtet Albrecht. Diese setzt sich aus Vertretern des Straßenverkehrsamtes, der Kreispolizeibehörde, der jeweiligen Kommune und den weiteren Straßenbaulastträgern zusammen. Dort wird gemeinsam entschieden, ob ein Blitzer für eine bestimmte Stelle in Betracht kommt. Nach landesrechtlichen Regelungen sind laut Kreis stationäre Geschwindigkeitsüberwachungen vorrangig an Unfallhäufungsstellen vorgesehen - und an weiteren besonderen Gefahrenstellen. Gemeint seien damit Stellen, an denen eine erhöhte Unfallgefahr angenommen werde müsse. Dies gelte besonders für Orte und Strecken, die vermehrt von schwachen Verkehrsteilnehmern - wie Fußgängern, Fußgängern, Kindern oder älteren Menschen - frequentiert würden. so der Kreis. Oder an denen überdurchschnittlich häufig Verstöße gegen eine Geschwindigkeitsbeschränkung festgestellt würden.

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