Unverpacktladen in Enger ist einer der letzten in OWL

Enger. Der Unverpacktladen "Pur:Produkt" in Enger ist nach eigenen Angaben einer der wenigen verbliebenen in Ostwestfalen. Viele andere Geschäfte dieser Art hätten in den vergangenen Monaten dicht gemacht, sagt Mitgeschäftsführerin Regine Steffen. Zum Beispiel auch der am Bielefelder Siegfriedplatz. "Aber wir halten durch und geben so schnell nicht auf." Dennoch stellen die aktuellen Krisen auch das Geschäft an der Steinstraße vor Herausforderungen. Die will der Laden meistern - mit frischen Ideen und neuen Konzepten. In dem Unverpacktladen in Engers Innenstadt gibt es Ware ganz ohne Plastikverpackung: Mehl, Nudeln, kleine Naschereien oder andere Lebensmittel kann man sich hier individuell aus großen Glasbehältern abfüllen. Und noch etwas Besonderes zeichnet das Geschäft aus: Es ist gemeinnützig. Mit den Überschüssen wollen die Betreiber soziale und ökologische Projekte fördern. Vor einem guten Jahr eröffnet Ein gutes Jahr gibt es den Laden jetzt. Im August 2021 hat er eröffnet. Knapp zehn Ehrenamtliche helfen regelmäßig mit im Geschäft. Inzwischen hätten sie auch eine tolle Stammkundschaft, sagt Regine Steffen. Zuvor hätten sie zwar schon viele regelmäßige Kundinnen und Kunden aus größeren Städten gehabt, mittlerweile sei aber auch die Stammkundschaft aus Enger größer geworden. Auch Kunden aus Richtung Jöllenbeck, die früher im Unverpacktladen am Bielefelder "Siggi" eingekauft hätten, würden heute zu ihnen kommen. Regelmäßig kämen auch Menschen, die einfach einen Kaffee oder einen Tee bei ihnen trinken würden. "Da kommt man dann schnell auch mit anderen ins Gespräch", sagt Regine Steffen und ergänzt lachend: "Wir sind hier der moderne Tante-Emma-Laden." Umsatz muss steigen Und dennoch: "Trotz der wachsenden Stammkundschaft muss der Umsatz mehr werden", betont die Mitgeschäftsführerin. Denn auch das kleine Geschäft an der Steinstraße hat mit der aktuellen Krise zu kämpfen. So hätten sich auch ihre Energiekosten "fast verdoppelt". Mit verschiedenen Aktionen will das gemeinnützige Geschäft darum jetzt weiter auf sich aufmerksam machen. Einmal in der Woche - immer dienstags - gebe es jetzt einen wechselnden Mittagstisch. Ein solches Angebot plant der Unverpacktladen schon länger. Bislang sei das jedoch nicht möglich gewesen, weil das Geschäft keine eigene Küche habe. Alexandra Friebe vom Galerie-Café "Design is Art" an der Mathildenstraße habe jedoch angeboten, dass sie dort ein Mittagsgericht zubereiten könnten, sagt Regine Steffen und bedankt sich dafür. Besondere Aktionen Am Samstag, 10. Dezember, nimmt der Laden außerdem am offenen Adventskalender teil und lädt von 12 bis 15 Uhr zum vorweihnachtlichen Plausch in die Räume an der Steinstraße ein. Zeitgleich veranstaltet er vor dem Geschäft wieder einen Weihnachtsflohmarkt mit Glücksrad. Wer dafür noch schöne Dinge spenden möchte (außer Kleidung), die dann dort verkauft würden, könne die im Geschäft abgeben. Der Erlös des Flohmarkts sei für den Unverpacktladen bestimmt. Auch kleinere Feiern könne man bei ihnen buchen. "Wir hatten zum Beispiel schon einen 30. Geburtstag hier", sagt Regine Steffen. Draußen gebe es Platz für 10 bis 12 Gäste, innendrin für ein paar weniger. Um Kosten zu senken, hatten sich die Gesellschafter vor ein paar Monaten zunächst entschieden, den Laden montags nicht mehr zu öffnen, stattdessen hier einen Ruhetag einzuschieben. "Aber die Nachfrage war da." Darum öffneten sie jetzt montags wieder ganztägig, berichtet Steffen und begründet: "Nach dem Wochenende kaufen die Leute gerne Frisches ein." Mittwochsmorgens jedoch bleibe der Unverpacktladen jetzt zu. "Das hat sich nicht gerechnet." Über weitere ehrenamtliche Mitstreiter würde sich das Geschäft freuen und - um sich finanziell besser aufstellen zu können - auch über Sponsoren. Und: Er will einen Förderkreis gründen. Schon im Januar könnte das Projekt offiziell werden. Aufgabe des Förderkreises solle es sein, den Laden weiterzuentwickeln, aber zum Beispiel auch, sich um Spenden zu kümmern oder die gemeinnützigen Aufgaben weiter voranzubringen, sagt Regine Steffen. Wer sich in dem Förderkreis engagieren wolle, sei herzlich dazu eingeladen. Weitere Informationen zum Unverpacktladen gibt es auf der Homepage des Geschäfts unter www.purprodukt.de

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