Impfpflicht in Kliniken und Altenheimen geplant: Das sagen die Einrichtungen

Enger. Eine Corona-Impfpflicht soll es demnächst in Pflegeberufen geben. Medienberichten zufolge soll sie ab 16. März 2022 für das Personal in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten in Kraft treten. Noch ist es aber nicht soweit: Der Bundestag muss noch eine entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschließen. Von der Regelung wäre auch das Krankenhaus in Enger betroffen. Und auch in der Leitung der Diakoniestationen des Kirchenkreises Herford macht man sich bereits Gedanken über das Thema."Bei uns im Krankenhaus haben wir eine hohe Impfquote von rund 92 Prozent", betont Geschäftsführer Matthias-Christopher Straede. Darüber sei er froh. Im angeschlossenen Matthias-Claudius-Haus, ein Seniorenheim mit 34 Plätzen, seien sogar 96 Prozent der Mitarbeitenden gegen Corona geimpft. Insofern werde man in Ruhe schauen, wie man mit dem Thema Impfpflicht in den beiden Einrichtungen umgehen werde."Kontrolle werden wohl wir machen müssen" Beschäftigte sollen - so ist offensichtlich der Plan der Politik - bis 15. März 2022 Nachweise bei der Leitung vorlegen müssen, dass sie genesen oder vollständig geimpft sind. Oder sie müssen Arzt-Bescheinigungen haben, dass sie nicht geimpft werden können. "Die entsprechende Kontrolle, wer geimpft ist und wer nicht, werden wohl wir machen müssen", sagt der Geschäftsführer des Krankenhauses Enger.Insbesondere ältere und vorerkrankte Menschen sollen vor einer Covid-19-Infektion geschützt werden. Das Krankenhaus Enger kümmert sich als eine Fachklinik für Geriatrie um die Behandlung von Alterserkrankungen. Rund 1.100 zumeist betagte Patienten werden in der Einrichtung an der Hagenstraße behandelt. Rund 70 Mitarbeiter (einschließlich Teilzeitkräfte) beschäftigt das Krankenhaus Enger in der Pflege, im angeschlossenen Seniorenheim sind es nach Angaben des Geschäftsführers rund 25."Rate jedem, sich impfen zu lassen" Qualifiziertes Pflegepersonal heute zu finden, sei schwierig, sagt der Geschäftsführer. Ob sich durch eine Impfpflicht die Situation weiter verschärfe, bleibe abzuwarten. Er als Privatperson begrüße eine Impfpflicht, betont Straede. "Ich sehe nur Vorteile und kann es nur jedem raten, sich impfen zu lassen." Mit einer Übergangsfrist bis Mitte März hätten Betroffene noch Zeit, sich den Piks gegen Corona geben zu lassen. Wer nach dem 15. März in einem Pflegeberuf anfängt, muss nach den Plänen der Politik sofort einen Nachweis haben."Wir sind bislang recht gut durch die Corona-Zeit gekommen", sagt Straede. Es habe im Laufe der Zeit nur Einzelfälle von Corona-Erkrankten bei den Mitarbeitern gegeben. Aktuell sei eine Patientin an Corona erkrankt."Ich hoffe nicht, dass es dazu kommt" Auch andere Einrichtungen verfolgen aufmerksam die Debatte um die Impfpflicht. Die Diakoniestationen im Kirchenkreis Herford sind als gemeinnützige GmbH seit 1997 in der ambulanten Pflege tätig. Deren Leitung beschäftigt sich folglich auch mit dem aktuellen Thema. Rund 280 Mitarbeitende sind bei den folgenden neun Stationen beschäftigt: Bünde (2), Herford (2), Enger, Spenge, Hiddenhausen, Kirchlengern/Löhne-Nord und Rödinghausen. "Bei uns sind 90 Prozent der Mitarbeiter geimpft", berichtet Martina Mertes.Auch die Booster-Impfung, die seit vier Wochen laufe, werde von den Mitarbeitenden gut angenommen. Ungeimpfte würden derzeit täglich, Geimpfte dreimal in der Woche getestet, sagt die Prokuristin und Fachberaterin für Pflege. Festzustellen sei eine steigende Bereitschaft bei den Ungeimpften, sich doch die Spritze gegen Corona geben zu lassen. "Wir hoffen, dass dies bis März passiert." Und wenn Mitarbeitende sich nicht impfen lassen? Muss man sich dann von ihnen trennen? "Ich hoffe nicht, dass es dazu kommt", sagt Martina Mertes.

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