Corona: Fachklinik für Geriatrie verschärft Besucher-Regel

Enger. Die allgemein steigenden Corona-Zahlen in der vierten Welle haben auch Auswirkungen auf die Besucher-Regelung am Krankenhaus Enger. "In Abstimmung mit dem Klinikum Herford und dem Lukas-Krankenhaus in Bünde gilt in unserem Haus jetzt die 2G-Regel", erklärt Geschäftsführer Matthias-Christopher Straede auf Nachfrage der NW. Das bedeutet: Zutritt haben nur Menschen, die nachweislich vollständig geimpft (vor mehr als 14 Tagen) oder genesen sind. Damit verschärft das Krankenhaus Enger seine Besucher-Regeln."Verantwortung für unsere Patienten" Dies nicht ohne Grund: "Wir haben eine Verantwortung für unsere Patienten. Jetzt, wo die Corona-Zahlen wieder hochgehen, ist dies ein logischer Schritt", sagt der Geschäftsführer. Gerade weil das Krankenhaus Enger eine Fachklinik für Geriatrie zur Behandlung von Alterserkrankungen sei und die Patienten entsprechend betagt seien. Die Fachklinik versorgt im Jahr mehr als 1.100 Patienten, die aus dem gesamten Kreis Herford und darüber hinaus kommen. Hohe Impfquote des Personals "Ein Einfallstor für Corona sind in erster Linie die Besucher", sagt Matthias-Christopher Straede. Mitarbeiter des Krankenhauses weisen nach seinen Angaben eine hohe Impfquote von 93 Prozent aus. "Das freut uns natürlich." Im angeschlossenen Matthias-Claudius-Haus, ein Seniorenheim mit 34 Plätzen, seien sogar 96 Prozent der Mitarbeitenden gegen Corona geimpft.Für Kinder unter zwölf Jahren gilt aktuell im Krankenhaus ein generelles Besuchsverbot. Straede: "Ein Impfstoff für diese Altersgruppe ist noch nicht zugelassen." Aber ohnehin ist der Ausschluss der Kinder unter zwölf nach seinen Kenntnissen kein Problem: "Wir haben fast keine Besucher in dem Alter." Wann ein Hausverbot droht Beim Betreten des Hauses ist eine Registrierung über die "Luca-App" erforderlich - alternativ müssen die Daten zur Kontaktnachverfolgung schriftlich registriert werden. Das Krankenhaus macht hier eine klare Ansage: Besucher, die sich der Kontaktdatenerfassung entziehen, müssen mit der sofortigen Beendigung des Besuches und einem Hausverbot rechnen. "Des weiteren behalten wir uns eine Meldung an das Ordnungsamt vor", heißt es auf der Homepage. "Wir müssen wissen, wer sich bei uns im Hause aufhält", sagt der Geschäftsführer. "Deshalb können wir nicht dulden, wenn sich Besucher dieser Regelung entziehen."Eine gestiegene Aggressivität von Besuchern gegenüber dem Personal könne er nicht feststellen. "Natürlich gibt es auch bei uns alltägliche Diskussionen, wie man sie überall führt - das ist aber nichts Gravierendes."Die Besuchszeit ist vom Haus festgelegt: Aktuell können Angehörige oder Freunde die Patienten täglich in der Zeit von 13 bis 16 Uhr besuchen. Es gilt maximal eine Stunde pro Besuch. Während des gesamten Besuches, der nur im Patientenzimmer erfolgen darf, ist eine FFP2-Maske zu tragen. Ein Mindestabstand von 1,5 Metern ist dauerhaft einzuhalten. "Mit der Besuchszeit von 13 bis 16 Uhr fahren wir ganz gut - hier hat es noch keine Probleme gegeben", sagt Straede. Im Zweifel werde das Haus Ausnahmemöglichkeiten prüfen.Insgesamt sei die Fachklinik bislang ganz gut durch die Corona-Zeit gekommen. "Wir haben keinen großen Corona-Ausbruch gehabt - es gab nur vereinzelte Fälle.""Dramatische Entwicklung" Ob eine weitere Verschärfung der Besucher-Regel notwendig sei, müsse man abwarten. "2G plus" könne man nicht ausschließen. "Das kann ein Thema werden."Zur Erklärung: Dort, wo 2G plus angewendet würde, wären weiterhin nur Geimpfte und Genesene zugelassen. Zusätzlich müssten sie jedoch neben ihrem Nachweis über Impfung und überstandene Corona-Infektion einen Nachweis über einen negativen Corona-Test vorlegen.Straede: "Wir müssen schauen, wie sich die Inzidenzen weiter entwickeln. Im Moment haben wir eine dramatische Entwicklung."

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