So sind Autofahrer im Schnee sicher unterwegs - Tipps von A bis Z

Enger/Spenge. Manchmal scheitert es schon an der Autotür: Wenn es kräftig friert, lässt die sich manchmal gar nicht erst öffnen. Ist man dann unterwegs, fährt man sich mitunter auch noch im Schnee fest. Autofahren bei Eis und Schnee ist nicht gerade die reinste Freude. Ralf Collatz aus Enger, Sprecher des ADAC Ostwestfalen-Lippe, gibt Tipps von A bis Z, wie Autofahrer jetzt sicher unterwegs sind, mit welchem Geheimkniff sie vereiste Innenscheiben auftauen können und warum Fußmatten zu mehr gut sind als nur zum Füße-Abtreten. A wie Ausstattung Gerade im Winter ist es wichtig, die richtige Ausstattung für den Notfall dabei zu haben. Eine Decke sollte daher jetzt immer im Auto liegen. Und man sollte eine vernünftige Jacke mitnehmen, bei längeren Fahrten auch warme Getränke, rät Ralf Collatz. Wichtig auch: das Handy vor einer Autotour aufladen und vielleicht sogar eine aufgeladene Powerbank in den Wagen legen. Auch ein kleiner Handfeger sollte im Wagen liegen. "Um den Schnee vom Dach zu entfernen." Handschuhe sollten ebenfalls nicht fehlen. Ein weiterer Hinweis des Experten: im Winter nicht mit fast leerem Tank unterwegs sein. B wie Bußgelder Manche lassen beim Eiskratzen den Motor laufen. Das allerdings sollte man lieber lassen: Hierfür wird nach Auskunft von Polizei-Sprecherin Simone Lah-Schnier ein Bußgeld von zehn Euro fällig. Auch, wer nur ein Guckloch freikratzt, kann mit zehn Euro zur Kasse gebeten werden. Wer sein Autodach nicht vom Schnee befreit, kann sogar mit 25 Euro belangt werden. E wie Eiskratzer Eiskratzer gibt es viele. Nur: Welcher eignet sich am besten? Ralf Collatz rät zu Eiskratzern mit eingelegtem Kupferblatt. "Das ist flexibel und passt sich der Scheibe an." Ansonsten tue es aber auch ein stabiler Kunststoffkratzer. Man sollte allerdings darauf achten, dass der nicht aus schartigem Material bestehe. Improvisieren und beim Eiskratzen auf CD-Hüllen zurückgreifen sollte man allerdings nicht. F wie Fußmatte Collatz rät im Auto zu guten Fußmatten aus Gummi. Die fangen nicht nur die Nässe von den Schuhen auf. Sie sind auch hilfreich, wenn man sich mal im Schnee festgefahren hat. In einem solchen Fall könne man die Gummimatten vor die Antriebsachse legen. Dadurch würden die Reifen wieder Griff bekommen und sich das Auto in Bewegung setzen können. G wie Guckloch In vereiste Autoscheiben nur ein Guckloch zu kratzen, sei nicht ausreichend, betont Collatz. Die Scheiben müssten komplett frei sein, ansonsten drohe ein Bußgeld. Außerdem könne es Schwierigkeiten mit der Versicherung geben, sollte es zu einem Unfall kommen. K wie Klappspaten Wer sich im Schnee festfährt, steht erstmal etwas hilflos da. Hilfreich sei es dann, einen Klappspaten dabei zu haben, sagt Collatz. Damit könne man den Schnee vor und hinter den Reifen wegschaufeln. N wie Nässe im Auto Wer durch Schnee und Eis Feuchtigkeit ins Auto trägt, kann mit zwei, drei kleinen Tricks Abhilfe schaffen: "Eine Zeitung direkt unter die Gummimatte legen hilft beim Entfeuchten", sagt Collatz. Ein weiterer Tipp: eine Schüssel mit Salz in den Fußraum stellen. "Das kann ganz normales Haushaltssalz sein", sagt der Experte vom ADAC. Wenn das Auto draußen stehe, sammele sich die Feuchtigkeit auch an den Innenscheiben. "Das wird abgemildert, wenn die Scheiben sauber sind - dann setzt sich dort weniger Feuchtigkeit ab." Parkplatz verschneit Wer von seinem Parkplatz nicht runterkommt, weil der verschneit ist, der kann versuchen, sein Auto durch "Hin- und Herschaukeln" freizubekommen. Wichtig dabei: sanft im zweiten Gang anfahren und die Räder nicht durchdrehen lassen. "Aber", so weiß Collatz auch, "manchmal wird es nicht ohne zu schaufeln gehen." R wie Reifen "Gut profilierte Winter- oder Ganzjahresreifen sind nicht nur verpflichtend, sie sind für ein sicheres Fortkommen auch unerlässlich", betont Collatz. Wer trotzdem jetzt mit Sommerreifen unterwegs ist, dem droht ein Bußgeld. Der Fahrer wird mit 60 Euro zur Kasse gebeten, der Halter des Fahrzeugs (wenn der abweicht) zusätzlich mit 75 Euro. Entsteht im Winter durch die Fahrt mit Sommerreifen eine Behinderung werden laut Collatz 80 Euro fällig, bei einer Gefährdung beträgt das Bußgeld 100 Euro und kommt es zu einem Unfall 120 Euro. Dazu gibt es in jedem Fall einen Punkt in Flensburg. S wie Schloss-Enteiser Hilfreich für ältere Autos, die sich noch mit einem Schlüssel aufsperren lassen, ist ein Türschloss-Enteiser. "Der gehört jedoch nichts ins Handschuhfach", betont Collatz. Besser sollte man ihn in der Manteltasche mitführen. T wie Türgummi Wenn's draußen knackig kalt ist und das Auto draußen steht, scheitert die Fahrt manchmal schon an der Wagentür. Denn bei strengem Frost bekommt man die mitunter gar nicht erst auf. Collatz rät, die Türgummis mit Talkum oder Fettstiften einzureiben oder mit Silikonspray einzusprühen. V wie vereiste Innenscheiben Sind die Autoscheiben von innen vereist, gibt es einen Trick, sie "aufzutauen". Einfach ein, zwei Wärmflaschen mit heißem Wasser ins Auto legen, rät Collatz. "Dadurch taut die Scheibe von innen an." Z wie zurückhaltend Fahren Auf verschneiten Straßen zu fahren, ist kaum noch jemand gewohnt. "Viele Leuten geben viel zu viel Gas", sagt Collatz. Ruckartig beschleunigen oder bremsen sollte man derzeit nicht - vielmehr "sanft mitschwimmen" im Verkehr. Außerdem sollte man niedertourig unterwegs sein, relativ früh hochschalten und große Abstände einhalten - eben langsam, vorsichtig und zurückhaltend fahren.

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