Promis aus Enger und Spenge: Wikipedia kennt sie alle

Enger/Spenge. Früher wälzten viele Menschen den Brockhaus. Heute klicken Wissensdurstige schnell im Internet auf die Seite von Wikipedia. Exakt vor 20 Jahren ging die Webseite wikipedia.com ans Netz. Sie hat sich weltweit zu einer der beliebtesten Seiten im Internet gemausert. Hunderttausende von freiwilligen Autorinnen und Autoren haben an der Online-Lexikon mitgeschrieben - auch Engeraner und Spenger. Die NW hat sich die Artikel über die beiden Städte angeschaut - und ist auf lesenswerte Details gestoßen. Seitenaufrufe Wikipedia listet die Informationen zu den beiden Städten strukturiert und übersichtlich auf. Zu mehreren Oberbegriffen wie zum Beispiel Geografie, Geschichte und Bevölkerung gesellen sich zahlreiche Unterpunkte wie Stadtgliederung, Museen oder Naturschutzgebiete. 207 Autoren haben an der aktuellen Version des Artikels über Enger mitgewirkt, die Infos für Spenge stammen von 181 Autoren. Die Enger-Seite wurde 2020 im Durchschnitt 56 Mal täglich aufgerufen, die Spenge-Seite 36 Mal. Einwohner-Entwicklung Ein Blick lohnt sich auf die Einwohnerentwicklung. Lebten in Enger 1871 rund 6.500 Menschen, so waren es 1946 bereits 16.600. Ab 1990 (17.000 Einwohner) steigen die Zahlen kontinuierlich weiter an. Schon zehn Jahre später hat die Widukindstadt die 20.000er-Marke geknackt. Heute leben knapp über 20.000 Einwohner in der Stadt. Interessant in diesem Zusammenhang: Die meisten Menschen wohnen nicht etwa in Enger-Mitte, sondern zusammengerechnet in den acht umliegenden Ortsteilen von Enger. Spenge wird laut Wikipedia als "Kleinstadt" eingeordnet. 1961 lebten in dem Ort nur rund 11.800 Menschen. Die Einwohnerzahl stieg in den Folgejahren stetig an und übertraf 1991 die 15.000er-Marke. Der Höchststand wurde 2002 mit knapp 15.800 Einwohnern erreicht. Laut Homepage der Stadt lebten Ende 2018 rund 14.700 Menschen in der Kommune. Im Gegensatz zu Enger wohnen die meisten Spenger im Stadtkern, gefolgt von den Ortsteilen Lenzinghausen und Hücker-Aschen. Geschichte Wer sich mit der Geschichte der Stadt Spenge auf Wikipedia befasst, stößt auch auf die sogenannte "Spenger Schlacht". Umschrieben sind damit handgreifliche Auseinandersetzungen zwischen 500 Sozialdemokraten und Angehörigen konservativer Kreise, vornehmlich 1.500 Bauern und Knechten. Weitere Ausführungen fehlen. Hier können Wikipedianer noch nachlegen. Erwähnung findet auch die Ermordung der Jüdin Franziska Spiegel, die 1944 von SS-Männern im Hückerholz erschossen wurde. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Gedenkstein. Kultur Beleuchtet wird auf der Wikipedia-Seite die durchaus bemerkenswerte Museumslandschaft der Stadt Enger. Immerhin verfügt die Kommune über drei regional bedeutende Einrichtungen: Widukind-Museum, Gerberei-Museum und Kleinbahnmuseum. Die Stadt Spenge hat 2016 mit der Eröffnung des Werburg-Museums nachgelegt. Spenge kann zudem mit einem traditionsreichen Kino an der Poststraße punkten. In Nostalgie schwärmen Engeraner, wenn sie an das Forum Enger zurückdenken. Der weit über Ostwestfalen hinaus bekannte Musikclub, der sein Domizil viele Jahre in Kellerräumen an der Spenger Straße hatte, wechselte 1998 nach Bielefeld. Erwähnung findet auch die Engeraner Rockband Percy Pur, "die auch ein Lied über Enger geschrieben hat", steht auf Wikipedia zu lesen. Promis aus den beiden Städten Die Liste der Persönlichkeiten führt in Enger eine Königin an: Mathilde war es, die in Enger einst ein Stift gründete und somit ihren Platz in der Geschichte der Stadt gefunden hat. Sie heiratete 909 König Heinrich I. Ihr Sohn Otto wurde 962 zum Kaiser in Rom gekrönt. Der ehemalige SPD-Landesminister Axel Horstmann hat es auch in den illustren Kreis der "Promis" geschafft. Ebenso wie Bernhard Lloyd (bürgerlicher Name Bernd Gössling) und Frank Mertens (Frank Sorgatz). Die beiden Engeraner wurden durch die Band "Alphaville" bekannt, die mit "Big in Japan" und "Forever Young" zwei Welthits landete. In Enger aufgewachsen ist Karl-Heinz Wiesemann, der 2007 zum Bischof von Speyer ernannt wurde. Wiesemann gilt als heimatverwurzelt: Kontakte nach Enger sollen nach wie vor bestehen. Auf der Spenger Wikipedia-Seite taucht in der Aufzählung der im Ort geborenen Persönlichkeiten unter anderem ein Mann auf, der viele Jahre ein einflussreicher Politiker der Grünen im Europa-Parlament war: Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf. Der Spenger war von 1984 bis 1987 und 1989 bis 2009 Mitglied im EU-Parlament. Essen Mit einem kleinen Schmankerl wartet die Spenger Seite unter der Rubrik "Kulinarische Spezialitäten" auf. Dort steht zu lesen: "Spenge hat keine überregional bekannte Spezialität. Traditionell kochen die Spenger deftig westfälisch."

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