Wie sich die Gastwirte in Enger und Spenge auf den Neustart vorbereiten

Enger/Spenge. Die Gastronomie ist eine der Branchen, die die Coronakrise am härtesten getroffen hat. Wochenlang mussten Restaurants und Cafés schließen, durften die Wirte keine Gäste in ihren Räumen empfangen. Von Montag, 11. Mai, an - so hat es die NRW-Landesregierung jetzt bestimmt - darf jedoch unter strengen Hygiene- und Sicherheitsauflagen wieder im Lokal aufgetischt werden. Auch die Gastronomen in Enger und Spenge bereiten sich auf den Neustart vor. Der jedoch erfordert einiges an organisatorischem Aufwand. Michallis Pascalias, Inhaber der "Trattoria" in Enger, ist "erleichtert", dass er jetzt endlich wieder öffnen darf. "Ich möchte das ganz normale Leben wieder", sagt er. Direkt am 11. Mai will er darum wieder mit dem Restaurantbetrieb starten. "Das ist auch für meine Mitarbeiter wichtig." Weniger Tische als normal Mit dem Neustart werde er nur noch abends öffnen und ein Mittagsangebot nur noch donnerstags machen. Allerdings wird er weniger Tische besetzen können als zu normalen Zeiten. Das erfordern die festgelegten Abstandsregeln: Draußen wie drinnen muss ein Abstand von mindestens eineinhalb Metern zwischen den Gästen gewährleistet sein. Pascalias hat sein Restaurant dahingehend umorganisiert. Er geht davon aus, dass er im Lokal selbst sieben Tische wird anbieten können, draußen - unter Vorbehalt - noch einmal geschätzt zehn. Allerdings habe das Ordnungsamt die Terrasse noch nicht abgenommen, sagt er. Mit etwas "gemischten Gefühlen" geht Dimitrios Papadakis, Inhaber des griechischen Restaurants "Ambrosia" in Enger, wieder an den Start. Allerdings erst am kommenden Dienstag - montags ist bei ihm Ruhetag. Einerseits sei er froh über die Lockerungen. "Aber wir wissen nicht, was vor uns steht. Wir müssen schauen, wie das angenommen wird." Es bleibe abzuwarten, ob die Gäste schnell wieder kommen, oder ob sie einen Restaurantbesuch doch noch eher vermeiden würden. Hoffen auf gutes Wetter Von seinen 15 Tischen darf er sieben besetzen. Das sei zwar nur die Hälfte. Das Restaurant wieder zu öffnen, werde sich aber trotzdem rechnen, ist er überzeugt. Hinzu komme ja weiterhin der Abholservice - wie auch in der "Trattoria". Der sei während des Lockdowns ziemlich gut gelaufen, sagt Papadakis. Er hofft außerdem auf gutes Wetter, um auch draußen noch Tische aufstellen zu können. Auch in Ziegenbruch's Gastronomie in Spenge laufen die Vorbereitungen für den Neustart. Hier soll es am Mittwoch, 13. Mai, wieder losgehen. Die Sitznischen im Gastraum hat Inhaber Volker Ziegenbruch schon mit Fenstern voneinander abgetrennt. "Damit man da noch mehr Schutz hat." Arbeiten mit Handschuhen Jeder Tisch werde bei einem Gastwechsel gereinigt. Auch die Sanitärräume müsse man künftig im Blick haben, um sicherzustellen, dass sich dort keine Schlangen bildeten. Außerdem würden Tische mit Desinfektionsmittel aufgestellt. Er und seine Mitarbeiter müssen künftig mit Handschuhen arbeiten. An Einmalhandschuhe zu kommen, sei momentan jedoch problematisch. "Wir werden daher wahrscheinlich mit unseren weißen Stoffhandschuhen arbeiten und die jeden Tag waschen." Teures Desinfektionsmittel Der Neustart gehe einher mit viel organisatorischem Aufwand - aber auch mit Kosten. Zum Beispiel für Desinfektionsmittel. Ein Liter koste derzeit 16 bis 20 Euro, sagt der Spenger Gastronom. Dennoch: Er sei "auf jeden Fall erleichtert", dass er sein Restaurant wieder öffnen dürfe. Es sei zwar "nur ein Tropfen auf dem heißen Stein", denn die Umsätze, die er zu normalen Zeiten auch durch Feiern und Veranstaltungen erziele, werde es nicht geben. Aber es sei besser als gar nicht öffnen zu dürfen. Der Biergarten sei ebenfalls startklar. "Und auch der Abholdienst bleibt erstmal." Dieses Restaurant wartet noch mit dem Neustart Bis die Gäste auch im italienischen Restaurant "Terra Mia" in Spenge-Lenzinghausen wieder Platz nehmen können, wird es dagegen noch ein paar Tage länger dauern: "Wir werden definitiv noch nicht am 11. Mai wieder aufmachen", sagt Geschäftsführer Gino Dibo. Wegen des nach wie vor bestehenden Infektionsrisikos wolle er lieber noch etwas abwarten - und dann ganz langsam wieder loslegen. Den Abholdienst werde er jedoch auch weiterhin anbieten. "Und dann werden wir Stück für Stück mit begrenztem Publikum aufmachen", sagt er. Vielleicht werde er erstmal im Biergarten etwas anbieten. "Die Krise hat uns wirklich hart getroffen", sagt er. Dennoch wolle er lieber vorsichtig und langsam wieder loslegen.

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