Enger

Realschüler lernen beim Berufsparcours heimische Unternehmen kennen

Zukunft: Beim Berufsparcours knüpften sie Kontakte für Ausbildungen oder Praktika

Auf der Suche nach Fachkräften: Julian Ebmeyer von der Dachdeckerinnung, Stefan Lewe und Sabrina Born stellten den Beruf des Dachdeckers vor. Born stand vor einigen Jahren noch auf der anderen Seite und lernte als Realschülerin beim Berufsparcours den Betrieb von Stefan Lewe kennen. Fotos: Alexander Lange | © Alexander Lange

Alexander Lange
20.06.2018 | 20.06.2018, 18:00

Wo liegen meine Stärken? Wie geht es nach der Schule weiter? Welche Berufe könnte ich mir vorstellen? „Man kann sich nicht früh genug um diese Fragen kümmern", sagt Anke Hippe-Schuster. Sie ist Berufswahlkoordinatorin an der Realschule Enger und organisierte am Dienstagmorgen zum wiederholten Mal den Berufsparcours für alle Acht- und Neuntklässler. Unterstützt wurde sie dabei von Bärbel Rahn aus dem Technikzentrum Minden-Lübbecke.

Beim Berufsparcour mit dabei war auch Sabrina Born. Heute ist sie Dachdecker-Auszubildende im Betrieb von Jörg Lewe, vor einigen Jahren stand sie als Realschülerin noch auf der anderen Seite: „Hier beim Parcours habe ich dann den Betrieb kennengelernt. Ich wollte schon immer handwerklich arbeiten, ich mag die Herausforderungen." Der Berufsparcours sei bei dieser Entscheidung eine große Hilfe gewesen, denn: „Wenn man nicht genau weiß, wo man hin möchte, dann kann man hier zumindest sehen, was gefällt und was nicht."

Teilnehmer beim Röntgenquiz: MTA-Schulleiterin Martina Spilker und die Schülerinnen Hannah Großestreuer und Lea Müller. - © Alexander Lange
Teilnehmer beim Röntgenquiz: MTA-Schulleiterin Martina Spilker und die Schülerinnen Hannah Großestreuer und Lea Müller. | © Alexander Lange

Stefan Lewe sieht das ganz ähnlich: „Das Handwerk ist heute nicht mehr so beliebt, den Fachkräftemangel gibt es bei uns ja schon seit Jahren." Der Berufsparcour biete sich daher an, Kontakte zu knüpfen.

Röntgen-Quiz, Schrank-Montieren oder Anatomiequiz

Neben Dachdecker Lewe waren elf weitere Unternehmen beim Berufsparcour in der Spenger Realschule vertreten. Neben Altenpflegeeinrichtungen, Holzmechanikern, Produktdesignern und Ergotherapeuten auch die MTA-Schule des Bielefelder Klinikums. MTA-Schulleiterin Martina Spilker: „Wir sind nicht nur hier, weil wir Schüler für Praktika oder mögliche Ausbildungen begeistern wollen, sondern vor allem, um zu erklären, wer wird sind." Dass es in der MTA-Schule (Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent) um Hämatologie, Mikrobiologie, klinische Chemie und Histologie gehe, wissen die wenigsten, so Spilker: „Wir sind seit mehr als zehn Jahren hier, aber auch bei uns macht sich der Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt natürlich bemerkbar. Ein paar Schüler konnten wir aber schon für ein Praktikum bei uns gewinnen."

Beim Informieren für die Schüler blieb es aber nicht, sie durften sich auch gleich in den Berufen ausprobieren. Entweder beim Röntgen-Quiz der MTA-Schule, beim Schrank-Montieren der Poggenpohl Möbelwerke oder beim Anatomiequiz der Altenpflege. Mit einem Laufzettel ausgerüstet, konnten sie dann erste Kontakte zu den Unternehmen knüpfen.