Enger

Kirchengemeinde Westerenger feiert 60. Geburtstag

Zahlreiche Gäste erleben Musik für Kinder und Kabarett für erwachsene Ostwestfalen. Bei Kaffee und Kuchen und mit dem Kleinen Lied klingt das Fest aus

Musikalische Unterhaltung: Beim Kirchengeburtstag in Westerenger sang am Sonntagnachmittag der Chor "Kleines Lied". Die Kinder waren mit großer Freude dabei und trugen zu ihrem Auftritt ihre roten Shirts mit dem Schriftzug des Chores. | © Stefanie Boss

03.10.2016 | 03.10.2016, 01:31
Sorgte für viele Lacher: Kabarettist Harald Meves. - © Stefanie Boss
Sorgte für viele Lacher: Kabarettist Harald Meves. | © Stefanie Boss

Enger-Westerenger. "Schön, dass die Kirche hier im Dorf steht", sagt Pastorin Susanne Böhringer. "Das ist wichtig für uns in Westerenger und Dreyen, darüber freuen wir uns." Aus diesem Grund wurde der 60. Geburtstag des Gotteshauses am vergangenen Wochenende gebührend gefeiert.

Am Samstagnachmittag begann die Jubiläumsfeier mit dem Mitmachkonzert mit Liedermacher Uwe Lal. Mit eingängigen Melodien und einfachen Texten lud er die Kinder aus der Gemeinde, ihre Eltern und Großeltern sowie alle anderen Besucher zum Mitsingen ein.

Unter dem Titel "Staunende Augen" vertonte Uwe Lal die Geschichte des biblischen Bartimäus, dem blinden Bettler aus Jericho, der von Jesus geheilt wurde. Das Singspiel veranstaltete die Kirchengemeinde in Kooperation mit der Anna-Seeger-Kindertagesstätte.

Mitmachprogramm für Kinder: Liedermacher Uwe Lal vertonte die Geschichte des biblischen Bartimäus. - © Stefanie Boss
Mitmachprogramm für Kinder: Liedermacher Uwe Lal vertonte die Geschichte des biblischen Bartimäus. | © Stefanie Boss

"Wir wollten Geburtstag feiern mit Groß und Klein", betonte Susanne Böhringer, "alle gehören dazu". Uwe Lal sei in Westerenger bekannt, weil der Kinderchor "Kleines Lied" zum Teil Lieder von ihm singe. "Und Harald Meves war mal bei einer Weihnachtssitzung des Presbyteriums zu Gast. Er nimmt auf liebevolle und humorvolle Art und Weise die Menschen wahr", erläuterte die Pastorin, weshalb der Kabarettist aus Vlotho eingeladen worden war.

Am Abend unterhielt er die erwachsenen Gemeindemitglieder mit seinem Kabarettabend unter dem Titel "Kannste nix von sagen".

Darin nahm er mit einem Augenzwinkern die Eigenheiten der Ostwestfalen unter die Lupe.

In der "ostwestfälischen Grundhaltung" - Arme verschränkt, muffig gucken - entkräftete er die Vorurteile über seine Landsleute, diese wären stur und würden hochdeutsch sprechen und erklärte auch für die zugereisten Zuhörer die wichtigsten Ausdrucksweisen: Dass die Redewendung "Gib das zu" nicht etwa zu einem Geständnis, sondern zum Aufhören bewegen soll, dass die typische Antwort "Muss ja" auf die Frage, wie es denn gehe und der Satz "Das sach auch man", zu praktisch jedem Thema passt.

Auch mit Feststellungen wie der, dass es in Ostwestfalen keine flächendeckenden Karnevalsfeiern, aber dafür Schützenfeste gebe und man sich bei Letzteren ebenso verkleide und besaufe, wirkte er nie gehässig, da er nie vergessen ließ, dass er selbst auch zu dem Volk gehört, dass er so treffend beschrieb.

Der Kabarettabend fand in der Kirche selbst statt und die Bänke fast vollständig besetzt.

Am Sonntag ging das Programm zum Kirchenjubiläum weiter mit einem Festgottesdienst zum Thema "Wir sind Kirche in Enger". Anschließend waren die Gemeindemitglieder eingeladen, zum gemeinsamen Mittagessen und später zu Kaffee und Kuchen zusammen zu kommen.

In einem Vortrag wurde die Geschichte der Kirche erzählt: Alle Stationen von der Gründung über Veränderungen im Laufe der Jahre bis heute wurden dabei in Bildern dargestellt. Für die musikalische Unterhaltung sorgte beim Kaffeetrinken der Kinderchor "Kleines Lied", der zu einem Kirchengeburtstag passende Lieder wie "Irgendwo braucht jeder sein Zuhaus" mitgebracht hatte. Anschließend unterhielten die Sängergemeinschaft Westerenger und der Kirchenchor die Festbesucher. Beim offenen Singen klang der Nachmittag gemütlich aus.

Information

Wiederholung

Schon der 50. Geburtstag der Kirche in Westerenger sei groß gefeiert worden, berichtete Pastorin Susanne Böhringer.

„Das war so schön, das wollten wir wieder machen. Die diesjährige Feier hatte aber eine andere Färbung", schon aufgrund anderer Ehrenamtlicher, bei denen sie sich für ihre Mitarbeit bedankte.