Unternehmerin lebt Traum von eigener Akademie in Bünde

Bünde. Ihr Wissen weiterzugeben – das ist wohl einer der größten Antriebe für Melanie Horstmann. Und davon hat die 49-Jährige einiges angesammelt im Laufe ihrer Berufslaufbahn. In Bielefeld, Hamburg und Kapstadt studierte sie Sportwissenschaft, Gesundheitswirtschaft und Wirtschaftspsychologie. Ihre Promotion schloss sie in Osnabrück an. Mit 26 übernahm Melanie Horstmann den Hof ihrer Eltern in Hücker-Aschen (Spenge), gründete und führte das Reittherapiezentrum Warmenautal und wurde mit ihrem Team zu internationalen Veranstaltungen eingeladen. Parallel schloss sie noch ein weiteres Studium an und ließ sich über sechs Jahre hinweg zur Supervisorin ausbilden. Als Trainerin und Supervisorin arbeitet die Mutter von drei Kindern für Kliniken, Verbände und in der Personalentwicklung. Auch Lehraufträge für Motivationspsychologie und psychologische Beratung bekam sie. &bdquo;Immer wieder bin ich mit dem Bereich Führung in Berührung gekommen, war selbst in Führungsverantwortung und ich erkannte, dass es zwei Stränge braucht, um gut zu führen – den des Wissens und den der Psychologie“, erzählt Melanie Horstmann vom Kerngedanken der Ausbildung in ihrer Online-Akademie. Fachwissen sei dabei nur die halbe Miete. &bdquo;Natürlich braucht es das, aber um damit auch in die Umsetzung zu kommen, ist die Psychologie der Schlüssel“, beschreibt die 49-Jährige, die in ihrer beruflichen Laufbahn schnell eines feststellte: &bdquo;In Seminaren zu bestimmten Themen der Führung saßen hauptsächlich Männer.“ Auch interessant: Löhner Experten geben Tipps für die Selbstständigkeit Frauen können sich gegenseitig bestärken und inspirieren Das wollte sie ändern. Mit der Gründung ihrer Blouberg Academy im Juni 2024 rief sie einen sechsmonatigen Kurs für angehende Führungsfrauen ins Leben. &bdquo;Frauen leisten in ihren Positionen häufig viel, stellen sich aber dennoch Fragen wie ob sie gut genug oder reif genug für eine Führungsposition sind. Dabei sind sie es schon längst“, hat Melanie Horstmann beobachtet. Deshalb sollte ihr Entwicklungsprogramm in einem geschützten Raum nur für Frauen stattfinden. &bdquo;Nicht, dass sie schutzbedürftig sind. Aber in diesem geschützten Raum können Frauen von einer besonderen Gemeinschaft profitieren und lernen, sich gegenseitig zu bestärken und zu inspirieren.“ Die Psychologie, die Horstmann einfließen lässt, hat vor allem den Sinn, dass angehende Führungspersonen oder solche, die es schon sind, sich selbst reflektieren und lernen, ihre emotionale Intelligenz als Stärke wahrzunehmen. Denn: Führung bedeute zunächst einmal, sich selbst zu führen, sagt Horstmann. &bdquo;Frauen ticken dabei einfach anders als Männer, haben schon aufgrund der Evolutionsgeschichte andere Stärken und Talente, zum Beispiel das Hinhören – auch zwischen den Zeilen.“ Genau dieses Talent könne für eine Führungsposition extrem hilfreich sein. Zum Thema: Mehr Gründer in Deutschland - und sie werden immer jünger Netzwerk von Bünde aus weiter ausbauen Eine Freundin des Schubladendenkens ist Melanie Horstmann dabei nicht, wie sie betont. &bdquo;Natürlich haben auch Männer ganz eigene Stärken, die sich für die Führung eignen. Aber die Männer sind in diesen Ebenen einfach immer noch in der Überzahl. Und da werden die weiblichen Führungsmerkmale leider oft als Schwächen ausgelegt. Daran will ich mit meinen Teilnehmerinnen arbeiten.“ Grundsätzlich ergebe die Diversität, also eine Mischung von weiblichen und männlichen Führungsstilen, am Schluss das beste Ergebnis – das zeigten auch verschiedene Studien. &bdquo;Die Zukunft der Führung liegt in der Fähigkeit, sein Team zu coachen, jeden Einzelnen mit seinen Stärken und Schwächen einzubeziehen. So wächst jede Person im Team und gemeinsam wird man unschlagbar“, so die 49-Jährige. Die Seminare der Blouberg Academy – es gibt übrigens auch Angebote für Männer in Führungspositionen – finden durch die Bank online statt. Dabei nutzt Melanie Horstmann ihr Büro in Bünde an der Kaiser-Wilhelm-Straße. In der alten Villa sind verschiedene Co-Working-Spaces untergebracht. &bdquo;Das ist wichtig, dass man sich auch mal austauschen oder in einer Pause einen Kaffee zusammen trinken kann“, sagt Horstmann. Unterschiedliche Perspektiven auf Thema Führung Ihr Netzwerk für Führungsfrauen möchte die 49-Jährige von Bünde aus Schritt für Schritt weiter ausbauen. Den ersten Abschlussjahrgang ihres sechsmonatigen Frauen-Führungsprogramms lud sie deshalb auch in ihr Bünder Büro ein. Und am 25. September gibt es eine Veranstaltung im Herforder Denkwerk: &bdquo;Ein Netzwerktreffen, auf dem wir uns über das Thema Führung austauschen“, so Horstmann. Und warum eigentlich der Name &bdquo;Blouberg Academy“? &bdquo;Das stammt aus meiner Zeit in Kapstadt“, erklärt Melanie Horstmann. &bdquo;Dort gab es einen Strand, von dem aus der Tafelberg zu bestimmten Tageszeiten in einem blauen Licht erstrahlte. Das ist für mich ein Zeichen dafür, dass es immer verschiedene Perspektiven auf ein Thema gibt – auch auf das Thema Führung. Und das mit der eigenen Akademie war schon damals mein Traum.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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