Ehemaliger Kripobeamter aus Bünde veröffentlicht neuen Krimi

Bünde. Die Leiche eines Mannes wird in einem Straßengraben entsorgt, der Täter ist schnell gefasst. Was eigentlich nach einem simplen Fall klingt, ist für Deniz Müller, Leiter der Mordkommission, und Staatsanwältin Camilla Lopez allerdings erst der Anfang. Denn bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf ein Video, das vermeintlich Auslöser für den Mord war. Darauf zu sehen ist die Frau des Täters beim Sex – der Akt stellt sich beim genauen Hinsehen aber alles andere als einvernehmlich heraus. Den vermeintlichen Vergewaltiger hat der Ehemann daraufhin selbst ermittelt und getötet – ein fataler Fehler. Dieses Szenario präsentiert der bekannte Bünder Krimiautor Norbert Horst in seinem neuesten Kriminalroman &bdquo;Sweet Home – Du bist nirgends sicher“. Es ist der zweite Teil rund um sein neues Trio aus Staatsanwältin Camilla Lopez, Kriminalhauptkommissar Deniz Müller und Journalist Alexander Rahn. Zu viel von der Handlung verraten will Horst vorab natürlich nicht – blickt im Pressegespräch aber dem Ende des Kriminalromans entgegen und verspricht: &bdquo;Der Showdown ist actionreich und relativ lang. Das Finale erstreckt sich auf 30 bis 40 Seiten, und eine der Hauptfiguren gerät in Gefahr.“ Kriminelle nutzen Daten für ihre Zwecke Wie in jedem seiner Bücher setzt der Autor auch diesmal Schwerpunkte. So geht es unter anderem darum, wie Informationstechnologien und Daten von Kriminellen genutzt werden – &bdquo;auch so, dass man die Leute schlecht dingfest machen kann“. Und wie Menschen mit ihren Daten umgehen, ist ein Thema. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Ein Spruch ist ihm in diesem Zuge besonders im Kopf, den er auch bei seinen Lesungen weitergeben möchte: &bdquo;Kenne ich 70 Likes von dir, kenne ich dich besser als dein Partner. Kenne ich 150 Likes von dir, kenne ich dich besser als deine Eltern. Und kenne ich 300 Likes von dir, kenne ich dich besser als du dich selbst.“ Angegebene Präferenzen im Netz würden von Firmen verwendet, um Nutzerinnen und Nutzer individuell anzusprechen – beispielsweise bei der Art und Weise der Werbung. Gleichzeitig sei das Ganze aber auch in der Wirtschaftskriminalität ein immer größeres Ding, weiß der pensionierte Kriminalhauptkommissar, der in zahlreichen Mordkommissionen ermittelt hat, und bei seinen Recherchen für den Kriminalroman auch auf ehemalige Kollegen zurückgreifen konnte. Ein weiteres Motiv, das er im Buch aufgreift, ist Macht oder vielmehr Machtmissbrauch – vor allem mit Blick auf das in der Handlung angemerkte Sexvideo. Was ihm beim Schreiben wichtig ist Wichtig ist dem 68-Jährigen, der in Bad Oeynhausen geboren wurde, in seinen Romanen vor allem eines: Authentizität. Dabei setzt er nie auf reale Fälle, die Ermittlungen sollen aber so nah wie möglich an der Realität dran sein. Dafür zieht er nicht nur sein eigenes Wissen heran, sondern auch seine ehemaligen Kollegen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus anderen Bereichen wie Gerichtsmedizin, Staatsanwaltschaft und Toxikologie. Was die Ermittlungen in &bdquo;Sweet Home“ betrifft, bezieht er diesmal zwei größere Revolutionen der vergangenen 30 Jahre ein: Die Analyse von DNA-Spuren und die Nutzung von Massendaten. &bdquo;Bei einem Mord werden beispielsweise Daten rund um den angenommenen Tatzeitpunkt von Funkmasten aus nächster Nähe sichergestellt. Daraus kann man unglaublich viel lesen“, nennt er ein Beispiel aus der Polizeiarbeit. Mittlerweile gebe es in Mordkommissionen auch einen speziellen Verantwortlichen, der sich nur um Massendaten kümmere, erklärt er. Band zwei: Die Welt steht, aber wohin geht die Reise? Aber weg von der Polizeiarbeit, hin zum Autoren-Dasein: Ist es schwerer oder leichter, den zweiten Teil einer Reihe zu schreiben? &bdquo;Beides“, sagt Horst und lacht. &bdquo;Die Herausforderung ist die Entwicklung der Charaktere. Es muss spannend und interessant bleiben.“ Vor allem in seiner aktuellen Romanreihe. &bdquo;In der Dreier-Kombo liegt die Krux: Wie gehen sie miteinander um? Beide Männer finden die Frau attraktiv. Sie findet beide Männer nett. Aber das kann ja jetzt nicht vier Bücher so bleiben. Irgendwas muss passieren“, sagt er und grinst. Gleichzeitig falle ihm das Schreiben aber auch leichter, da er die Figuren nun kennt. &bdquo;Manchmal ist es am Ende so, dass die Figuren anders sind, als man es anfangs geplant hat. Und sie quasi einen eigenen Weg einschlagen“, verrät er. Eine Herausforderung sei es aber trotzdem, einen Fall zu kreieren, in denen alle drei aus unterschiedlichen Professionen zusammenkommen – ohne dass es zu konstruiert wirkt. Die Resonanz zu seiner neuen Reihe sei übrigens ziemlich positiv ausgefallen – sowohl von der Leserschaft als auch von professionellen Rezensenten. Auf einer bekannten Online-Plattform habe er vier von fünf Sternen von den Lesern bekommen. Das freue ihn. Beim Schreiben seiner Romane messe er sich aber nicht daran. &bdquo;Man sagt: ’Denkst du beim Schreiben daran, was die Leser lesen wollen, hör gleich auf.’ Aber natürlich guckt man hinterher, wie die Resonanz ist.“ Früher habe er fast täglich einen Check gemacht, mittlerweile nur noch etwa einmal die Woche, erklärt er und lacht.

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