Verkehrslärm plagt Bünder Seniorenpaar: Rasende Autofahrer stören erheblich

Bünde. Der Knall ist beim Ortstermin vor ein paar Wochen auf dem Balkon von Ingrid Fölling (83) und Werner Oberschelp (86) deutlich zu hören. Gerade ist ein Bus über die beiden Gullydeckel auf der Elsestraße vor ihrer Wohnung gefahren. Das Geräusch ist so laut, dass daran nicht gewöhnte Menschen erschrocken zusammenzucken. Das Rentnerpaar hatte sich an die NW gewandt, um auf die Situation einiger Bewohner vom &bdquo;Domizil an der Else“ aufmerksam zu machen. Vor drei Jahren sind Fölling und Oberschelp in eine der seniorengerechten Wohnungen der Anlage gezogen. Grundsätzlich bereut das Paar diesen Schritt nicht. &bdquo;Wir wohnen hier gerne, auch weil die Nähe zum Zentrum da ist“, sagt Oberschelp. Sie seien noch recht aktiv und könnten so beispielsweise die Kulturveranstaltungen im Zentrum gut zu Fuß erreichen. Dass ihre Wohnung und der dazugehörige Balkon in Richtung Elsestraße liegt, hätten sie gewusst, doch mit der dadurch entstehenden Lärmbelästigung hätten sie nicht gerechnet, sagt Fölling. Dies beeinträchtige ihre Wohnqualität erheblich. Und das liege nicht nur an den Gullydeckeln. Auf der Elsestraße in Bünde gilt Tempo 50 &bdquo;Auf der Elsestraße ist Tempo 50 erlaubt, aber daran hält sich vor allem frühmorgens und spätabends kaum jemand“, berichtet Oberschelp. &bdquo;Morgens um 5.30 Uhr fahren hier schon welche zu schnell. Da möchten wir eigentlich noch schlafen“, präzisiert Fölling, dass der Straßenlärm nicht nur beim Sitzen auf dem Balkon, sondern auch bei geschlossenen Fenstern in der Wohnung störe. Zum Thema: Domizil an der Else in Bünde feiert 15-jähriges Bestehen Daher würden sie sich im Optimalfall eine Tempo-30-Zone an der Stelle der Elsestraße wünschen. Zumal es sich beim &bdquo;Domizil an der Else“ ja auch um einen altengerechten Wohnblock handele und das Überqueren der Elsestraße für die Bewohner bei Tempo 50 gefährlich sei. Auf Nachfrage antwortet die Stadt dazu: &bdquo;Innerhalb geschlossener Ortschaften ist die Geschwindigkeit im unmittelbaren Bereich von an Straßen gelegenen Alten- und Pflegeheimen in der Regel auf Tempo 30 zu beschränken, soweit die Einrichtungen über einen direkten Zugang zur Straße verfügen.“ Da der direkte Zugang des Domizils aber nicht an der Elsestraße liege, sei hier auch kein Tempo 30 erforderlich. Zugang zum Haus liegt an Straße mit Tempo 30 Der Hauseingang zu den seniorengerechten Wohnungen liegt in der Tat nicht an der Elsestraße, sondern an der Straße &bdquo;Kleiner Bruchweg“. Auf diesem Verbindungsstück zwischen Else- und Bahnhofstraße gilt Tempo 30. Dass Tempo 30 auf der Elsestraße nur eine Idealvorstellung aus Sicht der Bewohner ist, ist Fölling und Oberschelp bewusst. Prinzipiell würde es ihnen ausreichen, wenn sich die Autofahrer an der Stelle an Tempo 50 halten würden. Das sei aus ihrer Sicht bei der Mehrheit aber nicht der Fall, betont das Paar. Zum Thema: Nach mehrfachen Anträgen: Stadt Bünde will Raserstrecke sicherer machen Daher würden sie sich eine entsprechende Beschilderung und Tempokontrollen wünschen. &bdquo;Beim Knöllchen-Verteilen sind sie immer ganz schnell, dabei ist der Lärm viel schlimmer“, sagt Fölling. Oberschelp weist darauf hin, dass auch Flüsterasphalt eine Lösung wäre. Problem mit Gullydeckeln ist mittlerweile behoben Immerhin: Das Problem mit den Gullydeckeln ist mittlerweile behoben. Einige Zeit nach dem Ortstermin auf ihrem Balkon, berichtet Werner Oberschelp glücklich, dass ein Bautrupp da gewesen sei, um die Kanalabdeckungen zu reparieren. Wenn nun Pkw, Lkw oder Busse darüber führen, sei kein lautes Knallen mehr zu hören. Die Stadt betätigt das auf Anfrage. Die Reparatur der Schachtabdeckung sei schon länger geplant gewesen und daher nun durchgeführt worden. Grundsätzlich sei man bei der Suche nach defekten Deckeln aber auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Denn eine Kontrolle auf klappernde Deckel sei bei rund 12.000 Schachtdeckeln im Stadtgebiet personell gar nicht leistbar. Bürgerinnen und Bürger sollten sich daher über den Mängelmelder oder telefonisch an die Stadt wenden. Sobald eine Anzeige eines klappernden Deckels das zuständige Personal erreicht, ermittle dieses die Ursache. Die Gründe könnten von einem kleinen Steinchen im Schachtrahmen über defekte Gummidichtungen bis hin zu ernsthaften baulichen Verschleißerscheinungen reichen. Sobald die Ursache ermittelt wurde, würden die entsprechenden Maßnahmen sowie deren Dringlichkeit festgelegt, heißt es dazu aus dem Rathaus.

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